Eclipse auf „The Acoustic Apocalypse“-Tour am 25.05.2024 im Privatclub Berlin

Auch bei einem Akustikkonzert kann man heiser werden

Eventname: Acoustic Apocalypse Tour 2024

Headliner: Eclipse

Ort: Privatclub Berlin

Datum: 25.05.2024

Genre: Hard Rock, Heavy Metal

Link: https://www.eclipse.org

Die Schweden Eclipse sind nicht nur dafür bekannt, fantastische Melodic Rock Alben zu veröffentlichen, sondern auch immer energiegeladene Liveshows auf die Bühne zu bringen. Nach dem grandiosen letzten Studioalbum Megalomanium und der anschließenden Tour zusammen mit ihren Landsleuten von H.E.A.T, dachten sich Bandkopf Erik Martensson und sein langjähriger Weggefährte und Gitarrist Magnus Henriksson, es wäre mal Zeit, ihre Songs in einem rein akustischen Soundgewand zu performen. Im Rahmen der The Acoustic Apocalypse Tour kommen die beiden dann für insgesamt sechs Auftritte nach Deutschland, was sie an diesem sonnigen Samstagabend in den schönen kleinen Privatclub nach Berlin führt.

Für ein Konzert dieser Art hätte man in der Tat keine bessere Location finden können, denn die Größe, Beleuchtung, der Sound und vor allem das durchweg freundliche Personal tragen zu einer ausgelassenen Stimmung bei. Leider kommen an diesem Samstag nicht so viele Besucher zusammen, wie es dieser Auftritt verdient hätte, aber dafür machen die knapp 100-120 Anwesenden, auf Anweisung von Erik umso mehr Lärm und die Stimmung steckt sofort an. Im Vergleich zum ersten Konzert in Karlsruhe änderten die beiden etwas ihre Setlist und starten mit Roses On Your Grave von der aktuellen Scheibe, bevor es mit dem ganz alten und selten gespielten Wylde One weitergeht. Anschließend noch The Storm, Things We Love und When The Winter Ends und sogar bei einem Akustikkonzert ist man schon heiser.

Sänger Erik Martensson nimmt sich nicht nur die Zeit, dem Publikum zwischen den Songs über deren Hintergrund oder Entstehungsprozess zu erzählen, er lässt es sich auch nicht nehmen, zwei Damen aus Finnland und sogar einen Fan aus den USA vorzustellen, die die Band bei allen bisherigen Shows begleitet haben. Da auch die weiteren Songs wie Anthem, Battlegrounds, Saturday Night (Hallelujah) oder natürlich Viva La Victoria mitgesungen und abgefeiert werden, verschwindet irgendwann tatsächlich das Gefühl, hier nicht bei einem normalen Eclipse-Konzert zu sein. Dass Martensson und Hendriksson zwei begnadete Musiker sind, ist schon bekannt, aber bei diesem Akustikset und der komplett intimen Atmosphäre in dem kleinen Privatclub können sie ihr wahres Können noch viel besser ausspielen und punkten durch ihre überaus sympathische Art. Letzteres zeigt sich nicht zuletzt, als bei Eriks Akustikgitarre die Seite reißt und er diese direkt auf der Bühne mit Zange bewaffnet wechselt, während Hendrik einfach weiterspielt und improvisiert.

Das alles macht diesen Abend zu einem wunderschönen Konzerterlebnis und auch wenn Akustikshows nicht immer aufregend sind, ist dies hier definitiv nicht der Fall und es hätte gerne noch etwas länger als die gespielte eindreiviertel Stunde gehen dürfen. So bleibt nun nur wieder das Warten, bis Eclipse wieder mit Strom und voller Besetzung unterwegs sind.

Text: Sascha Eiserbeck (Gastredakteur)
Foto: Martha K.