“Zu viel gewollt!“
Artist: Defiant
Herkunft: Saporischschja, Ukraine
Album: Time Isn’t Healing
Spiellänge: 49:40 Minuten
Genre: Power Metal
Release: 02.12.2016
Label: Ferrum Records
Link: http://defiant-band.com/ru/
Produktion: Studioroom 87 von Dmitry Mikhaylov
Bandmitglieder:
Gesang – Stanislav Proshkin
Gitarre – Andrey Turkovsky
Bassgitarre – Oleg Yakovlev
Keyboard – Victoria Terzieva
Schlagzeug – Evgeniy Smolin
Tracklist:
1. Storm (Intro)
2. Milestones Of Time
3. The Jericho
4. Funeral Feast
5. Time Isnø‘ Healing
6. According To The Acts
7. The Dream
8. Don’t Trust The Words
9. The Truth And The Lie
10. The Grief
11. Soul Is Burning
12. The Eagle
Defiant ist eine hierzulande weitestgehend unbekannte Band aus der Ukraine, die sich bereits 2008 formiert hat. Zu Buche stehen neben dem 2013er Debütalbum Маскарад (dt. Maskerade) zwei EPs und eine Single, welche allesamt mit russischen Vocals aufwarten. Dies hat das Quintett nun geändert und präsentiert sich auf seinem zweiten Full-Length-Album Time Isn’t Healing gänzlich in englischer Sprache. Der Veränderungen nicht genug, hat die Combo nach dem Weggang von Sängerin Olga mit Stanislav einen männlichen Ersatz verpflichtet, sodass man von einem deutlichen Stilwechsel ausgehen darf. Fraglich bleibt, ob es das Ziel dieser Frischzellenkur war, den großen Idolen von Helloween und Rage nachzueifern oder aber attraktiver für den globalen Markt zu sein.
In beiden Fällen ist der Plan deutlich gescheitert. Kann das instrumentale Intro Storm anfänglich noch überzeugen, werden die Gehörnerven im Folgenden stark strapaziert – und dies nicht im positiven Sinn. Das liegt allerdings nicht am technischen Können der Instrumentalfraktion, sondern hauptsächlich an Stanislavs desolater Aussprache der englischen Vocals (unter anderem in The Truth And The Lie) und seinem stimmlich eingeschränkten Repertoire (z. B. Funeral Feast) sowie den omnipräsenten langweiligen, vorhersehbaren Keyboard-Passagen, die arg altbacken wirken (z.B. Time Isn’t Healing).
Dennoch hat das Album auch Positives zu bieten. So kommt bereits der eigentliche Opener Milestones Of Time enorm druckvoll aus den Boxen und besticht vor allem durch schnelles Riffing. Zudem wird bereits hier wie beispielsweise auch in Soul Is Burning deutlich, dass den Ukrainern an regelrecht hymnischen Refrains gelegen ist. Und auch die coolen Basslinien in The Jericho oder dem eher anmutigen According To The Acts wissen zu überzeugen.