Artist: Jo Quail
Herkunft: London, England
Album: The Cartographer
Spiellänge: 47:39 Minuten
Genre: Avantgarde, Dark Ambient, Post Metal, Klassik
Release: 06.05.2022
Label: By Norse Music
Link: https://www.joquail.co.uk/
Bandmitglieder:
E-Cello – Jo Quail
E-Violine – Danielle Van Berkom
Piano – Floris Verbeij
Gesang – Jake Harding
Gesang – Lucie Dehli
Percussion – Nils Jenster, Vito Guerrieri
Posauen – The New Trombone Collective (Remko De Jager, Koen Kaptijn, Alexander Verbeek, Pierre Volders, Sebastiaan Kemner, Lode Smeets, Mark Boonstra and Brandt Atemma)
Erzählerin (Spoken Words) – Alice Krige
Tracklist:
- Movement 1
- Movement 2
- Movement 3
- Movement 4
- Movement 5
Da habe ich ja mal wieder was Schönes in die Hand und auf die Ohren bekommen. Und ich weiß schon jetzt, dass sich vielen Metallern, den True Metallern sowieso, die Nackenhaare aufstellen werden. Was die Cellistin Jo Quail hier mit The Cartographer abliefert, ist natürlich nichts für Wackenöhrchen, Karnevalisten oder auch andere Volksfestbesucher.
Verfügbar ist The Cartographer seit dem 06.05.2022 über By Norse Music als CD und in den Vinylvarianten Black, Halloween Orange (exklusive Artist Edition) und limited Swamp Green.
Der avantgardistische Spagat zwischen Klassik und (Post) Metal, den Jo Quail hier vollzieht, ist eher etwas für die Open Minded Metaller, die sich zu solch erlesenen Festivals wie das Roadburn Festival hingezogen fühlen. The Cartographer ist eine Auftragsarbeit des Roadburn Festivals und sollte dort ursprünglich schon 2020 seine Premiere erfahren. Dann kam ja bekanntlich Polly/Corona und machte dies zunichte. Erst zwei Jahre später, am 23. April 2022, beim diesjährigen Event des Roadburn Festivals im niederländischen Tilburg, fand die Aufführung statt.
Bei der hier vorliegenden Aufnahme handelt es sich um die Studioversion, die in den Groenland Studios im niederländischen Hilversum von Jo Quail mit einem Ensemble hochkarätiger Orchestermusiker eingespielt wurde.
Das Stück / das Album besteht aus fünf Teilen, durchnummeriert in Movement 1 bis Movement 5. Diese fünf Akte/Movements sind in ihrer musikalischen Gestaltung recht unterschiedlich, tragen jedoch zur Einheit der Geschichte bei.
Der Aufbau ist zwar ähnlich eines Soundtracks zu einem Film, allerdings haben die einzelnen Movements demgegenüber eine zu üppige Länge, denn in der Regel sind es bei Soundtracks doch eine Menge an mehr oder weniger kurzen „Schnipseln“, die diese ausmachen. Hinzu kommt, dass jedes Movement in seiner Form und musikalischen Entwicklung für sich steht und ein Spektrum zwischen klassischer Kammermusik und (Post) Metal darstellt.
The Cartographer ist Heavy Music mit großen Spannungsbögen, ohne unbedingt laut oder schnell zu sein. Die einzelnen Movements erzeugen eine Soundkulisse, die beim Hörer nachwirkt. Das unglaubliche Zusammen- und auch Gegenspiel zwischen der geballten orchestralen Posaunenwand des New Trombone Collective und den einzelnen Streichinstrumenten birgt eine Menge Spannung in sich.
Die Künstlerin Jo Quail selbst dazu: „Was macht Musik heavy? Meiner Meinung nach wird als Künstler und Komponist, der sich zwischen klassischen und zeitgenössischen Genres bewegt, das Konzept der Schwere in der Musik durch die Absicht des Komponisten und durch die Darbietung erfahren. Schwere ist ein emotionales Konzept, das weit über die Grenzen von Lautstärke, Geschwindigkeit und Instrumentierung hinausreicht.“