Morast – Ancestral Void

„Alles versinkt im Morast“

Artist: Morast

Herkunft: Düsseldorf – Wuppertal – Köln / Deutschland

Album: Ancestral Void

Genre: Blackened Doom Metal, Death Doom Metal

Spiellänge: 35:25

Release: 31.03.2017

Label: Totenmusik /Van Records

Link: http://www.van-records.de/product_info.php?products_id=3217

Tracklist:

1. Crescent
2. Forlorn
3. Sakkryfyced
4. Compulsion
5. Loss
6. Ancestral Void

Bandmitglieder:

Vocals – F
Guitars – J
Drums – L
Bass – R

Weiter geht es mit der Suche nach Doom mit besonderen Merkmalen. Zwar schon 10 Monate alt, aber auf jeden Fall wert bei uns ein Review zu bekommen, ist das Album Ancestral Void von Morast. Morast kommen aus Nordrhein-Westfalen. Existent seit 2015 legen sie nach einer vorangegangenen EP ihren ersten Longplayer mit dem Titel Ancestral Void vor. Nun sind die Musiker keine Unbekannten in der lokalen Szene. So haben wir zum Beispiel den Drummer L. Dahinter verbirgt sich Leonardo Bardelle. Klingelt es? Ja richtig – das ist der Drummer der Wuppertaler Kult Sludge Domm Metal Band Grim Van Doom. Die habe ich vor zwei Wochen erst live gesehen und war schlichtweg begeistert. Da muss ich mir doch diese Scheibe von Morast reinziehen.

Erschienen ist das Album bei beim Label Totenmusik / Van Records. Erhältlich auf CD und als Vinyl (Clear und Black).

Schon beim ersten Reinhören fällt mir auf, dass es grundsätzlich recht schwierig ist, dieses Album einem bestimmten Genre zuzuordnen. Dafür verwenden Morast dann doch zu viele Stilelemente. Heraus kommt dabei ein Morast aus Doom, Death und Black Metal. Schauen wir doch mal im Wörterbuch nach und sehen uns an, was Morast eigentlich bedeutet. Dort finde ich den Verweis, dass es sich bei Morast um einen sumpfigen, schlammigen Boden handelt. Das trifft es doch irgendwie. Dieser dreckige und schlammige Boden bildet die Grundsequenz für die doch schwer dunkle, metallastige Musik der Gruppe.

Bereits mit dem Opener Crescent öffnen sich die Tore für ein morastiges Moor. Wir drohen im Morast zu versinken. Erdiger Matsch, der dich verschlingt und nicht mehr loslässt. Enorm und unausweichlich zermürben dich die Riffgewitter des schwarzen Death Doom.

Der darauf folgende Song Forlon lässt dich in einer unheimlichen Leere erstarren. Er wirkt demoralisierend und zeigt dir das albtraumhafte Versinken im Morast. Eine bedrückende Atmosphäre stülpt sich über dich, der du nicht entkommen kannst. Eindrucksvoll hier die wabernden Gitarren und der Gesang von F, der fast fauchend zu vernehmen ist. Der Song schafft es, dich niederzuringen.

Sollte es Morast mit Forlon noch nicht gelungen sein dich in die Abgründe des Morastes zu ziehen, wird dir das spätestens mit Sakkryfyced passieren. Hier wird maledeit, was das Zeug hält. Du hängst jetzt bis zum Hals im Schlamm. Dem Morast kannst du dich nun nicht mehr entziehen. Ein Entfliehen ist nicht mehr möglich.

Compulsion folgt auf Sakkryfyced und ist noch schwärzer und bedrohlicher. Das langsame Loss führt dir deinen Verlust vor Augen, bevor du zum Abschluss des Albums mit Ancestral Void die uralte, immer wiederkehrende Leere wahrnimmst. So, wie es im Morast ist, wenn er alles aufgesaugt hat. Dreckig und trostlos und erstickend.

Ancestral Void ist ein sehr schwarzes, matschiges Gemisch aus aus Doom, Death und Black Metal. Morast machen ihrem Namen alle Ehre. Genauso stelle ich mir Morast vor. Der schwarze Doom kriecht und schleift zermürbend auf dem Longplayer. Bei mehrmaligem Hören wird er immer eindrucksvoller. Das Album ist für mich eine Genre übergreifende Empfehlung. Morast dürften Doom, aber auch Black Metal und Death Metal Liebhaber gleichermaßen gefallen.

Fazit: Wesentlich mehr als ein gutes Erstlingswerk bieten uns Morast mit ihrem ersten Longplayer Ancestral Void. Sehr gelungenes Debüt und gelungener Mix aus Black Metal und Death Metal zu einem eigenen morastigen Doom zu kreieren. Bei den Songs überwiegt allerdings der Blackened Anteil, was bei Weitem keine Qualitätseinbuße darstellt. Man merkt, dass die Musiker keine Anfänger sind. Ein kleiner Kritikpunkt aus meiner Sicht ist die Laufzeit von nur 35 Minuten. Dies ist gerade für Doom recht kurz.

Anspieltipps: Crescent, Loss, Ancestral Void
Juergen S.
8.9
Leser Bewertung4 Bewertungen
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