Artist: Jo Quail
Herkunft: London, England
Album: Invocation / Supplication
Spiellänge: 35:18 Minuten
Genre: Avantgarde, Dark Ambient, Post Metal, Klassik
Release: 03.11.2023
Label: By Norse Music
Link: https://www.joquail.co.uk/
Bandmitglieder:
Invocation
Cello – Jo Quail
Gesang – Maria Franz
Percussion – Tom Atherton
Bass – Ben Ellis
Horn – Julia McDonell
Posaune – Steve Thompson
Chorgesang – The Choir of Sing United
Zusätzlicher Gesang – Jake Harding
Supplication
Cello – Jo Quail
Gesang – Lorenzo Esposito Fornasari
Posaune – Koen Kaptjn
Tracklist:
Invocation:
1. Macha
2. Willow Of All
3. Baroscyre
Supplication:
1. The Calling
2. Maestoso
3. Kyralaste
Da war ich mehr als gespannt, als das neue Album der Ausnahme-Cellistin Jo Quail angekündigt wurde. Das erste Mal aufmerksam geworden auf Jo Quail bin ich bei ihrem letzten Album The Cartographer (eine Auftragsarbeit für das Roadburn Festival), für welches ich ebenfalls ein Review machen durfte. Die Musik von Jo Quail ist ein avantgardistischer Spagat zwischen Klassik und (Post) Metal.
Das neue Album Invocation / Supplication erscheint am 03.11.2023 über das Label By Norse Music, bei dem bereits das Vorgängeralbum erschienen ist. Bei Invocation / Supplication von einem Album zu sprechen, ist eigentlich falsch, denn es sind zwei EPs, die das Label als limitiertes Doppelvinyl (Orange Crush & Sea Blue w/ Black marble) veröffentlicht. Die Musik auf Invocation / Supplication hat Jo Quail selbst komponiert und produziert.
Die preisgekrönte Komponistin und Cellistin hat die Musik der beiden EPs mit Blick auf die norwegische Sängerin Maria Franz (Heilung) und den italienischen Sänger Lorenzo Esposito Fornasari (O.R.k.) komponiert. Im Mittelpunkt dieser wahrlich atemberaubenden Aufnahmen stehen auf den jeweiligen EPs deren Stimmen. Maria Franz bei Invocation und Lorenzo Esposito Fornasari bei Supplication.
So wird dem Hörer auf den beiden EPs Musik präsentiert, die nicht unterschiedlicher sein könnte. Invocation (der Aufruf / die Beschwörung) versprüht eine (nordische) Mystik sondergleichen auf den drei Titeln Macha, Willow Of All und Baroscyre. Betäubend und beschwörend zugleich. Hier arbeite Jo Quail mit einer großen Besetzung. Neben ihrem Cello und dem Gesang der Protagonistin Maria Franz kommen Percussion, Bass, die Blasinstrumente Horn und Posaune und Chorgesang zur Geltung.
Auf Supplication (dem Flehen) sind es neben dem Protagonisten Lorenzo Esposito Fornasari nur Jo Quail am Cello selbst und Koen Kaptjn an der Posaune zu hören. Quasi Kammermusik. Auch hier sind es mit The Calling, Maestoso und Kyralaste drei Stücke.
Beide EPs sind betörend zugleich, nur eben anders. Jo Quail schafft es, Soundlandschaften zu kreieren, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber die jeweilige Stimmung total einfangen.
Für mich ein wahnsinnig starkes Werk, welches den 08/15 Metaller wohl zur Weißglut bringen wird. Wobei der erste Teil für die Metaller-Öhrchen wohl noch am hörbarsten sein wird. Der zweite Teil ist dann Klassik / zeitgenössische Musik.
Joe Quail begeistert mich mit diesem Album, welches eigentlich eine Doppel-EP ist. Sie zeigt, wie spielend sie mit ihren Kompositionen und ihrem Cello zwischen den musikalischen Welten tanzt. Wer diese großartige Künstlerin einmal live erleben möchte, kann dies in diesem Herbst tun, denn dann wird die Künstlerin auf Tour sein. Ein paar wenige Termine gibt es auch in Deutschland. Wir von Time For Metal werden uns dieses einzigartige Event im Mergener Hof in Trier nicht entgehen lassen und berichten.