Iron Savior – Reforged – Riding On Fire

                                  „Bekanntes Gitarrengewitter in neuem Gewand

Artist: Iron Savior

Herkunft: Hamburg, Deutschland

Album: Reforged – Riding On Fire

Spiellänge: 92:27 Minuten

Genre: Power Metal

Release: 08.12.2017

Label: AFM Records

Link: https://www.iron-savior.com

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Piet Sielck
Gitarre – Joachim Küstner
Bass – Jan Sören Eckert
Schlagzeug – Patrick Klose

Tracklist:

01. Riding On Fire
02. Battering Ram
03. Brave New World
04. Prisoner Of The Void
05. Titans Of Our Time
06. Eye To Eye
07. For The World
08. Mindfeeder
09. Watcher In The Skye
10. Mind Over Matter
11. Warrior
12. Iron Savior
13. Tales Of The Bold
14. No Heroes
15. Break The Curse
16. Condition Red
17. Protector
18. I`ve Been To Hell
19. Atlantis Falling

Über den Sinn und Zweck von Best of Scheiben lässt sich ja bekanntlich streiten. Für neue, jüngere Fans einer Band machen sie durchaus Sinn, für Fans der ersten Stunde, die eh jedes Album haben, sind sie recht uninteressant. Im Fall von Iron Savior macht Reforged – Riding On Fire aber durchaus Sinn. Nach dem ziemlich erfolgreichen Album Titancraft von 2016 bestand plötzlich wieder Interesse an den älteren Outputs der Hamburger Power Metaller. Die ersten Alben wurden seinerzeit über Noise Records auf den Markt geworfen und sind längst nicht mehr verfügbar, aber aufgrund der alten Verträge durften die Hamburger das alte Material auch nicht einfach neu veröffentlichen. Die Band stand also vor einem erheblichen Problem, denn es ging dabei um ganze fünf Alben, zwei EPs und zwei Singles, die für ihre jungen Fans nicht mehr zu bekommen waren. So entstand der Gedanke, die Songs aus der Anfangszeit einfach als Neuaufnahmen auf den Markt zu bringen, denn das ist erlaubt. Jedoch wollte man nicht alles neu aufnehmen, sondern es sollte eine Art Best of Scheibe mit ausschließlich ihren frühen Werken werden. Die Idee für Reforged – Riding On Fire war geboren.
Somit servieren uns die Hamburger nun 19 ausgesuchte Perlen aus der Anfangszeit, aufgeteilt auf zwei CDs, wobei das Hauptaugenmerk vor allem auf den Alben Iron Savior und Condition Red liegt. Fans, die erst in den letzten Jahren auf die Band gestoßen sind, bekommen nun die Rundum-Vollbedienung. Die Songs wurden sorgsam ausgewählt, sodass der Hörer wirklich einen guten Überblick über das frühe Schaffen bekommt. Knaller wie z.B. Riding On FireIron SaviorBattering RamCondition Red oder Watcher In The Skye kennt zwar sowieso jeder Headbanger, egal ob nun alt oder jung, weil sie auf fast jeder Setlist zu finden sind. Und dennoch haben Piet Sielck und Co. alles richtig gemacht, man hat die Ur-Versionen nicht neu arrangiert und verfälscht, aber durch den neuen Mix von Bandleader Sielck klingen die Klassiker frischer denn je und kommen mit deutlich mehr Power und Dynamik daher. Vor allem die Bass-Lines wurden gegenüber den Originalen deutlich hervorgehoben. Auch klingen einige Songs ein ganzes Stück rauer mit den Vocals von Piet Sielck, gegenüber den Originalen, die von Kai Hansen eingesungen wurden. Auch der neue Schlagzeuger Patrick Klose trägt maßgeblich zu dem neuen Gewand bei. Wer die CD einwirft, wird gleich mit Riding On Fire, dem Opener, wissen, was ich meine. Warrior hat zudem nette Background-Shouts erhalten. Weitere Klassiker wie z.B. Atlantis FallingBrave New World oder For The World knallen durch die druckvolle Produktion noch viel besser und malträtieren eure Trommelfelle gnadenlos. Einzig die beiden groovigen Mindfeeder und Break The Curse wollen sich nicht so ganz in die sonst weitgehend schnellen Songs einpassen und wirken etwas fehl am Platz zwischen all den Gitarrengewittern.
Fazit: Die beiden Silberscheiben sind definitiv nicht nur für die Küken unter den Fans interessant, sondern durchaus auch für die alten Hasen. Neunzehn weitestgehend erstklassige Power Metal Nummern in neuem Gewand gebündelt auf einem Album, da können Liebhaber dieses Genres bedenkenlos zugreifen. Die Qualität der Hanseaten wird hier noch einmal gut unterstrichen. Zwar würden noch einige weitere Klassiker der Frühzeit sehr gut in diese Best of Scheibe passen, aber jedem kann man es halt nicht recht machen. Für die gelungene Covergestaltung zeichnet sich wieder einmal Felipe Machado Franco verantwortlich, jedoch wäre es wünschenswert gewesen, das Booklet etwas aufwendiger zu gestalten und es mit weiteren Fotos und einer Band-History zu erweitern.

Anspieltipps: Riding On Fire, Iron Savior, Brave New World
Silke H.
7.5
Leserbewertung3 Bewertungen
9.4
7.5