Cradle Of Filth am 28.06.2024 in der Garage in Saarbrücken

Eine eher ungewöhnliche Kombination mit Get The Shot

Eventname: Necromantic Fantasie – Beyond The Pale 2024 e.h Tour 2024

Headliner: Cradle Of Filth

Vorband: Get The Shot

Ort: Garage, Saarbrücken

Datum: 28.06.2024

Kosten: 41,30 VVK, 38,80€ AK

Genre: Hardcore, Thrash Metal, Dark Metal, Symphonic Black Metal

Besucher: ca. 400

Veranstalter: Saarevent GmbH (https://saarevent.com/ )

Link: https://garage-sb.de/veranstaltungen/cradle-of-filth/

Setlisten:

  1. Ultimate Warfare
  2. Rotting Idols
  3. Divination Of Doom
  4. Sacrificium
  5. Dominant Predation
  6. Deathbound
  7. Blackened Sun

  1. The Fate Of The World
  2. Existential Terror
  3. Saffron’s Cruse
  4. She Is A Fire
  5. The Principle Of Evil
  6. Crawling King Chaos
  7. Nymphetamine Fix
  8. Dusk And Her Embrace
  9. Necromantic
  10. Born In A Burial Gown
  11. A Bruise Upon The Silent Moon
  12. Promise Of Fever
  13. Cruelty Brought Thee Orchids
  14. Her Ghost In The Fog
  15. Frome the Cradle To Enslave

Der Hochsommer ist in vollem Gange und mitten in der Fußball-EM. Also muss man sich als Nicht-Fußballfan ein Alternativprogramm überlegen. Gut, dass Cradle Of Filth in der Garage Saarbrücken auf ihrer Necromantic Fantasies – Beyond The Pale Tour Halt machen. Das Auto auf dem Landwehrplatz abgestellt und in nicht einmal fünf Minuten an der Garage. Eine kleine Schlange an Musikfans der dunklen Kunst steht schon an. Pünktlich um 19 Uhr gehen die Tore der Garage auf. Es herrscht entspannte Stimmung, darauf erst mal einen Gerstensaft. Mit dem kühlen Nass in der Hand wird die überschaubare Location erkundet. Wer bisher noch nicht in dieser Location war, es gibt zwei Bars und die Sicht auf die Bühne ist aufgrund des fast ovalen Konzertsaals hervorragend.

Get The Shot – Garage – 2024

Im Hintergrund laufen die Metalklassiker der letzten Epochen, bis einige Minuten vor Konzertbeginn doch Stille eintritt. Die Musik ist aus, kaum Zeit, die Trommelfelle warmlaufen zu lassen. Fast schon aus dem Nichts explodiert die Musik und Get The Shot stürmen die Bühne mit voller Wucht. Von null auf 180 in jetzt! Mit Ultimate Warfare legen die Kanadier aus Québec in gewohnter Hardcore-Manier los. Frontman Jean-Philippe Lagacé verlegt das tägliche Workout im Gym auf die Bühne und gibt der Menge die Deadlifts und Squats im Rhythmus der Band vor. Ordentlich eingeheizt geht es auch dem Sensenmann im Publikum an den Kragen. Die Sense an sich gerissen, posiert Jean-Philippe in bester Spartakus-Manier auf den Händen der Gefolgschaft. Die Schlacht ist nach 30 Minuten und zahllosen Circlepits und Wall of Deaths schon vorbei. Für meinen Geschmack eine etwas zu kurze Spielzeit. Get The Shot machen mächtig Stimmung und hinterlassen Cradel Of Filth ein bestens aufgewärmtes Publikum. Wenn auch kein Proteinshake nach dem Workout, aber ein Gerstensaft im Plastikbecher tut es auch. Nach 30 Minuten Umbauphase eröffnet sich eine neue Welt.

