Artist: Disarry
Herkunft: Schweden
Album: The Darkening (EP)
Spiellänge: 21:38 Minuten
Genre: Thrash Metal
Release: 24.10.2025
Label: Jawbreaker Records
Link: https://disarray2.bandcamp.com/
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Lucas
Gitarre – Valter Ernerot
Bassgitarre – Edvin Mossfeldt
Schlagzeug – Morgan Ottenvang
Tracklist:
1. Poltergeist
2. Lord Of Lies
3. Mass Abuse Of Power
4. Evil Is Reborn
5. Deafening Sound (Live)
6. Forbidden Of Speech (Live)
Die Member von Disarry aus Schweden sind beeinflusst von den neueren Krisen unserer Zeit wie Pandemie, Krieg, Klimakrise oder KI-Bedrohungen und frustriert. Ähnlich wie die Jugendlichen der Achtziger setzen sie diese Wut in aggressive, thrashige Musik um. Das Quartett gründete sich im Jahre 2022 und brachte im Jahre 2024 ihr Erstwerk namens Religious Disease heraus, nachdem man im Jahre 2023 eine EP namens Evil Is Reborn veröffentlicht hatte. Jawbreaker Records unterstützt die Band und nun folgt eine weitere EP.
Schlagzeugtöne, Wirbel, schreddernde Gitarren, ein Scream und voll Attacke – so beginnt das Album der Band Disarry namens The Darkening und der Song Poltergeist. Break, Gitarre vorweg und ab ins thrashige Uptempo. Schön straight forward und ohne Gefangene drischt man hier vorwärts und bringt den aggressiven Glanz der Achtziger ein wenig zurück. Da trifft man bei mir natürlich einen Nerv, denn ich bin ja damit aufgewachsen. Man wechselt dann in einen amerikanischen Groove, fügt melodische Elemente dazu, liefert dann ein technisches Gitarrenspiel ab, baut den Song noch einmal auf, nach einem Break, indem man wieder mit Gitarrenvorspieler agiert, und ballert dann noch einmal drauflos. Die jungen Schweden verwurschteln hier auch irgendwie alles, was geht. Macht Laune, besonders dieser eben auch achtziger Jahre gemünzte Sound, die dazu passenden screamigen Vokals.
Bei Lord Of Lies lässt man es zu Beginn etwas ruhiger, aber intensiv angehen und kombiniert das langsame Tempo mit einer kleinen Melodie, um dann eine Gitarre alleine agieren zu lassen. Der Song wird im Midtempo aufgebaut und mit einem Solo versehen. So marschiert man weiter, wird ein wenig schneller, wechselt aber wieder ins Midtempo und trabt weiter vor sich hin. Technische Parts spielen bei der Band immer eine immense Rolle, so auch hier. Aber man übertreibt es nicht und bleibt immer nachvollziehbar. So geht es im gleichen Tempo immer weiter und weiter. Man legt hier mehr Wert auf Rhythmus, als auf Geschwindigkeit und baut einen kleinen Refrainpart mit ein. Ein weiteres Solo darf natürlich auch nicht fehlen. Eine kleine Attacke hätte ich mir schon gewünscht, aber auch so macht der Song durchaus Laune.
Bei Mass Abuse Of Power merkt man wieder diese Kombination aus old-schooligem Thrash Metal, überwiegend der Teutonen-Art, und technischen Skills. Immer wieder agiert man mit Vorspieler und technischem Gitarrenspiel, kommt aber dann auch ziemlich schnell auf den Punkt und knüppelt drauflos. Die harschen und altbackenen Screams passen sehr geil und machen mir echt Freude. Das Tempo wird dann mit einem härteren, groovenden Midtempo unterbrochen, bevor es dann weiter im Uptempo geht. Weiter und immer weiter, so mag ich das. Der groovende Part folgt wieder und schockt ohne Ende. Und weiter geht es mit den galoppierenden Pferden. Ein Break erfolgt und die Burschen zeigen wieder ihre technischen Fähigkeiten, bleiben aber nachvollziehbar und vor allem aggressiv. Die Gitarre heult auf und der Drummer ballert dann einfach drauflos. So mag ich es, das ist eine feine Sache. Weiter geht es mit dem schnellen Hauptpart, bis man am Ende noch im drückenden Midtempo die Kerzen auspustet. Geiles Stück.
Eine sehr geile EP, denn auch der nachfolgende Song Evil Is Reborn bringt diese aggressive Mischung aus dreschenden Gitarren und technischen Spielereien mit sich, wobei der Thrash Metal immer Vorrang hat. Klar, hat man das ein oder andere Riff schon einmal gehört, das ist klar, aber diese Vorgehensweise macht eben einfach nur Spaß. Geile Soli, groovende Momente und Geballer werden hier geboten, und das schockt eben ohne Ende. Der Song stammt vom Debütalbum der Band und wurde neu aufgenommen.
Am Ende gibt es noch zwei Livetracks als Zugabe. Die beiden Songs Deafening Sound und Forbidden Of Speech spiegeln die Energie der Band gut wider.