Sanguisugabogg, Special guest: Necrotted am 17.06.2024 im Schlachthof Wiesbaden

Die angesagten Death Metaller mit dem unaussprechlichen Namen gastieren im Kesselhaus

Bands: Sanguisugabogg, Necrotted

Ort: Schlachthof Wiesbaden, Murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden

Datum: 17.06.2024

Kosten: 29,00 € VVK, 30,00 € AK

Genre: Death Metal

Besucher: ca. 120 Besucher

Veranstalter: Schlachthof Wiesbaden

Link: https://schlachthof-wiesbaden.de

Sanguisugabogg, Kesselhaus Wiesbaden,
Pic by Big Simonski

Heute Abend gibt es mal so richtig wieder was auf die verwöhnten Death Metal Ohren im Kesselhaus des Schlachthofes Wiesbaden. Sanguisugabogg, eine der momentan angesagten Death Metal Kapellen aus den USA, gastiert im Kesselhaus. Das dürfen sich meine Ohren natürlich nicht entgehen lassen, da ich sie bisher noch nicht live erlebt habe. Als weiterer Pluspunkt für mich kommt hinzu, dass mit Necrotted meine Death Metal Spezies aus dem Süden Deutschlands heute den Support machen!

Pünktlich im Kesselhaus angekommen wird schnell klar, dass es heute Abend, an einem Montag, recht übersichtlich, beinahe familiär bleiben wird. So ca. 120 Fans dürften sich auf die Beine hierhin gemacht haben.

Für Necrotted, die Death Metal Schwaben aus Abtsgmünd, ist es tatsächlich das erste Mal, dass sie in Wiesbaden spielen, das erfahre ich bereits vor dem Gig von Koray Saglam, ihrem Bassisten! Pünktlich beginnen sie ihre Show mit Sow Sorrow For Victory von ihrem starken aktuellen Album Imperial, welches im September letzten Jahres über das Label Reaper Entertainment erschienen ist. Die Jungs haben sich für heute Abend wohl ein blau/violettes Licht mit rosafarbenen Strahlern ausgesucht. Eigentlich passend für einen Gig auf dem Deathfeast, wo sie ja bereits auch schon gespielt haben. Das letzte Mal im letzten Jahr. Da konnte ich sie allerdings dann persönlich nicht sehen, da ich zu diesem Zeitpunkt nicht Festival / Konzertkompatibel war.

Necrotted, Kesselhaus Wiesbaden,
Pic by Big Simonski

Ich kenne die Band allerdings schon recht lange, auch noch in „Orchesterbesetzung“ (sechs Musiker), mit zwei sehr aktiven Sängern. An den Voices ist Fabian Fink seit 2020 alleine tätig und bedient das Mikro kräftig. Ihr Death Metal ist mit Metalcore angereichert, wobei ich allerdings sagen muss, dass der Metalcore mittlerweile eine doch mehr untergeordnete Rolle spielt. 16 Jahre haben Necrotted mittlerweile auf dem Buckel und insgesamt fünf Alben. Natürlich gibt es weitere Songs, wie den deutschsprachigen Track Reich Der Gier, vom aktuellen Album. Allerdings geht man mit den Songs auch etwas weiter zurück in die Bandhistorie. Vor der Bühne geht es richtig gut ab, auf der Bühne ist Frontmann Fabian Fink sehr aktiv. Er schmettert eine Death Metal Hymne nach der anderen raus und kommuniziert toll mit den Fans. Necrotted habe ich schon mehrmals gesehen, sie gefallen mir immer wieder. Cynic Suicide, ein Song ihres vorletzten Albums Operation: Mental Castration beendet den heutigen Gig. Auch heute bestätigen sie mir wieder den guten Eindruck der letzten Aufeinandertreffen. Es ist immer toll, den Jungs wieder zu begegnen und sich mit ihnen zu unterhalten (was ich heute in der Umbauphase noch mache)!

Weiter geht es mit Sanguisugabogg, der Death Metal Band aus Ohio (USA). Sanguisugabogg sind tatsächlich erst seit 2019 unterwegs und haben bereits mit der Veröffentlichung ihres ersten Albums Tortured Whole die Death Metal Welt zum Erstaunen gebraucht. Mit ihrem Nachfolger Homicidal Ecstasy aus dem letzten Jahr haben sie dann noch mal so richtig auf die Kacke gehauen. Ihr Demo Pornographic Seizures aus dem Jahre 2019 machte bereits solch einen Eindruck, dass das Label Century Media die Band unter Vertrag nahm.

Wie kann man sich eigentlich solch einen unaussprechlichen Namen zulegen!? Ich hoffe natürlich, dass ich hier den Bandnamen nicht mal falsch schreibe. Der Name der Band bezieht sich zwar auch auf den Nachnamen des Gründungsmitglieds Cameron Boggs (der allerdings seit 2021 nicht mehr dabei ist), ist aber auch eine Kombination aus „sanguisuga“ (lateinisches Wort für „Blutegel“) und „bog“ (englischer Slang für „Toilette“). Brutal Death ist nun angesagt – und wie! Songs mit genretypischer Brutalität und ebenso verstörenden Songtiteln wie Testicular Rot, Skin Cushion, Necrosexual Deviant, Hungry For Your Insides, Face Ripped Off, Dragged By A Truck legen alles in Schutt und Asche. Geiler kann Brutal Death nicht klingen. Wir sind hier alle Permanently Fucked (auch ein Song der Band)!

Sanguisugabogg, Kesselhaus Wiesbaden,
Pic by Big Simonski

Die Band verzichtet übrigens auf einen Bassisten, dafür ist das Quartett um Frontmann Devin Swank, der sich immer wieder in seiner Ansprache an das Publikum wendet, mit zwei Gitarristen bestückt. Trotzdem klingt es teilweise richtig dumpf nach einem geilen Caveman Battle! Vom dumpfen Licht (überwiegend rot) ist die Atmosphäre einer Cave auf jeden Fall gegeben. Gitarrist Ced Davis hat heute übrigens Geburtstag und er wird nicht nur von Devin Swank und Kollegen hochleben gelassen, wir alle stimmen in das Geburtstagsständchen ein! Ich muss gestehen, dass Sanguisugabogg hier eine richtig geile Nummer raushauen und mich wirklich mit ihrem derben, manchmal sogar etwas doomigen Death Metal abholen. Nach nicht mal einer Stunde ist das Spektakel um Sanguisugabogg leider schon zu Ende. Das hätte heute Abend ruhig noch länger gehen können!

Toller Montagabend hier im Kesselhaus in Wiesbaden. Am Sonntag geht es zu Suffocation, mit denen Sanguisugabogg Anfang des Jahres auf Tour waren, nach Trier. Auch auf der aktuellen Tour treffen sie wohl noch dreimal aufeinander, wie mir ihr Mercher sagt. Auf dem Weg zum Auto rauschen Necrotted in ihrem Wagen an mir vorbei und grüßen zum Abschied noch einmal!

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