Loathe – The Cold Sun

“Ein gelungenes jedoch zu keiner Zeit zugängliches Debüt!“

Artist: Loathe

Herkunft: Liverpool, Großbritannien

Album: The Cold Sun

Spiellänge: 33:46 Minuten

Genre: Death Metal, Deathcore, Metalcore

Release: 14.04.2017

Label: Sharptone Records

Link: https://www.facebook.com/pg/loatheasone/about/?ref=page_internal

Bandmitglieder:

Kadeem France
Erik Bickerstaffe
Shayne Smith
Sean Radcliffe
Connor Sweeney

Tracklist:

  1. The Cold Sun
  2. It’s Yours
  3. Dance On My Skin
  4. East Of Eden
  5. Loathe
  6. 3990
  7. Stigmata
  8. P. U.R.P.L.E
  9. The Omission
  10. Nothing More
  11. Never More
  12. Babylon

Loathe kommen aus einer Stadt, die für ihre ehrliche und zugleich schroffe Art über den Globus bekannt ist. Da stehen zwei traditionelle Fußball Clubs am Fuße des Mersey zu Buche, auf der anderen Seite bilden natürlich The Beatles einen ganz großen kulturellen Punkt der spannenden Stadt im Nordwesten von England, die für ihre Liebe zur handgemachten Musik noch heute gehuldigt wird. Weiter möchte ich gar nicht ausschweifen, schließlich geht es heute um die fünf Musiker, die einen Blick übers Meer nach Irland haben und moderne Klänge in verdammt düstere Gewänder legen.

Die Liverpudlians erschaffen bereits ein Intro, welches Fragen aufwirft. Warum verheizen die Männer ihren Titeltrack als Intro, und wohin zur Hölle soll die Reise überhaupt gehen? Über Sharptone Records haben sie zwölf Songs eingespielt, die auf gerade einmal etwas über eine halbe Stunde kommen. Kurze Intermezzi werden von längeren Attacken angestachelt. It’s Yours, klar spürt man die Deathcore-Grundlage, doch da ist mehr, wenn man tief ins Auge von Loathe blickt. Eine Prise Post Metalcore macht man relativ einfach aus, aber auch Progressive Metal-Elemente begleiten die derben Beats, die auch technisch harmonisch dunkle Atmosphären erzeugen können. Im Genregrab gar nicht unter einem Grabstein verbuddelt, lieben es die Briten, ihr Songwriting breit zu gestalten. Derbe Bassdrums, abgehackte Beats und dazu doch eingängige Riffs wie passt das zusammen, ohne den Bezug zu verlieren?

Einfach war es sicherlich nicht, alles unter den berühmten Hut zu bekommen, dennoch funktionieren die Hymnen wie Dance On My Skin, Stigmata  oder Never More. Jedoch sollte jedem, der einen Kauf in Erwägung zieht, klar sein, dass The Cold Sun, wie es der Titel schon vermuten lässt, einen frostigen Empfang bereitet. Man kann zudem nicht erwarten, dass man gleich nach einem Durchlauf mit der Musik aus Liverpool zurecht kommt. Bei mir lief in den letzten Tagen das Debüt immer mal wieder und wurde tatsächlich immer zugänglicher. Das Potenzial für eine ganz eigene Zielgruppe haben Loathe, jetzt gilt es den nächsten Schritt zum perfekten Feinschliff zu finden.

Fazit: Loathe bilden einen Rohdiamanten, der einem ungehobelten Bauarbeiter achtlos in den frischen Asphalt gefallen war. The Cold Sun, erstmal grob gereinigt, kann man nach mehreren Durchläufen die wahre Schönheit durchblitzen sehen. Etwas zu grob gehen die fünf Jungs jedoch zu, manchmal dürften die Übergänge weicher vonstatten gehen und die erzeugten Emotionen länger gehalten werden. Reinhören sollte man dennoch mal, wenn man auf dunkelsten Progressiven Deathcore steht, falls es dieses Genre überhaupt gibt.

Anspieltipps: It´s Yours, Loathe und Babylon
Rene W.
7.2
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