Morta Skuld – Creation Undone

Amerikanische Death Metal Aggressionen im alten Gewand

Artist: Morta Skuld

Herkunft: USA

Album: Creation Undone

Spiellänge: 44:28 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 23.02.2024

Label: Peaceville Records

Link: https://peaceville.bandcamp.com/album/creation-undone

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Dave Gregor
Gitarre – Scott Willecke
Bassgitarre – John Hill
Schlagzeug – Eric House

Tracklist:

1. We Rise We Fall
2. The End Of Reason
3. Painful Conflict
4. Unforeseen Obstacles
5. Perfect Prey
6. Soul Piercing Sorrow
7. Into Temptation
8. Self Destructive Emotions
9. Oblivion
10. By Design

Die vier Recken von Morta Skuld sind auch schon seit Ewigkeiten dabei, zumindest geistert der Bandname durch die heiligen Hallen des Death Metal Underground bereits seit 1990. Bis 1998 hat man vier Alben auf den Markt geworfen und sich einen recht guten Namen erarbeitet, aber dann kam das erste einmal die Trennung. War ja damals normal. Mastermind Dave Gregor trommelte die Truppe im Jahre 2012 noch einmal zusammen, aber gehalten hat das Ganze (auf jeden Fall nicht in der Konstellation) nicht. Wechselnde Musiker störten aber nicht den kreativen Output des Sängers und Gitarristen, wie es scheint. Seit 2019 hat er nun eine stabile Truppe und so machte man sich auf, den geneigten Fan mit neuem Material zu beglücken. Unterstützt vom Label, haut man nun das siebte Album auf den Markt.

We Rise We Fall leitet das Death Metal Geschehen ein und wen wundert es, dass die Burschen die Old School Keule herausholen. Die Riffs fliegen einem zu Beginn um die Ohren und werden von mittelschnellen bis schnellen Drums begleitet. Sehr schön. Mit schnellen Uftata-Klängen geht es weiter, gefolgt von thrashigen Parts und so schreitet man vorwärts und man kann durchaus Vergleiche mit Malevolent Creation ziehen, wie ich finde. Die Doublebass ist schön dominant und drückt so richtig fett alles nieder. Groovige Momente werden somit kraftvoll dargeboten. Danach beweisen sie, dass sie auch ordentlich ballern können. Natürlich alles im Sinne der alten Schule. Und zack, holt man ein geiles, melodisches Solo heraus, welches es echt in sich hat. Im Midtempo groovt man sich dann durch die Nacht. Die aggressiven Vocals passen genau ins Gesamtbild und man kann We Rise We Fall mitgrölen. Zwar kein eingängiger Refrainpart, aber ein guter, nachvollziehbarer, der schön schnell um die Ecke kommt. Am Ende noch einmal eine fixe Uftata und aus die Maus. Ja, das ist Death Metal amerikanischer Natur, den ich mag. Schöner Einstieg in dieses Rennen.

Das Rennen wird dann mit The End Of Reason fortgesetzt und man setzt natürlich nahtlos an. Hier wird mehr Wert auf Groove und Midtempo gelegt. Dabei erzeugt man aber eine ordentliche Druckwelle. Diese unterbricht man für einen kurzen, weiteren, aber langsameren Groove, baut dieses Szenario aber wieder auf und kommt mit guten Riffs um die Ecke. Das Tempo wird dann auch erhöht und man ballert sich einen. Ein recht kurzweiliges Vergnügen. Dafür sitzt das nachfolgende melodische Solo und leitet das Ende ein. Natürlich von diesem Song, alles andere wäre ja völlig sinnlos, denn man möchte ja wissen, wie es weitergeht.

Auch das nachfolgende Stück Painful Conflict setzt diese Richtung natürlich fort. Ich bin ziemlich begeistert über diese schleppende und durchlaufende Doublebass. Diese wird verschieden schnell eingesetzt und erzeugt dadurch viel Druck. Dass die Burschen ihre Instrumente beherrschen, muss man ja eigentlich nicht noch einmal extra erwähnen, ist aber natürlich so. Auch dieser Song hat von Anfang bis Ende sehr viel Drive und erinnert vom Riffing her des Öfteren an Morbid Angel. Die Burschen haben einfach den Old School Flair amerikanischer Tradition im Blut. Diese Schuster bleiben bei ihren Leisten und knattern sich fachgerecht durch das Death Metal Universum. Diese Geschwindigkeitsveränderungen machen das Ganze noch interessanter. Technisches Vermögen wird gekonnt eingetütet, ohne dass man sich in Spielereien verzettelt. Auch hier überzeugt man mit guten Riffs. Lecker Ding.

Tja, was soll man sagen – so geht es weiter und weiter. Diese 45 Minuten haben eben alles, um einen Death Metal Fan happy zu machen. Zumindest diejenigen, die auf die alten Sachen aus Amiland abfahren. Morta Skuld haben einen eigenen Namen, klaro, aber ansonsten würde ich sie als eine Mischung aus Jungle Rot, Malevolent Creation und Morbid Angel beschreiben. Ein Hauch von Suffocation kann man auch spüren. Man kann aber auch sagen, dass Morta Skuld eben nach Morta Skuld klingen. Wer die sechs Vorgängeralben schon gut fand, wird dieses Album auch lieben. Wie auf den Vorgängeralben fehlen diese Hits, die das Ganze zu etwas extrem Besonderen machen, aber das ist dann auch wieder Jammern auf hohem Niveau. Mir gefällt Creation Undone echt gut und Songs wie Perfect Prey oder Soul Piercing Sorrow bleiben sofort im Ohr hängen und zwingen einen zum Headbangen. Es gibt natürlich auch Momente, wie z.B. bei Oblivion, die an einem vorbeirauschen, aber diese sind eher selten.

Morta Skuld – Creation Undone
Fazit
Wer die sechs Vorgängeralben der Band Morta Skuld kennt, weiß, was ihn erwartet. Die Burschen weichen keinen Millimeter von ihrer vernichtenden Marschrichtung ab und das ist auch gut so. Hier wird weiterhin Death Metal der alten amerikanischen Marke produziert und mit thrashigen Riffs verfeinert. Morta Skuld stehen für sich selbst, aber wer die Band noch nicht kennt, kann sich auf eine gelungene Mischung aus Jungle, Rot, Malevolent Creation und Morbid Angel einstellen. Klingt gut, ist auch so.

Anspieltipp: We Rise We Fall und Perfect Prey
Michael E.
8.7
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