Egokills – Mellowhead

“Können weiter überzeugen!“

Artist: Egokills

Herkunft: Tampere, Finnland

Album: Mellowhead

Spiellänge: 38:12 Minuten

Genre: Hard Rock, Metal

Release: 11.05.2018

Label: My Fate, recordJet, Soulfood

Link: https://www.facebook.com/pg/egokillsband/about/?ref=page_internal

Bandmitglieder:

Gesang – Janne Selo
Gitarre – Paavo Pekkonen
Gitarre – Niko Viita-aho
Bassgitarre – Mika Pusa
Schlagzeug – Vilho Rajala

Tracklist:

  1. Nibiru
  2. Hollow Promises
  3. White Flags
  4. Evolve
  5. Dysfunctional
  6. P.D.M
  7. Mellowhead
  8. Karmageddon

Die Finnen Egokills konnten bereits mit ihrem letzten Werk, dem Debütalbum Creation überzeugen. Modern und progressiv zugleich schnitten sie in die Kerbe von Fans, die mit Sentenced eine Band verloren haben, und stehen neben Poisonblack bereit, um diese Menschen seelisch aufzufangen. Frech werden dazu noch, wie beim letzten Langeisen, feine melodische Death Metal Riffs untergerührt. Gesanglich bleibt es zu über 90 Prozent beim Cleangesang, nur selten werden mit Growls Höhepunkte gesetzt. Dafür macht der Bastard aus Hard Rock und Metal weiterhin viel Spaß. Von Creation bereits überrascht, schaffen sie es, Mellowhead ähnlich elegant aufzuziehen. Für die Zukunft steht ganz sicher ein Wechsel zu den ganz großen Labels an, die Gruppen wie eben Egokills gnadenlos aufsaugen und um weitere Stufen auf der Karriereleiter emportragen.

Die Skandinavier dürften da angenehme Zeit genossen haben, die im Songwriting keinerlei Defizite aufweisen und mit Höhepunkten in jedem verfluchten Track diverse Nadelstiche setzen. Locker lässig, mit dem Gespür, was gerade funktioniert, saugen die fünf Musiker alles das für ihren Genre Strudel auf, was sie brauchen. Eine wunderbare Leichtigkeit, dennoch tighte Refrains und zu allem Überfluss ein stimmiges Paket, welches schnell neue Anhänger bindet. Mal den Faden etwas locker gelassen, fangen sie diesen stets wieder ein, ohne ihn ganz straff ziehen zu müssen. So bekommt der Hörer stets eine unendliche Atmosphäre suggeriert. Mir persönlich haben es Hollow Promises, Evolve und P.D.M. angetan. Für glatte neun Punkte, wie beim Vorgänger, reicht es zwar nicht mehr, aber im hohen achter-Bereich beißen sich Egokills fest. Für das gute Ergebnis spricht abermals der lebendige Sound, die allgemeine gute Grundstimmung und ein Weg, der klar nachzuvollziehen ist, ohne dabei berechenbar zu werden. Die elektronisch versetzten Gesangseinlagen hätte ich persönlich nicht auf Mellowhead gebraucht, und die Backvocals könnten derber durchscheinen, um mehr Power reinzubringen. Ja, ihr habt recht – Nörgeln auf höchstem Niveau, aber manchmal muss man Korinthenkacker sein.

Fazit: Einer Band, die mit Creation startet und danach Mellowhead raushaut, kann man nur zu einer glorreichen Karriere gratulieren. Sollten Egokills nicht einen ordentlichen Schritt nach oben machen, fresse ich einen Besen. Spätestens jetzt sollte die Formation bei jedem gut sortierten Label auf der Scoutliste stehen. Daumen hoch - bei mir wird Mellowhead noch des Öfteren laufen!

Anspieltipps: Hollow Promises und Mellowhead
Rene W.
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