Five Finger Death Punch am 18.06.2024 in der Festhalle Frankfurt

Bands der Superlative fegen durch Frankfurts Festhalle – Ein wahres Metalgewitter vor 15.000 Fans

Event: Five Finger Death Punch Tour 2024

Künstler: Ektomorf, Ice Nine Kills, Five Finger Death Punch

Ort: Frankfurt, Festhalle

Datum: 18.06.2024

Kosten: ca.85

Genre: Thrash Metal, Metalcore, Alternative Metal

Besucher: ca. 15.000

Link: https://festhalle.messefrankfurt.com/frankfurt/de.html

Die Europa-Tour von Five Finger Death Punch neigt sich dem Ende zu. Nur noch wenige Termine werden bespielt und dann geht es wieder „back to America“. Nach ihren Supportkonzerten gemeinsam mit Metallica hingen die sympathischen US-Metaller noch ihre eigene Tour hinterher. Und schnappten sich als Vorband keine Geringeren als Ice Nine Kills, die ebenfalls bei Metallica mit an Bord waren. Als Opener durften in Deutschland die Ungarn von Ektomorf (Hannover, Frankfurt, Oberhausen) und in Stuttgart Tenside mit ran. Während Oberhausen und Stuttgart noch bespielt werden, sind Hannover und am 18.06. Frankfurt schon wieder Geschichte.

Ektomorf können wie keine anderen Thrash Metal mit Hardcore mischen. Die feurigen Ungarn sind für uns alte Bekannte, haben sie doch schon in Franken des Öfteren die Bühne gerockt. Dass man ihnen Ähnlichkeit mit Soulfly nachsagt, kommt nicht von ungefähr. Die Jungs um Sänger Zoltan Farkas bringen von Anfang an Stimmung in die ausverkaufte Festhalle in Frankfurt und die Menge tanzt, mosht und surft, was das Zeug hält. You Can’t Control Me, I Don’t Belong To You, I Know Them, Show Your Fist, Fire und Vivid Black sind eine Auswahl des Sets, das gekonnt alte Klassiker mit neuen Songs von Vivid Black verbindet. Das 2023er-Album zeigt die alten Stärken der Band: Harte Riffs, schnelle Gitarrenparts, gemixt mit der schneidenden Stimme von Zoltan. Dass sie in dem aktuellen Album auch ihre Slipknot-Einflüsse mitverarbeiten, scheint ihnen keiner krummzunehmen. Ein mehr als würdiger Opener, der der Menge 45 Minuten lang einfach alles gibt.

Ice Nine Kills

Nach dem Umbau dürfen die Metalcore-Schock-Rocker von Ice Nine Kills die Bühne entern. Auch sie haben zu unserem Bedauern nur 45 Minuten in der Festhalle. Dafür zeigen Spencer Charnas und Co. alles, was es in „Horrorwood“ gibt. Sein unvergleichlicher Gesang, der manchmal über mehrere Oktaven geht, gemischt mit Ice Nine Kills persönlicher Horrorfreakshow ist für Ohren und Augen gleichermaßen ein Genuss. Während Axt, abgetrennter Kopf und die Kettensäge die „Arbeitsgeräte“ bei Spencers Songs sind, ist die Bühne die meiste Zeit in blutrotes Licht getaucht. Darüber die durchdringenden Laseraugen, die genauso rot wie die Bühne funkeln, sowie die Killerhand, die sich öffnet und schließt. Songtechnisch gibt es z.B. Hip To Be Scared, Rainy Day, Meat & Greet, Wurst Vacation und The American Nightmare von dem, gleich einem verrückten Professor ähnelnden, Spencer. Seine Mannen tun es ihm in gleicher Manier nach und werden vom Publikum gleichermaßen gefeiert. Jetzt heißt es auf den Headliner hinfiebern. Die Crowd, sprich 15.000 Metalfans, macht sich bereit für Five Finger Death Punch!

Five Finger Death Punch

Kurz nach 21 Uhr betreten die Vollblut-Musiker die Stage. Von Anfang an ist das Publikum in Bewegung und feiert Ivan Moody, Zoltan Bathory, Chris Kael, Andy James und Charlie Engen. Alles im Zeichen der Unendlichkeit, geschuldet ihrem Album F8, das auch das Unendlichkeitssymbol ziert. Statt der gewohnten Feuerfontänen wird heute nur auf eine reine Lasershow gesetzt. Eigentlich egal, die Band zeigt eineinhalb Stunden gewohnte Intensität, Spielfreude und Publikumsnähe wie eh und je. Allen voran natürlich Frontmann Ivan Moody, der mehrere Kinder mit Eltern auf die Bühne holt und im wahrsten Sinne des Wortes sein letztes Hemd auszieht und verschenkt – sowie diverse Armbänder, Käppis, Hoodies, Baseballschläger und Plektren en masse. Genau wie der Rest der gitarren- und bassschwingenden Riege. Auch einzelne Crowdsurfer schaffen den Weg nach vorne und Five Finger Death Punch werden zu Recht gefeiert. Die Setlist ist gut gemischt mit aktuelleren Songs wie Welcome To The Circus, Lift Me Up, Trouble, IOU und natürlich den Krachern Wash It All Away, Sham Pain, Burn MF, Jekyll And Hyde, Wrong Side Of Heaven und Got Your Six. Der Klassiker The House Of The Rising Sun wird glatt mal umgesungen in „There was a House in Germany…“ und bei den A-cappella-Nummern Remember Everything und Far From Home kommt fast so was wie nostalgische Stimmung auf. Das Publikum übernimmt bei den Nummern die Gesangsparts weitgehend allein, weil Ivan in dem Moment sichtlich emotional gerührt ist. Bestimmt ist er in Gedanken bei seiner Familie, die gerade so weit weg von ihm ist. Das Sentimentale löst sich, zum Glück, schnell wieder auf und es geht in gewohnter Manier weiter. Hier ein Geplänkel mit Chris Kael, der sich angeblich bei Got Your Six verspielt oder da unter Andy James liegen und mit ihm Luftgitarre spielen – Moody zeigt Entertainment vom Feinsten und die Meute kehrt zufrieden nach den Abschlusssongs Hard To See und The Bleeding nach Hause. Ein rundum perfekter musikalischer Abend mit zwei meiner Lieblingsbands!