Crypts – Coven Of The Dead

Und wieder gewinnt der Old School Death Metal

Artist: Crypts

Herkunft: Deutschland

Album: Coven Of The Dead

Spiellänge: 32:51 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 19.03.2021

Label: This Charming Man Records

Link: https://cryptsdeath.bandcamp.com/releases

Bandmitglieder:

Gesang  – L.Gore
Gitarre – F.ortex
Bassgitarre – S.gt Death
Schlagzeug – F.rantic

Tracklist:

  1. Hallucinations
  2. Deathking Coronation
  3. Nuclear Vengeance
  4. Final War
  5. Hypothermia
  6. Coven Of The Dead
  7. Paura

Seit 2018 lärmt dieses deutsche Quartett herum, aber Frischlinge sind hier definitiv nicht am Werk. Die Mitglieder dieses Quartetts haben schon in Bands wie Savagery oder Mourning Caress gezockt, besonders Drummer F.rantic hat schon so einige Bands hinter sich. Nach einer Promo im Jahre 2019 machte man sich auf den Weg, genug Material zu sammeln, um ein Full Length zu erstellen. Dieses liegt mir nun vor.

Der gute alte Death Metal ist in Deutschland in den letzten Jahren absolut auf dem Vormarsch und ich bin da nicht böse drum. Bands wie Revel In Flesh, Endseeker oder die alten Hasen von Fleshcrawl sind mittlerweile weltweit bekannt. Crypts hauen auch in diese Kerbe, die skandinavischen Einflüsse sind mehr als spürbar und natürlich hörbar.

Der Opener Hallucinations schleppt sich erst durch’s Midtempo und legt dann los. Ein geiles, melodisches Lead prägt den Song. Der HM2-Sound passt wie die Faust auf’s Auge und drückt dem ganzen Spaß den Stempel auf. Macht Spaß. Auffallend ist der Gesang, der dann ein wenig die schwedische Schiene verlässt, da er sehr kräftig und drückend rüberkommt. Aber killt absolut.

Auch Deathking Coronation lebt von einem ziemlich geilen melodischen Lead, nachdem man erst einmal ein wildes Solo losgeworden ist. Aber danach gibt man Vollgas und rudert schön in schwedischen Gewässern. Dazu verwendet man die typischen Uftata-Drumparts. Schockt.

Sehr aggressiv, schnell und sägend geht man bei Nuclear Vengeance zu Werke. Man bietet definitiv nicht etwas Neues, aber dafür geht man sehr energisch zu Werke. Der doppelte Gesang kommt in diesem Song irgendwie besonders fett und dass man ordentlich Zunder gibt, gefällt mir besonders. Der Blastbeat darf nicht fehlen. Der Song wird den Weg in meine Radiosendung schaffen, da bin ich mir recht sicher.

Etwas melodischer, atmosphärischer und langsamer zeigt man sich dann bei Final War. Geiles Riffing, im Midtempo vorgetragen. Trotz Vorspieler und Ankündigungsparts erhöht man nicht das Tempo. Der Sound und die Vocals drücken, die sägende Melodie fetzt, aber trotz dem schleppt der Song mir zu viel und ist meines Erachtens zu lang.

Namensgeber Coven Of The Dead ist an der Reihe. Der Beginn ist ein wenig entfremdend, muss ich schon sagen. Irgendwie hypnotisch und futuristisch. Nicht mein Ding. Der Song wird langsam aufgebaut. Bedrohlich klingt der quasi Sologesang, der dann von einer Gitarre begleitet wird. Mit Akustikgitarren und ambienten Hintergründen kämpft man sich bis zur Drei-Minuten-Grenze, um dann die Doublebass regieren zu lassen. Immer wieder erklingt der Refrain Cover Of The Dead. Die Gitarre erklingt sehr hypnotisch. Definitiv eine Abwechslung, aber meine Art des Death Metal ist es. Die bedrohliche Atmosphäre ist jedoch sehr beklemmend.

Hypothermia kommt da wieder ganz anders aus den Boxen gekrochen. Typische Uftata-Drumklänge sind zu hören. Dann schleppt man sich um die Wette und baut immer kleine Tempoverschärfungen mit ein. Eine schräge Melodie darf nicht fehlen und auch Gitarrenquietscher haben ihre Daseinsberechtigung. Auch kein Welthit, aber ein Song, der absolute Laune macht. Live kann man da schön herrlich zu abgehen und das verlange ich von einem Song auch. Nicht mehr und nicht weniger.

Den längsten Song (fast sieben Minuten) hat man sich bis zum Ende aufgespart. Paura kommt schön schleppend zu Beginn rüber. Leckeres Riffing und doppelter Gesang. Das Drumming groovt vor sich hin und der Kopf des wohlwollenden Death Metal Fans geht automatisch rauf und runter. Das Szenario ändert sich und man baut einen bedrohlichen und atmosphärischen Part ein. Lang gezogenes Riffing mit begleitendem Drumming erklingt und setzt den Song langsam, aber auch bedrohlich fort. Und wieder in den Kopfnickerpart. Ja, kann man machen. Und dann kommt ein mega atmosphärischer Moment. Wow, hätte ich nicht erwartet – passt nicht ganz zu dem Rest, ist aber so etwas von geil. Respekt. Da bekommt man als Zuhörer echt ein wenig Gänsehaut. Dieser epische Part und dann die tiefen Vocals dazu sind echt geil. Am Ende wird noch etwas geflüstert und der Song trudelt aus.

In knappen 33 Minuten knattert man sich durch nordeuropäische Gefilde, baut aber auch immer wieder Ideen von Autopsy oder Morgoth mit ein. Gutes Death Metal Album.

Crypts – Coven Of The Dead
Fazit
Crypts bieten skandinavisch angehauchten Old School Death Metal mit einem geilen Sound und wuchtigen Vocals. Dabei baut man immer wieder eigene Ideen mit ein. Die Band schreckt auch nicht vor atmosphärischen Parts zurück. Einflüsse von Band wie Autopsy, Morgoth oder Aspyhx hört man auch heraus. Old School Death Metal, so wie er klingen sollte.

Anspieltipps: Paura und Nuclear Vengeance
Michael E.
8
Leser Bewertung7 Bewertungen
9.9
8
Punkte