Los geht’s mit dem Intro The Fate Of The World. Dani Filth in schwarzer Kapuze und seine Gefolgschaft öffnen die Pforten zur Unterwelt. Mit Existentiell Terror aus dem sehr starken Album Existence Is Futile geben die Briten aus Suffolk den Weg in die Unterwelt vor. Das Klangbild wird noch feinjustiert. Gelegentlich setzt das Mikrofon der Sängerin und Keyboarderin Zoe Marie Federoff nicht im richtigen Moment ein. Dies tut im Gesamten keinen Abbruch. Souverän wird das Set weitergeführt. Nach Saffron’s Cruse aus dem Jahre 2000 geht es weiter mit She Is A Fire und The Principle Of Evil. Eine starke Setliste, die nichts zu wünschen übrig lässt. Mit Dusk And Her Embrace oder Songs wie Nymphetamine reisen wir zeitlich durch ein sehr großes Spektrum der Bandgeschichte. Wie ich finde, eine sehr ausgewogene Wahl an Songs.

Cradle Of Filth – Garage – 2024

Dani Filths (Daniel Lioyd Davey) Gesangstechnik zeichnet sich vor allem durch seine sehr markante Screaming-Technik aus, ein Markenzeichen des Sängers und der Band Cradle Of Filth. Mit ordentlich Hall am Mikrofon erklingen die Vocals durch die Garage als stünde man in den Hallen Morias aus dem Herrn Der Ringe Film und die Band ruft alles Unheil aus den Tiefen. Je nach Position variiert der Sound. Von etwas blechern zu druckvollen Bässen. Wie ein Schweizer Uhrwerk spielt Martin Marthus Škaroupka die Drums. Leider eingepfercht in einem Glaskäfig, was die Sicht auf den Drummer etwas mindert und diesen zumindest optisch etwas aus dem Fokus rückt. Was für den Sound auf der Bühne wohl notwendig ist, da es doch immer mal wieder Rückkopplungen gibt, wodurch Dani mit einem energischen Ruck am Mikro und zu einem Positionswechseln auf die hintere Position der Bühne veranlasst wird.

Das durch Schwarze Magie verzauberte Publikum folgt unaufhörlich den Klängen der Band. Was ein gutes Training der Nacken- und Schultermuskulatur durch ordentliches Headbangen darstellt. Nach einem kurzen Break geht es in das nächste Level. Dies wird dem Intro A Bruise Upon The Silent Moon von dem Album Damnation And A Day eingeläutet und wir erreichen eine neue Ebene. Aus dem selbigen Album geht es stark weiter mit The Promis Of Fever. Screaming gepaart mit harten Riffs an den Gitarren, geht es weiter Richtung Dunkelheit. Für gute Abwechslung sorgen die teils sehr melodischen Parts und die cleanen Vocals von Zoe Marie Federoff. Fast schon wie bei einer Choreografie tauschen Donny Burbage, Marek ‚Ashok‘ Smerda und Bassist Daniel Firth stetig die Positionen auf der Bühne und geben eindrucksvoll ihr Bestes zur Show. Die Meister des Dark Metal, Symphonic Black Metal lassen keine Wünsche offen und ziehen sicheren Weges Richtung Showdown. Nach ca. eineinhalb Stunden tritt die Band das Ende der Reise durch die Unterwelt mit dem Song From The Cradle To Enslaved an. Wieder mal muss der Sensenmann herhalten und die Gitarrenriffs werden von Donny Burbage mittels Sense zum Besten gegeben.

Hardcore Metal und Symphonic Black Metal? Eine eher ungewöhnliche Kombination, welche doch sehr gelungen von dem Publikum angenommen wird. Wodurch von Anfang an eine energievolle Stimmung herrscht. Allen voran sollte man sich nicht zu sehr auf die Genres konzentrieren und mehr dem Gefühl folgen, was einem gefällt oder eben nicht. Nach diesem Konzert bin ich sehr gespannt auf die Show von Cradle Of Filth beim Summer Breeze 2024. Ob sie die Performance noch toppen können?