Darkness – Blood On Canvas

Thrash Or Die - The Teutonen Way und ein Zaubertrank namens Stauder

Artist: Darkness

Herkunft: Deutschland

Album: Blood On Canvas

Spiellänge: 43:16 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 26.04.2024

Label: Massacre Records

Link: https://www.facebook.com/darknessdeathsquad

Bandmitglieder:

Gesang – Lee
Gitarre – Arnd
Bassgitarre – Ben
Schlagzeug – Lacky

Tracklist:

1. Wake Up In A Rage
2. A Couple Of Kills
3. Night In Turmoil
4. Human Flesh Wasted
5. This And My Heart Beside
6. Truth Is A Whore
7. Defcon Four
8. Roots Of Resistance
9. Blood On Canvas

Über die Band Darkness aus Essen ist ja nun wirklich schon alles gesagt und geschrieben worden. Alle, aber wirklich alle, die irgendetwas mit Thrash Metal zu tun haben, kennen diese sympathischen Metaller natürlich. Die braucht man wirklich nicht mehr vorzustellen. 1984 gegründet, damals noch als Destroyer unterwegs, machte man sich auf, Geschichte zu schreiben. 1991 kam die Auflösung, nach drei glorreichen Alben. Von 2004 bis 2012 machte man als Eure Erben in Teilen weiter und entschloss sich im Jahre 2013, Darkness wieder ins Leben zu rufen und weiter geht die Reise. The Gasoline Solution erschien im Jahre 2016 und 2018 folgte das Album First Class Violence. Die EP Over And Out schob man im Jahre 2020 nach. Es wird also Zeit für neues Gedresche aus dem Hause Darkness. Während der Aufnahmen gingen der zweite Gitarrist Meik und Darkness getrennte Wege, sodass man das sechste Album zu viert einzockte. Here we go!

Ein Wecker läutet das Geschehen ein, Gitarrenriffs folgen und dann gibt es erst einmal teutonengerecht was auf die Glocke. Mit Sologesang von Lee wird der Song langsam aufgebaut und ich kann mir vorstellen, dass gerade live dieser Part sehr gut funktionieren wird – und dann bricht eben die thrashige Hölle aus. Das Uptempo hat schon lange die Macht an sich gerissen und überzeugt absolut. Darkness schaffen es sehr oft, geile Refrainparts mit einzubauen, so auch bei Wake Up In A Rage. Geht sofort ins Ohr. Ein recht melodisches Solo folgt und der gute Lacky wirbelt wild herum. Immer weiter schlagen die thrashigen Riffs in die Magengrube, präsentiert im Uptempo. Langsam lässt man dann den Song ausklingen.

Zu Beginn von A Couple Of Kills darf der gute Lacky erst einmal alleine ran und ein wenig den Trommelschlumpf heraushängen lassen. Kann er ja auch ganz gut. Dann kommt eben wieder dieser typische Teutonen Thrash auf einen zu. Geile Riffs und Refrainpart vor dem Herrn. Schön straight forward. Hier bleibt kein Auge trocken. Lacky darf danach wieder alleine spielen. Wahrscheinlich mussten die anderen schnell ein Stauder holen, man weiß es nicht. Der Bass und die Gitarren dürfen dann aber auch mitspielen und es erschallt ein geiles Solo aus der Anlage. Danach geht dann die Reise mit dem Uptempo und dem fetten Refrainpart weiter. Lee hat gesanglich noch einmal eine Schippe draufgelegt, wie ich finde, teilweise agiert man hier ein wenig hardcorelastig. Klingt sehr geil.

Okay, ich muss ja zugeben, und vielleicht liest man es auch zwischen den Zeilen, dass ich der Band sehr wohlgesonnen bin, darum habe ich auch überlegt, ob ich dieses Review überhaupt machen sollte, aber da ich auch keine Probleme hätte, es negativ zu gestalten, habe ich zugesagt. Aber von einer negativen Bewertung bin ich ja meilenweit entfernt.

