Artist: Enforced
Herkunft: USA
Album: A Leap Into The Dark (EP)
Spiellänge: 19:02 Minuten
Genre: Thrash Metal
Release: 25.10.2024
Label: Century Media Records
Link: https://www.facebook.com/enforcedrva/
Bandmitglieder:
Gesang – Knox Colby
Gitarre – Alex Bishop
Gitarre – Josh „The Mosh“
Bassgitarre – Ethan Gensurowsky
Schlagzeug – Will Wagstaff
Tracklist:
1. Betting On The End
2. A Leap Into The Dark
3. Deafening Heartbeats
4. Casket (2024 Remaster)
5. Deadly Intentions (Obituary Cover)
6. The Chase Is On (English Dogs Cover)
Die Amerikaner von Enforced hauen nach ihrem grandiosen Album War Remains im Jahre 2023 eine weitere EP heraus, welche Fans der Band wohl mit Kusshand nehmen werden. Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist. Außerdem geht man dieses Jahr mit 200 Wounds Stab und Gatecreeper auf Tour, da kann man natürlich neues Material gebrauchen. Unterwegs ist die Band schon seit 2016 und mittlerweile haben sie auch schon einiges anzubieten. Drei Demos, sieben Singles und drei Alben pflastern ihren Weg. Seit 2021 sind sie bei Century Media Records. Das Label pusht die Band ungemein und das ist auch gut so.
Diese EP beinhaltet drei neue Songs, eine remasterte Version eines älteren Songs und zwei Coverstücke von Obituary und English Dogs.
A Leap Into The Dark wurde mit Lance Koehler aufgenommen und von dem namhaften Arthur Rizk (Blood Incantation, Power Trip, Kreator, Code Orange) produziert und gemischt. Zwei Protagonisten, die ihr Handwerk absolut verstehen.
Los geht es mit Betting On The End. Einzelne Gitarrenanschläge, nicht ganz unbekannt, aber dafür schön druckvoll, bereiten den Weg, den die Burschen nun einschlagen werden. Die Drums bestimmen das Tempo und so langsam wird man schneller und schneller, ohne wirklich schneller zu werden. Im Midtempo thrasht man so durch das Universum, um dann in einen hardcorelastigen Groove abzudriften. Ein wildes melodisches Solo folgt, nur unterstützt von einigen Drumschläge. Es groovt wieder und dann noch einmal ein fettes Solo, um dann das Tempo wieder anzuziehen. Nun ballern die Drums und die Gitarren spielen nur einige Anschläge, um dann zusammen erneut Gummi zu geben. Der Groove muss auch noch einmal her und wird nun noch einmal variiert. Das klingt gut und knackig. Der Gesang ist eine Mischung aus Thrash und Hardcore, passt genau und dann ist auch schon Ende.
A Leap Into The Dark folgt und hier hört man, warum die EP nach diesem Song benannt wurde, denn dieser ist ziemlich fett. Langsam und aggressiv arbeitet man sich in den Song, bietet eine Doublebass und ein kurzes Solo und schreitet so voran, um dann im zügigen Midtempo dem Thrash zu frönen. Ja, das macht Spaß, vor allem der nachfolgende Part. Fettes Riffing, das Tempo ist gut und die Vocals passen hier hervorragend. Dieser wird ein wenig länger dargeboten und das ist auch gut so. Ja, der Song macht Laune und nimmt mich mit. Eine Krawall-Crossover-Geschichte. Dann ein Break, Klampfe vorweg und ab in den Groove, mit melodischer Gitarrenarbeit. Das Tempo wird dann ganz herausgenommen, die Vocals übernehmen das Zepter und der Part wird langsam wieder aufgebaut. So lässt man den Song zu Ende gehen.
Im Uptempo galoppiert man durch den Song Deafening Heartbeats. Von der ersten Sekunde an nimmt man hier keine Gefangenen und es gibt nur auf die Zwölf. Sehr fein, das mag ich. Ein kurzer Refrainpart und Mitgrölmoment wird geschaffen und man kann Deafening Heartbeats mitschreien. Hier und da wird ganz kurz einmal an der Gitarrenfront eine Verschnaufpause eingelegt, aber die Drums ballern durch. Erst nach zwei Minuten legt man ein Slayer-Gedenk-Riff ein und groovt los. Diese typischen Stop-and-Go-Momente sind ja immer geil, Dieses Riff wird dann ordentlich ausgebaut, danach hat man nicht das Bedürfnis, noch einmal das Tempo aufzunehmen und dann ist Schluss.
Das remasterte Stück Casket geht auch absolut gut in die Ohren und ist fein aggressiv mit richtig druckvollen Riffs. Die Crossover-Attitüde wird sehr gut hörbar.
Gespannt war ich auf das Obituary-Cover Deadly Intentions. Musikalisch kann man das natürlich in ein eigenes Korsett stecken und dieses machen die Burschen auch, aber Obi leben ja nun einmal von dem Gesang von John Tardy. Und, mein lieber Herr Gesangsverein, das klingt echt geil, was hier abgeliefert wird. Sowohl musikalisch als auch gesanglich. Respekt. Würde man die Nummer so hören, würde man sagen, den Song sollten Obituary mal covern, hehe. Geile Leistung!
Die EP endet dann eher punking groovig mit dem Cover The Chase Is On (English Dogs). Hier lässt man dann eher den Groove für sich sprechen und man hört die Liebe für die Vermengung der Musiksparten heraus. Stimmlich geht man hier ganz anders zu Werke als beim Obituary-Cover.