Artist: Donots
Herkunft: Ibbenbüren, Deutschland
Album: Heut Ist Ein Guter Tag
Spiellänge: 42:17 Minuten
Genre: Alternative Rock
Release: 03.02.2023
Label: Solitary Man Records
Link: www.donots.com
Bandmitglieder:
Gesang – Ingo Knollmann
Gitarre – Guido Knollmann
Gitarre – Alex Siedenbiedel
Bass – Jan-Dirk Poggemann
Schlagzeug – Eike Herwig
Tracklist:
- Heut Ist Ein Guter Tag (Intro)
- Auf Sie Mit Gebrüll
- Augen Sehen
- 9 Leben (feat. Jörkk Mechenbier)
- Längst Noch Nicht Vorbei
- 1.21 Gigawatt
- Hunde Los
- Kometen
- Traurige Roboter
- Apokalypse Stehplatz Innenraum
- Es Tut Nur Weh, Wenn Ich Lache (feat. Sarah De Castro)
- Radikale Passivisten
- Solange Wir Uns Haben
- Hey Ralph
- Endlich Irgendwo
Heut Ist Ein Guter Tag ist der Albumtitel des am 03.02.2023 erscheinenden Albums der Donots. Und da ich dieses Review schreiben darf, ist mein Tag definitiv schon mal ein guter. Die Jungs aus Ibbenbüren sind mir schon lange ans Herz gewachsen und wer sie live gesehen hat, weiß, dass „Donots Live sehen“ auf Deutsch übersetzt so was wie Abriss heißt. Ich bin mega gespannt, wie viel davon sie auf ihr neues Werk gepresst haben. Mir als etwas nerdiger Mensch gefällt ja schon allein das Veröffentlichungsdatum: 3.2.23, quasi ein Palindrom, hurra!
Los geht’s mit dem titelgebenden Song, wunderschön vorgetragen von einem Kind hört man einen einzigen Satz „Das ist der Weltuntergang“. Ich hoffe es nicht, ich will wenigstens noch den Rest des Albums hören …
Nach nur elf Sekunden knallt dann Auf Sie Mit Gebrüll los und macht direkt Laune. Die Aussage „ Jede Mauer hat ne Tür, wenn wir es nur wollen“ ist einfach stark und ebenso kraftvoll kommt dieser Song rüber.
Auch Augen Sehen ist schnell und voller Power und das alles ist so typisch Donotsfeeling, dass ich schon jetzt in einer Wolke aus Glücksgefühl und Punkmusik durch die Wohnung flippe.
9 Leben ist dann ein völlig anderer Stil. Es beginnt irgendwie tranceartig und der Refrain ist fast wie ein Mantra mit Chorus im Hintergrund. Ich find es ganz okay, aber nicht so stark wie die beiden Vorgänger.
Längst Noch Nicht Vorbei geht dann wieder in die Vollen. „Ein Glas halbvoll und eins halbleer, zusammen brauchen wir nicht mehr“ ist auch so eine Zeile, die mir entgegenspringt und sich festsetzt. Der Song baut sich wie eine Hymne auf, hat einen starken Mittelteil aus Sprechgesang und ist dadurch super abwechslungsreich.
Es folgt 1.21 Gigawatt und ich höre es direkt dreimal, weil ich erst mal einordnen muss, was da passiert. Das startet so rasant, wird dann kurz entschleunigt, um mit Power und voller Fahrt einfach zu enden. Ich fühle mich wie rumgewirbelt und zum Bremsen vor die Wand geknallt. Verrückt, aber macht Spaß!
Hunde Los wurde schon vor ein paar Tagen mit zugehörigem Video veröffentlicht und hat mir direkt gefallen. Das Video gepaart mit dem starken Song vermittelt ein Gefühl von Freiheit und Spaß, von Jungsein und einfach mal machen und lässt mich grinsend an meine Teenagerzeit denken.
„Wir sind alle nur ein Zufall, ein Unfall nach dem Urknall“ aus dem Song Kometen ist wieder so stark formuliert! Ich mag die Texte der Donots sowieso, aber auf diesem Album sticht so viel hervor und es ist auch so viel geballte Message, die einfach gut verpackt wurde, dass ich manche Stellen wieder und wieder höre und begeistert bin.
Die Hälfte ist rum und Traurige Roboter erinnert mich irgendwie stückweise an Major Tom und ist der erste Song, der mich nicht so wirklich abholt.
Apokalypse Stehplatz Innenraum muss ich auch direkt noch mal hören. Der Song beginnt noch recht normal, aber dann wird es irgendwie verrückt. Als würde man strunzenvoll seine Umgebung mal in Zeitlupe und dann wieder in vollem Tempo wahrnehmen, als würde alles so vorbeifliegen und man kann es nicht richtig wahrnehmen. Ich fühle mich irgendwie verwirrt, aber gut ist es trotzdem. Falls das der Sinn des Songs ist, habt ihr das krassgut eingefangen liebe Donots.
Nach diesem seltsamen Stück beginnt Es Tut Nur Weh Wenn Ich Lache wie ein typischer Punksong aus den 80ern. Schnell, schneller, rotzig, rotziger und immer noch ne Schippe drauf, so macht das richtig Bock.
Geradezu poppig langweilig beginnt dann Radikale Passivisten, was ja auch perfekt zum Text passt. Natürlich knallt der Song dann irgendwann los und ist typisch punkig. Was mich aber am meisten begeistert ist, wie gut die Aussage der Texte, der Sound und das Gefühl, das dadurch ausgelöst wird, auf diesem Album zusammenpassen.
Solange Wir Uns Haben läuft durch und ist irgendwie typisch Donots, das geht klar.
Hey Ralph ist dann tatsächlich überhaupt nicht meins. Es ist mir zu eintönig im Gesang und zu dramatisch im Sound.
Das Meeresrauschen mit dem Endlich Irgendwo startet entschleunigt und grad als man denkt: Okay, letzter Song, also jetzt was Ruhiges, ja dann ballern sie noch mal los. Diese abwechslungsreiche Nummer schließt das Album gebührend ab.