Denn auch der nachfolgende Song Night In Turmoil überzeugt mich von der ersten Sekunde an. Kurze Drumschläge und eine langsame, aber bedrohliche Gitarre läuten das Geschehen ein. Arnd knallt ein Solo drauf und ab geht die Sause. Break. Bass vorweg, Scream von Lee und recht verspielt geht es weiter. Schöner Anfang. Es ist immer noch Platz für Ideen. Im Midtempo und mit Stop-and-go-Passagen sagt man der Moderne den Kampf an. So schreitet man voran. Der Song bietet eine kleine Beruhigung nach den beiden Uptempo-Nummern vorweg. Das melodische Solo hat es in sich, und da man einen Song so natürlich nicht beenden darf, holt Lacky noch einmal kurz den Knüppel heraus und es geht straight forward zur Sache. Lee hat erst einmal Pause und darf dann auf den schnellen Zug aufspringen. Gute Aufteilung des Songs quasi in zwei Hälften.

Die Burschen zeigen natürlich dem modernen Krams den Mittelfinger und bleiben bei ihrer Old School Einstellung, haben aber immer wieder etwas Neues bzw. Interessantes im Gepäck, wie z.B. den cleanen und leicht melancholischen Anfang von Human Flesh Wasted. Natürlich wird daraus eine reine Thrashgranate mit geilem Abgehfaktor und Mitgrölpassagen.

Die Burschen machen halt keine Gefangenen und so erwartet einen eben der reine Thrash Metal Wahnsinn, auch wenn sie hier und da dann doch mal kleine Ausflüge in den Heavy Metal Sektor wagen, wie z.B. der Anfang von Truth Is A Whore.

Defcon Four ist total geil geshoutet und ist eine reine Abrissbirne!

Zu Roots Of Resistance haben die Burschen ein Video rausgehauen und wie man es von ihnen gewohnt ist, haben sie nicht nur musikalisch etwas zu sagen, sondern auch textlich. Die Menschen sollen wieder zu ihren Überzeugungen stehen und kämpfen und die Wurzeln des Widerstandes müssen wieder wachsen.

Mit Blood On Canvas zeigt man sich am Ende mal von der romantischen Seite. Ein Song über acht Minuten, der mit einem cleanen Gitarrenpart loslegt. Nach einer knappen Minute stößt Lacky langsam dazu und später auch Lee. Alles sehr langsam. Man geht schon beinahe in Richtung Doom. Natürlich bleibt es nicht so, wer hätte das gedacht. Eine lupenreine Teutonennummer ist es dann natürlich geworden. Nach fünf Minuten kehrt man dann zur puren Romantik zurück. Und am Ende nimmt man natürlich noch einmal Fahrt auf.

Thrash Or Die – The Teutonen Way und ein Zaubertrank namens Stauder. Und mit Dominik Rothe (Taskforce Toxicator und Scanner) hat man einen neuen Gitarristen gefunden. Ich freu mich auf die Releaseparty am 25.04.2024.

Darkness – Blood On Canvas
Fazit
Tja, was soll man sagen. Zwischen Album fünf und sechs sind einige Stauder die Kehle der Protagonisten runtergeflossen, aber geändert hat sich nicht wirklich viel. Noch immer zeigt man der Moderne ungewollt den Mittelfinger und bietet einfach nur geilen Teutonen Thrash Metal an. Old School as fuck! Einige kleine Veränderungen, aber im Prinzip ist man sich und der Szene treu geblieben und nichts anderes habe ich von den Freaks erwartet. Ich kann und muss hier eine absolute Kaufempfehlung aussprechen. Holt euch die Platte, macht euch ein Stauder, Ostfriesenbräu oder sonstiges Getränk auf und genießt diese 43 Minuten.

Anspieltipps: Wake Up In A Rage, Defcon Four und Roots Of Resistance
Michael E.
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