Crisix, Support Purify am 19.11.2021 live im Kesselhaus im Schlachthof Wiesbaden

Ultra Fuckin‘ Thrash destroys Corona

Bands: Crisix, Purify

Ort: Kesselhaus im Schlachthof Wiesbaden, Murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden

Datum: 19.11.2021

Kosten: 12 € VVK, 15 € AK

Genre: Thrash Metal

Besucher: ca. 200 Besucher

Veranstalter: Schlachthof Wiesbaden

Link: ww.schlachthof-wiesbaden.de/programmdetails/items/crisix-insanity-alert.html

Setlisten:

Purify:

  1. Hate/Fuck/Die
  2. Make My Day
  3. I Am Internal
  4. Leprechaun Decapitation
  5. Revenge Of The Rodent
  6. Guinea Pig Apocalypse
  7. Motörpreist

Crisix:

  1. It’s Tough To Cook A Song / Agents Of Mosh
  2. Leech Breeder
  3. Rise…Than Rest
  4. Conspirani
  5. Conspiranoia /Frieza The Tyrant
  6. Brutal Gadget
  7. No Tip
  8. Get Out Of My Head
  9. Raptors Medley
  10. All Mosh
  11. Bring `Em To The Pit
  12. GMM – The Great Metal Motherfucker
  13. World Needs Mosh
  14. Ultra Fuckin‘ Thrash Metal

Nach über 1 ½ Jahren Coronapause geht es endlich wieder ins Kesselhaus nach Wiesbaden. Hier war es im März 2020 auch unser letztes reguläres Clubkonzert bevor Polly, Entschuldigung Corona kam. Das war damals die Descent Into Madness Tour mit Evil Invaders, Angelus Apatrida und Schizophrenia, also eine rasante Thrash Veranstaltung. Heute wird es wieder eine Thrash Veranstaltung mit den Lokalmatadoren Purify aus Mainz und Crisix aus Fuckin‘ Barcelona.

Früh genug sind wir (meine Frau, die Kumpels Udo und Stefan und ich) angekommen. Trotzdem wird es etwas schwierig, einen Parkplatz zu finden, da nebenan in der großen Halle des Schlachthofes auch ein Konzert ist. Unser Konzert läuft unter 2G-Bedingungen, das sind wir ja mittlerweile schon gewohnt. Wie üblich staut es dabei etwas am Einlass, denn Impfzertifikate und Personalausweise müssen vorgezeigt werden. Relativ schnell sind wir trotzdem drinnen. Unser Freund Thomas, der Fuckin‘ Bassplayer von Purify (und auch der Black Metaller Orcus Patera) erwartet uns schon. Wir freuen uns natürlich sehr, ihn mal wiederzusehen.

Wir haben bereits im Vorfeld erfahren, dass die für heute Abend eingeplanten Österreicher Insanity Alert ausfallen (einer der Musiker ist wohl an Corona erkrankt). Das ist zwar bedauerlich, denn die wollten wir auch gerne sehen, aber keine Überraschung mehr für uns. Crisix haben versprochen, dafür eine längere Setlist zu spielen.

Es wird heute Abend doch ganz gut voll. Nicht wenige sind extra für Purify gekommen, denn die haben hier in Mainz und Wiesbaden eine Fanbase. Auch die anderen Bandmitglieder von Purify sehen und begrüßen wir bereits vor ihrem Gig. Wie gesagt, meine Frau Heike und ich freuen uns, die Jungs mal wiederzusehen, die ja letztes Jahr eigentlich unsere Hochzeitsband sein sollten. Aber dann kam ja Polly…bzw. Fuckin‘ Corona und das Fest musste ausfallen, nicht aber die Hochzeit.

Live gesehen haben wir die wohl bekloppteste Boygroup Purify letztes Jahr dann doch. In einem exquisiten Live-Streamigkonzert beim Siegener Wohnzimmergeballer im Vortex. Da waren wir die einzigen zugelassenen Zuschauer und haben an diesem Tag natürlich alles abbekommen, was das Quartett so an Beleidigungen und Nonsens draufhat. Spaß gemacht hat es allemal. Heute Abend müssen wir Gott sei Dank nicht alleine für die derben Späße herhalten, da sind ja noch eine Menge mehr Fans im Kesselhaus.

Die Jungs sind auf der Bühne und wollen anfangen. Direkt gibt es ein Problem, denn die Gitarre von Guido Holstein aka Holzbein gibt keinen Ton an den Verstärker ab. Da wird doch etwas rumgesucht, woran es liegt. Das Naheliegende bei Guido ist natürlich, dass er den Knopf nicht gedrückt hat. Das wird ihm auch zugerufen, aber nein, der Knopf steht genauso wie Guido auf on. Die hauseigene Tontechnikerin kommt ihm zu Hilfe und irgendwann wird klar, dass da wohl ein Kabel nicht ordnungsgemäß angeschlossen ist. Was wäre die Männerwelt da oben auf der Bühne ohne diese Frau!?

