Dieth – To Hell And Back

Drei renommierte Metalheads und ihre Wiedergeburt

Artist: Dieth

Herkunft: International

Album: To Hell And Back

Spiellänge: 41:59 Minuten

Genre: Death Metal, Thrash Metal

Release: 02.06.2023

Label: Napalm Records

Link: https://www.facebook.com/diethband/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Guilherme Miranda
Bassgitarre – David Ellefson
Schlagzeug – Michał Łysejko

Tracklist:

1. To Hell And Back
2. Don’t Get Mad … Get Even!
3. Wicked Disdain
4. Free Us All
5. Heavy Is The Crown
6. Walk With Me Forever
7. Dead Inside
8. The Mark Of Cain
9. In The Hall Of The Hanging Serpents
10. Severance

Da haben sich mal wieder einige zusammengetan, um uns mit ihrer Kreativität zu begeistern. Drei recht bekannte Musiker sind hier unterwegs. Muss ja nicht immer etwas heißen, aber meistens kommt da ja was bei raus. Die Metal-Größen David Ellefson (ex-Megadeth), Guilherme Miranda (ex-Entombed A.D.) und Michał Łysejko (ex-Decapitated) sind Dieth und starten damit neu durch. Natürlich bekam man sofort einen Plattenvertrag. Letztes Jahr hauten sie schon eine Single heraus und ließen im Jahre 2023 zwei weitere folgen. Nun also das Debüt der Supergroup, die eigentlich keine ist oder sein möchte. Wichtig ist, dass Dieth kein Projekt ist und so werden wir sie wohl dieses Jahr auf dem einen oder anderen Festival sehen. Sehr gut.

Los geht die wilde Höllenfahrt mit dem Song To Hell And Back. Nach einem cleanen und erhabenen Intro geht die wilde Reise los. Der Song ist bestimmt der härteste und aggressivste, den David je gespielt hat. Tiefe Vocals klingen und die Aggressionen nehmen ihren freien Lauf. Geiler Death Metal Part, der fix vorgetragen wird, wird einem um die Ohren geballert. Ein kleines Basssolo und dann in einen Midtempopart, der als Refrain verwendet wird. To Hell And Back kann man gleich mitbrüllen. Wiederholung und dann ein kleines Drumsolo. Ab in einen drückenden Midtempopart, welches nicht ohne verspieltes Solo auskommen darf und muss. Diesen Part spielt man länger, holt noch einmal die Kelle heraus und lässt dann erneut den Refrainpart folgen. Hm, ja, das hat Hand und Fuß und klingt echt cool.

Bei Don’t Get Mad … Get Even! legt man Wert auf Eingängigkeit und Wiedererkennungswert. Zu Beginn grölt man den Refrain mehrfach. Don’t Get Mad … Get Even! schallt es aus allen Ecken und Kanten, und dann thrasht man sich groovig durch das Universum. Der Song hat einen gewissen Flow und der Refrainpart wird natürlich der wichtigste Part, teilweise mit einer melodischen Gitarre untermauert. Ein feines Solo muss sein, während die Drums im groovenden Midtempo bleiben. Bleibt auf jeden Fall hängen und hat einen Wiedererkennungswert. Mission somit erfüllt. Das groovige Riffing ist sehr gediegen und schockt irgendwie.

Wicked Disdain wird mit rauschenden Klängen eingeläutet, geht dann in einen schnellen Midtempopart rüber und ist ziemlich wild. Der nachfolgende Part mit der schnellen Doublebass ist spielerisch anspruchsvoll und ballert ordentlich. Ein kurzer Groove wird mit eingebaut, kurz noch mal das Tempo erhöht und dann ein schleppender Midtempopart hervorgeholt. Natürlich muss wieder ein Solo her. Und dann wieder dieser Groove, der recht atmosphärisch und dunkel klingt und ein wenig an Morbid Angel erinnert. Das Tempo wird wieder angezogen und weiter geht es so. Ein Basssolo folgt und dann ist auch schon Schluss. Hier zeigen sie sich mal wieder von der Death Metal Seite.

