Fjoergyn – Monument Ende

“Von deprimierenden Großstädten und enttäuschten Teufeln“

Artist: Fjoergyn

Herkunft: Deutschland

Album: Monument Ende

Spiellänge: 60:48 Minuten

Genre: Avantgarde Black Metal

Release: 31.05.2013

Label: Trollzorn

Link: https://www.facebook.com/Fjoergynofficial

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre, Keyboard – Stephan L.
Gitarre – Marcelus W.
Bass – André B.
Schlagzeug – Martin L.

Tracklist:

  1. Genesis 2.0
  2. Betonlethargie
  3. Leiermann
  4. Der Monolog des Antichristen
  5. Thanatos
  6. Antimensch
  7. S.I.N.
  8. Kyrie Eleison (feat. Koura)
  9. Monument Ende (feat. Katrin Lindner & Alexander Bartsch
  10. Outro

Fjoergyn - Monument Ende

Fjoergyn veröffentlichen nach einer Dekade der Existenz ihren vierten Langspieler Monument Ende, für den sie sich diesmal doppelt so viel Zeit genommen haben wie für jeden ihrer Vorgänger. Hat sich das Warten auf das neue Werk der Gruppe um Frontmann Stephan L., ehemaliges Mitglied der aufgelösten Gruppe Die Saat, gelohnt?

Ich persönlich habe mit leichten Bauchschmerzen auf diese CD gewartet: Das Debütalbum Ernte im Herbst gefiel mir damals ganz gut und hätte, wenn ich es bewerten müsste, 8 von 10 Punkten erhalten, es gefiel mir zumindest wesentlich besser als das letzte Album von Die Saat, das ein Jahr später erschien (Wir laden zum Feste). Doch was im Jahre 2007 folgte, war wahrscheinlich eines der besten Metalalben aller Zeiten: Sade et Masoch ist und bleibt ein Meisterwerk und hätte die 10 von 10 Punkte wie keine andere CD bisher verdient gehabt. Doch dann erschien das dritte Werk Jahreszeiten, was mir persönlich überhaupt nicht zusagte. Die Scheibe ist (und, um es vorwegzunehmen, bleibt) für mich die schwächste Scheibe der Thüringer und hätte, der Vollständigkeit halber, 6-7 Punkte eingeheimst. Und es kommt, wie es kommen muss: Anderes Album, andere Punktzahl.

Gehen wir nun weg von den Zahlen, hin zum Inhalt. Nach dem sehr atmosphärischen Intro legen Fjoerygin mit Betonlethargie los und liefern direkt ein Lied ab, das wunderbar auch auf Sade et Masoch gepasst hätte, nur dass man die hinzugewonnene Erfahrung der letzten Jahre bemerkt. Der Liedname ist Programm, der Text wirklich gut geschrieben und wie gewohnt hebt sich Fjoergyn auf lyrischer Ebene von ähnlichen Bands positiv ab, allein das Lied ist für FjoergynFans einen Kauf der CD wert.

Leider fallen direkt leichte Schwächen in der Produktion ins Ohr, die auch auf der finalen CD auftauchen (man konnte das Album auf dem Ragnarök Festival schon vor der offiziellen Veröffentlichung erwerben). So ist der klare Gesang oft zu leise, bei Thanatos gefällt mir der Effekt, der an einigen Stellen über den Gesang gelegt wird, überhaupt nicht und obwohl zwischen Sade et Masoch und Monument Ende Jahre liegen, klingt Erstgenanntes besser produziert.

Dafür bietet die CD aber auch Kracher wie Der Monolog des Antichristen, eines der besten Lieder (auch auf lyrischer Ebene), die Fjoergyn je geschrieben haben. Gleiches gilt für Leiermann, auch wenn ich beim Einsetzen des weiblichen Gastgesangs gerne zum nächsten Lied springe. Abweicher nach unten sind auf dieser CD Fehlanzeige, weshalb nur zwischen guten und sehr guten Liedern unterteilt werden kann.

Fazit: Fjoergyn scheinen sich die Kritik, die an an Jahreszeiten ausgeübt wurde, zu Herzen genommen zu haben und kombinieren die guten Aspekte des Vorgängers mit denen von Sade et Masoch. Dadurch entsteht ein ungeheuer intensives Hörerlebnis, das lediglich durch leichte Produktionsprobleme ein wenig gedämpft wird. Jedenfalls ist Fjoergyn wieder auf dem richtigen Weg und braucht hoffentlich für das Veröffentlichen eines Nachfolgers weniger Zeit. Diesmal kann ich ohne Bauchschmerzen darauf warten! Anspieltipps: Der Monolog des Antichristen, S.I.N. und Betonlethargie
Gordon E.
9.5
9.5