Artist: Vomit The Soul
Herkunft: Italien
Album: Massive Incineration
Spiellänge: 36:14 Minuten
Genre: Brutal Death Metal
Release: 07.06.2024
Label: Unique Leader Records
Link: https://www.facebook.com/vomitthesoulbrutal
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Massimo Santarelli
Gitarre – Stefano Rossi Ciucci
Bassgitarre – Andrea Pillitu
Schlagzeug – Davide Billia
Tracklist:
1. Annihilate The Infernal Army
2. Call To The Abyss
3. Bloodtime
4. Beg For Mercy
5. Massive Incineration
6. Repulsive Shores Into Oblivion
7. Church Of Losers
8. Endless Dark Solstice
9. Mark Of Blasphemy
10. Third
Die italienischen Sickos von Vomit The Soul waren in den Jahren 2000 bis 2011 ziemlich aktiv und haben die brutale Death Metal Szene sehr belebt, aber dann war auf einmal nach drei Alben Schluss. 2021 waren sie wieder da und Album Nummer vier wurde auf den Markt geworfen. Mittlerweile ist aber nur noch der Sänger und Gitarrist Massimo Santarelli von damals dabei. 2022 wurde noch einmal ordentlich getauscht, aber sicherlich namentlich nicht zum Nachteil der Band, denn mittlerweile hat man den Beheaded-Drummer dabei.
Annihilate The Infernal Army fängt dann natürlich auch ohne große Umschweife an. Power-Akkorde ergänzen sich mit betonenden Drums und irgendwann setzen dann die Growls ein. Dann gibt es ein Blastbeatgewitter und die Vocals bleiben natürlich tief und unverständlich, so wie es eben sein soll. Wir reden hier von Brutal Death Metal. Das Tempo bleibt stets schön hoch und aggressiv, selbst in den groovigen oder slammigen Momenten vergisst man diese Aussage nicht. Zum Ende hin baut man mal eine kleine Verschnaufpause mit ein. Hier und da ein Break, aber ansonsten metzelt man rum ohne Ende. So, wie man angefangen hat, beendet man das Stück auch. Die Power-Akkorde dürfen noch einmal ran und die Vernichtung nimmt ihren Lauf. Dazwischen ist schon viel passiert. Die Burschen wissen, was sie machen. Technische Kleinigkeiten machen den Spaß aus, auch wenn alles ein wenig hektisch und unkontrolliert klingt.
Auch der nachfolgende Song Call To The Abyss reiht sich da nahtlos ein. Kann man so machen. Hier lässt man es zu Beginn etwas chilliger angehen. Die Doublebass arbeitet im Midtempo, erzeugt aber sehr viel Druck und es groovt ohne Ende. Am Ende des Parts gibt es Obertöne und so schreitet man davon und wiederholt diesen Groove. Zwischenzeitlich gibt es immer wieder Ballereinlagen, die dann natürlich ausgearbeitet werden. Und so schreitet man geil voran. Diese Midtempowalze in Kombination mit Blastbeats macht mal so richtig Laune. Die Riffs sind auch geil. Ein anderer Groove oder Slam wird mit eingebaut und hier zeigen sie den Slamjüngern mal, wie so etwas geht, denn trotz Drosselung bleibt man absolut heavy und aggressiv. Auch hier hört und spürt man die technischen Skills. Die Jungens hören die Musik nicht erst seit gestern und auch ihre Instrumente bedienen sie schon länger. Gute Mischung, die natürlich die ganze Zeit einen hohen brutalen Faktor hat, aber eben auch einen gewissen Unterhaltungswert. Die Italiener haben nicht so viel verlernt.
Massive Incineration knallt dann wieder dermaßen derbe aus den Boxen, da bleibt kein Auge trocken. Wieder Power-Akkorde zu Beginn und dann das absolute Massaker. Der Blastbeat darf ruhig die Welt regieren, das finde ich nicht so schlimm und Vomit The Soul anscheinend auch nicht. Aber die Burschen vergessen auch das Slammen nicht und dabei bleiben sie wie immer kraftvoll und drückend. Kurzes Geknatter, um dann den richtigen Slam herauszuholen und dann muss natürlich der Name Dying Fetus fallen. Natürlich im positiven Sinne. Fetter Part, der auch schön ausgelebt wird. Genug getanzt. Danach folgt ein absoluter Vernichtungspart. Krass, nur um dann wieder den Moshpit zu animieren. Der vorherige Slam darf noch einmal ran, wird kurz verändert und dann ist auch mit diesem kurzweiligen Momentum Feierabend. Man darf sagen, dass dieses durchaus für gute Laune bei dem Empfänger der Schallwellen im heimischen Wohnzimmerbereich gesorgt hat.
Diese Mischung halten sie die ganze Zeit mehr oder weniger bei und kann absolut gefallen, auch wenn natürlich der Gesang recht eindimensional vorgetragen wird. Das ist nun mal so. Songs wie Church Of Losers oder Mark Of Blasphemy verkörpern aber genau die Art von Brutal Death Metal, die mir gefällt.
Die Produktion sollte man noch positiv erwähnen. Oft bekommt man in diesem Bereich ja sehr unausgewogene Kost geliefert, aber hier ist alles auf den Punkt gebracht. Knackiger Gitarrensound, die Vocals dienen als weiteres Instrument und die Levels sind gut ausbalanciert. Und das Drumming des kongenialen Drummers Davide Billia ist gut abgemischt.
Hinzu kommt noch, dass trotz der stark limitierten Umgebung, in der man sich zwangsläufig begibt, aufgrund der musikalischen Orientierung, doch eine gewisse Abwechslung vorhanden ist. Jeder Song hebt sich ein wenig von dem anderen ab. Kleine Nuancen machen es eben in dieser Branche aus. Nicht alles fruchtet, aber das meiste knallt.