Rogga Johansson – Inside The Otherwhere

Death Metal, traurig, schön, langsam und zugänglich

Artist: Rogga Johansson

Herkunft: Schweden

Album: Inside The Otherwhere

Spiellänge: 34:47 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 02.11.2022

Label: Iron, Blood and Death Corporation

Link: https://ironbloodanddeath.bandcamp.com/album/inside-the-otherwhere

Bandmitglieder:

Gitarre, Bass und Gesang – Rogga Johansson
Gitarre – Dennis Blomberg
Drums – Brynjar Helgetun

Tracklist:

  1. Inside The Otherwhere
  2. Another World Darkly
  3. The Creepers Are Coming
  4. The Dance Of Garpe
  5. Prelude To Delirium
  6. Nowhere Else But Here
  7. The Otherwhere Wants You
  8. Ends And Beginnings
  9. The Key Found

Tja, was soll man über diesen Mann noch großartig schreiben? Jeder, der sich mit Death Metal beschäftigt, kennt den Namen Rogga Johansson. Der Bursche scheint nie zu schlafen und haut gefühlt jeden zweiten Monat ein Album heraus. Woher die Ideen kommen, weiß wahrscheinlich nur er. Da war es ja irgendwann mal klar, dass er eine Band nach sich benennen muss, so geschehen im Jahre 2017. Nach dem Debüt gab es noch eine Single und zwei EPs, ehe er dann im Jahre 2019 das zweite Album namens Entrance To The Otherwise folgen ließ. Nun also Album Nummer drei, natürlich wieder alles in Eigenregie, zumindest was die Kompositionen betrifft. Die Drums hat der aktuelle Massacre Drummer Brynjar Helgetun eingeballert und an der zweiten Klampfe durfte sich Dennis Blomberg austoben, der früher auch einmal bei Paganizer tätig war.

Inside The Otherwhere baut sich langsam und bedrohlich auf, bietet eine düstere Melodie und schleppt sich dann ganz langsam durch die Untiefen der schwedischen Gewässer. Eine Melodie wird im langsamen Midtempo hervorgerufen und so treibt er vor sich hin, sehr eingängig und atmosphärisch. Man hört als Refrain immer wieder Into The Nothingwhere. Der Song klingt recht episch und das Tempo bzw. die Härte wird etwas verschärft, aber schnell wird man nie, dafür wird man, so länger der Song am Laufen ist, immer drückender. Am Ende wird es still, es erklingen geile Vorspieler und dann wird es ein wenig zackiger, aber man geht auch mit angezogener Handbremse zur Sache. Macht schon Laune. Man wechselt dann noch einmal in die gewohnte Melodie zurück, die mich ein wenig an alte Amorphis erinnert. Diese schockt total, wird aber schon ganz schön ausgeschlachtet. Mit Klängen von einem Spinett, zumindest klingt es so, endet der Song.

Another World Darkly beginnt auch im groovigen Midtempo und einem „GO“! Dann holt er wieder eine Melodie heraus, die sich durchaus hören lassen kann. Das Tempo bleibt gediegen, aber den Kopf kann man gut dazu bewegen. Und natürlich lässt er die Melodie wieder laufen und holte eine zweite dazu. Kurze, knackige Riffs und dann erneut ab in die melodischen Elemente. Hier variiert man innerhalb des langsamen Tempos. Vorspieler und ab in den Groove. Irgendwie kommt aber nicht so richtig Stimmung auf. Ein schneller Part würde dem Ganzen ganz gut zu Gesicht stehen. Die Melodien sind aber wieder einmal herrlich, keine Frage.

The Creepers Are Coming ist dann mal so ein richtig klasse Song. Ein treibendes, melodisches Riff lässt keine Fragen offen. Schönes Teil. Der Groove folgt, wechselt wieder in den melodischen Part und holt dann den Refrainpart heraus, den man sofort mitgrölen kann. Man variiert ein wenig und spielt mit dem langsamen Tempo und den Melodien. Rogga growlt ganz ordentlich und screamt nebenbei. Dann stellt man das Spielen ein, greift auf cleane Klänge zu und holt wieder dieses prägnante Riff heraus, welches beim Refrain verwendet wird – dann ist auch schon wieder Feierabend.

Zu dem Song Nowhere Else But Here hat der gute Rogga mit seinen Jungs ein Video herausgebracht. Dieser Song spiegelt alles wider, was er uns mit diesem Projekt näherbringen möchte. Geiles Riff zu Beginn, treibend und druckvoll. Im aggressiven Midtempo rollt dieses über uns weg, bevor er dann wieder ein melodisches Lead verwendet. Danach nimmt er das Tempo heraus und groovt ordentlich, um dann erneut aggressiv ins Midtempo zu wechseln. Es folgt quasi eine Wiederholung des Anfangs inklusive Melodie und dem anschließenden Groove. Dieser wird dann ausgebaut, teilweise atmosphärisch und ein wenig episch. Man lässt kurz ausklingen und knallt uns noch einmal die Melodie um die Ohren, die von den Drums mit einem Doublebassteppich befeuert wird und so durchaus ordentlich Dampf erzeugt und auch im Midtempo angriffslustig klingt.

Es bleibt die Frage, woher der gute Rogga seine Inspirationen und Ideen bekommt, denn auch hier kann er einen noch überraschen. Jeder Song an sich betrachtet kommt echt gut, aber auf Dauer klingt das schon ein wenig eintönig, macht aber trotzdem extrem gute Laune, sofern man auf melodische, atmosphärische, dunkle und aggressive Death Metal Klänge abfährt.

Rogga Johansson – Inside The Otherwhere
Fazit
Wie fast immer beschäftigt sich der Rogga mit dem schwedischen Death Metal. Bei seiner selbst betitelten Band wird dieser aber etwas langsamer, getragener, zugänglicher und melodischer präsentiert. Die nordische Herkunft und die damit verbundene Melancholie und Traurigkeit ist deutlich zu spüren und vor allem zu hören. Wer darauf abfährt, ist hier genau richtig, auch wenn das eine oder andere sich wiederholt und man quasi nicht wirklich etwas Neues bekommt. Anchecken lohnt sich!

Anspieltipps: The Creepers Are Coming und Nowhere Else But Here
Michael E.
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