Free Us All variiert dann ziemlich mit dem Tempo. Ein schleppender Groove, bisschen thrashiges Tempo. Ein melodisches Solo und ein schleppender Part. Auch der Gesang wird kombiniert. Der Mehrfachgesang bei Free Us All kommt sehr geil. In der Mitte brummt der Bass sehr auf, man spielt einen langsamen Part und knallt den danach total kaputt. Die Gitarre heult auf und man verwendet psychedelische Momente. Eine Mischung, an die ich mich erst einmal gewöhnen muss. Kommt aber recht gut.

Die Burschen haben sich wohl auf die Fahne geschrieben, viele Einflüsse zu verarbeiten. Heavy Is The Crown ist von Anfang an sehr langsam. Hier wird ein cleaner Gesang verwendet und ein wiederholendes Riff bestimmt den Alltag. Der Refrainpart wird gegrowlt und mit der Cleanstimme erweitert. Ein eher im Blues angesiedeltes Solo erklingt. Der groovende Death Metal Part kommt ganz fett, ansonsten bewegt man sich schon eher im groovigen Stoner Metal Bereich.

Walk With Me Forever beginnt mit einem cleanen, einfühlsamen Part. Sehr emotional. David setzt mit seiner normalen Stimme ein und so treibt man davon. Ein sehr melancholisches Stück. Totaler Gegenpart zum Song To Hell And Back. David beschreibt hier, wie man aus dem Verlust eines geliebten Menschen trotzdem Kraft schöpfen kann. Eine gute Ballade.

Mit Dead Inside hört man wieder, warum sie in die Rubrik Death/Thrash Metal gepackt werden. Zu Beginn heult die Gitarre auf, dann macht man sich warm und wechselt in einen groovigen Thrash Metal Part. Dieser wird mit einer verspielten Sequenz erweitert. Man kehrt zurück zu dem groovigen Part. Ja, der schockt. Das Tempo wird erhöht, die Gitarrenparts wilder. Zurück zum Groove und zur Verspieltheit. Die Burschen beherrschen ihre Instrumente, mir teilweise zu gut. Man kehrt aber wieder zum groovigen Thrashpart zurück, der es wirklich in sich hat. Der Song hat es aber definitiv in sich.

Der Knüppel wird dann so richtig bei The Mark Of Cain herausgeholt. Ja, das Ding schockt. Death Metal ist wieder angesagt, schön straight. Natürlich spielerisch anspruchsvoll. Ja, das Teil ist brutal. Das Drumming ist mega. Geht direkt ins Mark. Steckt ja schon im Namen, hehe. Sehr fetziger Song. Das Solo ist auch passend und bringt eine Abwechslung mit sich. Und danach geht der Ritt auf der Rasierklinge weiter. Lecker. Bester Song für mich. Mitgrölen kann man natürlich auch. Davon gerne noch mehr.

In The Hall Of The Hanging Serpents kommt ziemlich groovig und eingängig und hat auch diesen drückenden Thrash-Rhythmus. Cooles Stück.

Das kurze Stück Serverance dient als Rausschmeißer. Drumschläge zu Beginn. Kurze Zeit später gesellen sich cleane Gitarrenparts hinzu. Und so treibt der Song vorwärts. Der melodische Part brennt sich irgendwie ein. Eigentlich nichts Besonderes, aber trotzdem bleibt dieser hängen.

Dieth – To Hell And Back
Fazit
Die Reinkarnation dreier in der Szene bekannter und geschätzter Metalheads gibt es auf dem Debüt der Band Dieth zu hören und zu fühlen. Eine sehr gelungene Reise. Im Gepäck haben sie viele Zutaten aus dem Death Metal und Thrash Metal. Ausflüge im Heavy Metal Sektor sind erlaubt und erwünscht. Viele Soli sind dabei und trotz des recht hohen Aggressionslevels auch emotionale Moment. Selbst eine Ballade wurde verstaut. Spielerisch auf sehr hohem Niveau präsentieren uns Dieth eine etwas andere Mischung aus Death und Thrash.

Anspieltipps: To Hell And Back und The Mark Of Cain
Michael E.
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