“Ein im oberen Mittelfeld anzusiedelndes Doom Black Metal-Werk“
Artist: Emptiness
Album: Error
Spiellänge: 38:34Minuten
Genre: Doom Black Metal
Release: 22.05.2012
Label: Dark Descent
Link: http://www.emptiness.be/index2.html
Bandmitglieder:
Gesang, Bass – Phorgath
Gesang, Gitarre – Olve J.LW
Schlagzeug – Jonas Sanders
Gitarre – Phil Pieters Smith
Tracklist:
- Deafer
- Error
- It And I
- Worst
- Dissolution
- Not Enough
- Low
- Nothing
- No Earth
Nicht nur die belgische Band Enthroned hat in Sachen Black Metal dieses Jahr eine Scheibe nachgelegt, auch ihre Landsleute von Emptiness sind nicht untätig geblieben und haben am düsteren Schlachtwerk Error gefeilt. Der Oblivion-Nachfolger ist somit erst die dritte CD-Veröffentlichung der im düsteren Doom Metal-Tempo agierenden Schwarz Metaler, die sich zwischen den Alben ein halbes Jahrzehnt Zeit gelassen haben. Mit der letzten Produktion noch bei Agonia Records unter Vertrag, wird Error vom Label Dark Descent auf die frostige Reise geschickt.
„Frostig“ ist ein gutes Stichwort: nicht besser kann man den Beginn in das neue Material beschreiben. Langsame, fast bis zum Stillstand verzögerte Riffs werden mit fester Stimme ins höllische Fegefeuer gewalzt. Die dabei auftretende Kombination aus Black Metal-Härte und doom-progressiver Langsamkeit webt sich zu einem hauchdünnen Mantel, der sich als Totenmitgift auf den kalten Körper legt. Tief gestimmte Schneidklingen bohren sich beim Titeltrack Error in die Handflächen und lassen warmes Blut pulsierend aus den Adern dringen. Der Nachthimmel färbt sich schwarz, wie die Passagen die Emptiness auf Error zeigen. Durchdringend hämmern fiese Attacken auf die blanke Haut und lassen diese zerfetzen.
Bei It And I wird man Zeuge steigernder Aggressivität, die mit dem durch Mark und Bein gehenden Gegrowle aufgepuscht wird. Kurz vor dem endgültigen Erlöschen des Herzschlages wird der Defibrilator angesetzt und kickt das Tempo hoch in schweißtreibende Rhythmen. Diese kurzzeitige Raserei gibt dem Intermezzo einen abwechslungsreichen Kick, um nicht in glatten schnörkellosen Blutbahnen zu fließen. Diese unterschiedlichen Eindrücke im Gehörgang des Opfers werden bis zum letzten Takt der Scheibe zelebriert. Wer bei Dissolution an ein reines Massaker denkt, liegt gänzlich falsch. Melodischer als die anderen Stücke des Albums werden heiße Riffs in einem klirrenden Grundsound versenkt, der den menschlichen Körper wie ein tödlicher Strudel durch eine Futtermühle raspelt. Chaotisch geht es hingegen bei Not Enough zu. Ohne wirklichen Plan wird ein Kugelhagel in die Menge geschossen, der sich ohne Rücksicht auf Verluste durch alles bohrt, was sich ihm in den Weg stellt. Low agiert dabei bedeutend kühler: introartig wird der Track auf die Reise geschickt ohne jegliche Hoffnung jemals wieder zurückzukehren. Progressiver als die anderen Mitstreiter verfällt er fast durchgängig in brachiale MidTempo-Salven, die einem die Kehle zuschnüren. No Earth, der Schlusspunkt der belgischen Hass-Extase, greift bereits gehörte Komponenten auf, ohne sich direkt zu wiederholen. Variabel werden die Schlagzeug-Takte angesetzt, die im Zusammenspiel der beiden Gitarren einen sehr dichten Bombenteppich stricken.