Jetzt geht es aber los. Und die Jungs haben so einen Hals, also ist der Opener Hate, Fuck, Die eine klare Ansage und der Punk bzw. Thrash geht ab. Erste Verbalauseinandersetzungen zwischen Tobias Mönch (Gesang) und seinen Bandkollegen sind da. Schnell gibt es auch die ersten bösen Ansagen ans Publikum. Es braucht nicht lange, und das Quartett aus Mainz heizt hier richtig auf. Da kann ich nur sagen: Purify – Make My Day, und das bereits mit ihrem zweiten Song 😉

Tobias Mönch ist mit seinem Kumpel Norbert im Element. Norbert ist ja quasi ein weiteres Mitglied der Band und erweitert Purify zu einem Quintett. Nobert und Tobias sind ja eigentlich eineiige Zwillinge und unzertrennlich. Wer Norbert nicht kennt, den möchte ich kurz aufklären. Norbert ist der Wischmopp, den der Sänger gerne auf der Bühne schwingt. Die Ähnlichkeit zwischen beiden ist frappierend 😀

Tobias Mönch und seine Mitstreiter David Becker (Schlagzeug), Guido Holstein (Gitarre) und Thomas Glaser sind in ihrem Element. Purify, die Reference Class A – Thrash Metal Band aus Mainz/Wiesbaden lässt es hier mal wieder so richtig krachen. Purify funktionieren wie immer: Beleidigungen/Beschimpfungen untereinander und Beleidigungen des Publikums. Alles wie gehabt und wie wir es wollen. Die Show der wohl beklopptesten deutschen Thrash Band Purify läuft wie geschmiert. Das Publikum, Heike und ich haben auf jeden Fall eine Menge Spaß und das Quartett (oder auch Quintett, wenn man Norbert mitrechnet) auf der Bühne ebenfalls. Verblüffenderweise wird heute recht wenig Bier auf der Bühne verschüttet und Norbert hat dadurch wenig Bodeneinsatz.

Schnell ist die Setlist durchgespielt und das abschließende Guinea Pig Apocalypse treibt die Stimmung auf den Höhepunkt. Vehement wird eine Zugabe gefordert. Die Jungs fragen kurz nach, ob noch eine Zugabe drin ist. Das OK wird schnell signalisiert und dann gibt es noch den Song Motörhead auf die Schnauze. Einfach klasse, was die Band hier heute abgeliefert hat.

Umbauphase und dann erwarten wir die Ultra Fuckin‘ Thrash Band aus Fuckin‘ Barcelona. Da braucht es nur ein paar Takte und hier im Kesselhaus ist alles außer Rand und Band. Es wird gemosht und der Circle Pit ist bereits beim ersten Song It’s Tough To Cook A Song von der Pizza EP im vollen Gange.

Beim Fotografieren bekomme ich ein paar leichte Schläge in den Rücken. Alles in Ordnung, ich kann ein bisschen ab und die Jungs passen auch schon selbst auf. Die Stimmung hier ist jetzt richtig am Kochen. Nicht nur die Pizza EP schmeckt fabelhaft, sondern dieser Ultra Fuckin‘ Thrash ist eine hochexplosive Mischung. Die Agents Of Mosh da oben auf der Bühne wissen genau, was sie machen und wie sie das Publikum zum Kochen bringen. Hier geht es hin und her. Die Jungs sind echt witzig!

Gitarrist Marc Busqué erzählt unter anderem von seiner Zeit als Pizzabote und es gibt den passenden Song dazu, natürlich mit Fahrradhelm auf dem Kopf. Crisix sind geile Thrash-Unterhaltung pur. Es macht Spaß, den Jungs zuzusehen und zuzuhören. Sänger Juli Baz verkündet zwischendurch kurzerhand mal, dass es jetzt Old School Metal gibt und grinst dabei, dann fügt er hinzu: von 2013. Das ist natürlich ein älterer Song von ihnen selbst. Also kein Old School, sondern Ultra Fuckin‘ Thrash. Das Quintett aus Barcelona ist total authentisch, sie erzählen Geschichten aus ihrem Leben und haben Spaß dabei. Noch ein Beispiel!? Sänger Juli Baz erzählt, wie der Song Get Out Of My Head zustande gekommen ist. Sein Fuckin‘ Nachbar hat ihn morgens um 07:00 Uhr immer mit extrem scheußlicher Musik geweckt. Also Fuckin‘ Nachbar Get Out Of My Head und es gibt diesen Song live zu hören. Dann folgt No Tip und es gibt einen Besetzungswechsel bei der Band. Nicht ganz, nur an den Instrumenten. Drummer Javi Carrión übernimmt das Mikro und irgendwann auch die Gitarre, wie auch Sänger Juli Baz. Der andere Gitarrist Albert Requena übernimmt das Schlagzeug. Was der Bassist macht, weiß ich echt nicht mehr, denn da oben auf der Bühne ist echtes Wooling angesagt.

Da Insanity Alert heute Abend nicht da sind, spielen die Spanier Crisix mal einfach deren Song All Mosh / No Brain. Auch das funktioniert. Wie geil ist das denn!!! Mit dem Song Ultra Fuckin‘ Thrash Metal schließt der Ultra Fuckin‘ Thrash Metal Abend. Wir bleiben noch etwas, nehmen noch ein paar Tonträger mit und lassen es uns von den Jungs signieren. Wir stehen noch an der Theke, da fragt uns Gitarrist Marc Busqué, ob wir nachher noch etwas Zeit hätten und Lust auf ein Pre-Listenig Backstage hätten. Und noch einmal: Wie geil ist denn das!!! Mit ein paar weiteren Fans geht es dann Backstage und er spielt uns fünf Demoaufnahmen des kommenden Albums vor und bittet uns auf einem Zettel eine Bewertung (1-10) und Kommentare abzugeben. Weiteres wird jetzt nicht verraten. Nur so viel: Das neue Album wird geil!!! Zur späten Stunde fahren wir dann nach Hause.

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Fazit: Extrem geiler Ultra Fuckin‘ Thrash Metal Abend im Kesselhaus in Wiesbaden mit den Lokalmatadoren Purify als Anheizer und den Spaniern Crisix aus Fuckin’Barcelona, wie sie selbst betonen. Eine explosive Mischung, die in der Coronazeit absolut gutgetan hat. So kann es von mir aus gerne weitergehen. Mal schauen, denn Polly …., sorry Fuckin‘ Corona is back!