Exhumation – Master’s Personae

Indonesische Lehrstunde in Sachen Death Metal - dunkel, bösartig, aggressiv und atmosphärsisch

Artist: Exhumation

Herkunft: Indonesien

Album: Master’s Personae

Spiellänge: 38:06 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 26.04.2204

Label: Pulverised Records

Link: https://www.facebook.com/exhumationdevotee/

Bandmitglieder:

Gesang – Bones
Gitarre – Ghoul
Bassgitarre – Sebek (Sessionmusiker)
Schlagzeug – Aldi (Sessionmusiker

Tracklist:

1. In Death Vortex
2. Pierce The Abyssheart
3. Funereal Dreams
4. Chaos Feasting
5. The Martyr’s Lament
6. Thine Inmost Curse
7. Perilous Tongue
8. Thy Mighty Locution
9. Mahapralaya
10. The Scenic Desolation

Das Duo Ghoul und Bones ist wieder zurück und hat einiges an Sessionmusikern dabei. Exhumation stammen aus Yogykarta, also aus Indonesien, lärmen dort bereits seit dem Jahre 2008 herum und haben schon drei Alben im Gepäck. Ich bin ja ein Fan der indonesischen Szene. Dort lebt der Death Metal Spirit irgendwie noch so richtig und gerade im brutalen Death Metal Sektor ist man auf alten Wegen unterwegs.

Exhumation haben aber eine andere Vorstellung vom Death Metal, dieses hört man sofort nach den ersten Tönen von In Death Vortex. Langsam und bösartig kriecht ein dunkles Riff aus den Boxen und setzt sich in meine Gehörgänge. Es bleibt düster und ein melodisches Lead erhellt den Tag. Ja, das fetzt – altbacken und gemein. Hier und da werden Zitate von Possessed laut. Damals waren ja die Grenzen nicht bekannt oder egal. Ob Thrash oder Death oder was auch immer, war egal. Das Riff klingt auch nach Motörhead, nur eben tiefer gespielt und schneller. Geil. Man bleibt in der Dunkelheit aktiv und klingt so richtig evil. Ein wildes Solo darf nicht fehlen, ist klar. Der Song geht fast immer straight forward und macht echt gute Laune. Die Shouts sind so, wie sie auch damals waren und die Produktion natürlich auch ganz alte Schule. Im groovenden Bereich agiert man schwarz und hat eine beschwörende Stimme parat. Ja, das klingt fett und hat alles Hand und Fuß.

Das erste Riff von Pierce The Abyssheart klingt wieder nach Motörhead, bevor man dann natürlich die Death Metal Keule schwingt und so richtig treibt und drückt. Ein Solo folgt und nimmt einen gleich mit. Weiter geht es in Richtung Sonnenuntergang. Man hat das Gefühl, dass dies der letzte Ritt gewesen ist und die Sonne nicht wieder am Himmel erscheinen wird. Diese schwarz angehauchten Riffs und dieses bösartige Songwriting verleiten einen dazu, aber dann holen sie ein melodisches Solo hervor, welches absolut geil ist und schon beinahe freundlich klingt. Dieses wird natürlich verfeinert und ausgearbeitet. Hellulujah, das macht echt Laune. Zurück geht es in Richtung Dunkelheit und Beschwörung und dann ist auch Feierabend. Schockt! Dieser Song wurde vorweg als Single herausgebracht von Pulverised Records und das absolut zurecht, gar keine Frage!

Der Anfang von Funeral Dreams ist auch nur so schöne alte Schule und treibt mir ein Grinsen ins Gesicht. Beim Einsatz der Vocals muss ich sofort an Jeff von Possessed denken. Der Bandname kommt mir sehr oft in den Sinn, wenn ich Exhumation höre. Welche Rohheit fördern diese Burschen dann bitte ans Tageslicht? Diese Riffs sind natürlich nicht neu, aber einfach nur geil. Immer schön geradeheraus und mit wilden Soli versehen. Wäre dieses Material in den Neunzigern erschienen, dann wären sie heute eine ganz große Nummer. Welch eine Gaudi. Und dieser Gesang macht das alles noch geiler. Totale Zerstörung.

Und so geht es gnadenlos weiter, ohne Rücksicht auf meinen Geldbeutel, denn schon nach den ersten drei Songs ist mir klar, dass ich mir das Teil zulegen werde.

Wer es denn nur dunkel mag, der sollte sich das cleane Instrumentalstück The Martyr’s Lament anhören. Geil. Und so was in der Mitte des Albums.

Den Song Chaos Feasting sollte man noch einmal hervorheben, denn er zeichnet eben alles das aus, was die Band verkörpern möchte. Dunkelheit, Atmosphäre, Brutalität, Soli und Death Metal. Das alles gibt es hier gratis. Die Drums treiben ohne Ende und die Vocals bringen einen dem Wahnsinn ein wenig näher. So soll es sein. Dann auf einmal ein Break, Tempo raus, ein bösartiger, langsamer Part erklingt. So geht Dunkelheit. Gesanglich befindet man sich wieder im choralen Bereich. Der Part wird so richtig schön ausgedehnt und bedrohlich prasselt das Ganze auf einen herunter. Atmosphärische Elemente beenden dann diese Vernichtung. Geil!

Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Geile 38 Minuten! Und schon wieder die Repeattaste gedrückt!

Exhumation – Master’s Personae
Fazit
Wer auf old schooligen, dunklen, atmosphärischen, aggressiven und bösartigen Death Metal abfährt, sollte sich dieses vierte Album der Indonesier zulegen. Der old schoolige Flair, der mich des Öfteren an Possessed erinnert, wird so was von zelebriert und ausgelebt. Auch alte Morbid Angel hört man heraus und wer Bölzer mag, wird dieses hier auch lieben. Im Grund auch egal, soll ja nur der Einschätzung dienen. Exhumation klingen wie Exhumation und das ist ziemlich geil.

Anspieltipps: Pierce The Abyssheart und Chaos Feasting
Michael E.
9
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
9
Punkte