Defy The Curse – Horrors Of Human Sacrifice

HM2-Sound, Death Metal, Crust, Punk, Sludge und dies und das

Artist: Defy The Curse

Herkunft: Niederlande

Album: Horrors Of Human Sacrifice

Spiellänge: 34:00 Minuten

Genre: Death Metal, Crust, Sludge

Release: 13.01.2023

Label: Hammerheart Records

Link: https://defythecurse.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Wouter Wagemans
Gitarre – Harold Gielen
Bassgitarre – Boris Janssen
Schlagzeug – Bjorn Suminski

Tracklist:

1. Leading Into The Realm Of Torment
2. Existence Consumed
3. The Tower Of Suffering
4. Endless Curse
5. Swarms
6. The Oppressor
7. Horrors Of Human Sacrifice
8. Eidolon Of The Blind
9. Desolate Void
10. Serpent Cult
11. Panopticon
12. Dreameater

Kennt noch jemand die Bands Collision und Mangled aus den Niederlanden? Boris und Wouter von Collision schnappten sich 2016 den Harold von Legion Of The Damned, holten sich Bjorn von Slam Squad an den Drums dazu und fertig war die Combo namens Defy The Curse. Nach einer EP im Jahre 2018 und zwei Singles in den Jahren 2022 liegt mir nun das Debütalbum vor.

Ich fand die Bands Collision und Mangled ja richtig cool, hatte aber ein wenig Sorge, als ich gelesen habe, dass die Band eine Mischung aus Death Metal und Hardcore zocken sollte. Klaro, gibt es da ja auch geile Sachen, aber sofern diese Mischung in den Bereich Metalcore abdriftet, bin ich meistens raus.

Aber weit gefehlt. Leading Into The Realm Of Torment, der Opener, gibt eine andere Richtung vor. Hier trifft feiner Schweden Death auf crustige Einflüsse. Find ich geil. HM2-Sound und eine Uftata. Reicht. Dann diese Ausflüge in den Crustbereich, einen Groove, eine Melodie und das Ganze immer schön treibend. Da bleibt kein Auge trocken. Kurz und knackig, so habe ich es am liebsten. Meistens ist in drei Minuten ja auch alles gesagt und Defy The Curse versuchen nicht, den Song künstlich in die Länge zu ziehen. So soll es sein. Gute-Laune-Musik, sofern man natürlich im extremen Bereich unterwegs ist.

Existence Consumed setzt da nahtlos an und noch einen obendrauf. Von Beginn an treibt der schwedische Death Metal die Sau durch die niederländische Stadt mit dem geilen Namen Horst aan de Maas. Nach einigen Drumanschlägen geht es mit einer fast durchgängigen Uftata so richtig schmutzig zur Sache. Crustig und mit recht simplen Drumrhythmen geht man hier zu Werke. Die Riffs sind sicherlich nicht neu, zeigen aber absolut ihre Wirkung. In 128 Sekunden wirbelt man herum und überzeugt den geneigten Fan.

Langsam und schleppend agiert man dann bei The Tower Of Suffering. So zieht man seine Kreise und bedient sich geiler Leadgitarren-Arbeit. Teilweise melodisch und immer ein wenig schwedisch. Später erhöht man das Tempo, verschleppt es dann wieder und greift auf die Melodie zurück. Klingt ein wenig nach Entombed zu ihrer Death ’n‘ Roll Phase.

Endless Curse ist dann wieder so eine feine Death Metal Nummer. Schön smashig, niemals schnell, aber immer mit einer Uftata versehen. Der HM2-Sound erledigt dann natürlich den Rest. Das Riffing lässt Erinnerungen an alte Helden wach werden. Wer auf Schweden Death abfährt, wird dieses Ding hier absolut mögen, zumal das Riffing sehr interessant klingt.

Auch Swarms dürfte Freunde des skandinavischen Musizierens erfreuen. Hier geht der Gesang auch mal richtig tief, Midtempo und old schooliges Uptempo in Form einer schnellen Uftata wechseln sich ab und bieten zwar nichts Neues, aber etwas sehr Solides. Auch der Song ist recht kurz gehalten.

The Oppressor kommt dann wieder sehr langsam und zähflüssig aus den Boxen. Dieser Part zieht sich ein wenig, nach fast zwei Minuten geht man dann mit einer Uftata ins Midtempo. Klaro, kennt man das alles schon, aber ich mag solche Parts. The Oppressor kann man dann als Zuhörer gut mitgrölen. Nachdem man sich im Midtempo ausgetobt hat, schleppt man sich am Ende wieder durch die Gärten Limburgs.

Der Namensgeber Horrors Of Human Sacrifice erinnert mich zu Beginn ein wenig an Grave, wird dann aber kurz melodisch und lässt danach die Doublebass für sich sprechen. Einige Vorspieler und dann geht man in einen deathigen Part, der sehr druckvoll daherkommt. Bisschen crustig wird man auch, aber überzeugen kann mich dieser Song überwiegend mit seinem Riffing und den Wechseln.

Der Rausschmeißer Dreameater holt dann noch einmal alle Einflüsse heraus und ist mit über vier Minuten auch der längste Song des Albums. Nach circa 120 Sekunden und einem gelungenen Basseinsatz wird man langsam und recht atmosphärisch. Sehr geiler Part, schön altbacken und dreckig.

Gelungenes Debüt und eine gelungene Mischung aus mehreren Richtungen!

Defy The Curse – Horrors Of Human Sacrifice
Fazit
Die Niederländer von Defy The Curse können sich musikalisch nicht festlegen und mischen somit Death Metal, der überwiegend schwedisch angehaucht ist, mit einigen Zitaten aus dem Crustbereich. Auch der Punk bzw. der Hardcore werden abgedeckt. Der HM2 passt irgendwie total. Gutes Album mit Old School Attitüde!

Anspieltipps: Existence Consumed und Horrors Of Human Sacrifice
Michael E.
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