Event: November Mosh 2024
Bands: Disbelief, Surgical Strike, Swatzheim, Invoke, Extinct, Ogore, Watar
Ort: Schaubude im Hinterhof, Kiel, Schleswig-Holstein, Deutschland
Datum: 16.11.2024
Kosten: AK: Pay Your Price Up 10 Euro
Zuschauer: geschätzt 180
Genre: Thrash Metal, Death Metal, Metalcore
Veranstalter: Mosh im Mai
Links: http://www.moshimmai.de/
Setlisten:
- Reborn
- Killing Karma
- The Waiting
- The Symbol Of Death
- The Scream That Slowly Disapeared
- A Leap In The Dark
- Navigator
- The Ground Collapses
- Scaring Threat
- Flash Of Inspiration
Zugabe: - 66 (Intro)
- Sick
- Inhuman Whore
- Rewind It All (Death Or Glory)
- The Lesson
- Failed State
- Conspiracy
- Alienated
- Fear Monger
- Down With Me
- Dead End Gone
- Shithouse Propaganda
- Confrontation
- 24/7
- Blinder
- Spitting Nails
- Execute
- Project 5
- Wounds
- Artillery
- Sympathy
- Discarded
- Thrown Away
- Front Teeth Kicked In
- No One To Blame
- No Light / No Home
- Shallow Hearts
- Quasar
- Child Of Embers
- Anhedonia
- Nightcrawlwer
- Deceiver
- Masquerade
- Terra
- Wanderers
- Shards
- Falsch Gesät
- God Savior
- Extinct Squad
- Mental Disorder
- Slaughter In The Trenches
- Incitement Of Violence
- I L Wast
- For Decencies Sake
- Spongo
- Downward Spiral
- Of No Account
- Death Tremors
- Of Death From Hell
- Fatal Mutation
- The Neo Taste Sensation
- The One Who Escaped
- Der Panzershark
- Body Bag Blues
- New Life
- Fly
- Reverse
- Foryale
- No More
- Nobody
Zugabe: - Tell Me
In der Kieler Metalszene hat sich seit Jahren das ehrenamtlich organisierte Festival Mosh Im Mai etabliert. Das Ein-Tages-Festival führt lokale sowie national und international aufstrebende Bands zusammen. Dieses Festival findet normalerweise im Kulturverein Die Räucherei im Kieler Stadtteil Gaarden statt. Hier sollte dann auch jetzt das erste November Mosh stattfinden.
Allerdings musste nach der eh schon kurzfristigen Planung auch noch die Schleswig-Holsteinische Death Metal Band Chaosbreed ihren Gig absagen, dann gab die Technik in der Location auf, die nun bis Jahresende saniert werden muss. Die Absage war schon geschrieben, als die neuen Betreiber mit einer Lösung um die Ecke kamen. Alle Events bis zur Neueröffnung der Räucherei sollen in der gerade neu eröffneten Schaubude im Hinterhof in der Kieler Bergstraße stattfinden.
Nach Klärung der logistischen Fragen gab es grünes Licht und das Festival konnte starten.
Seit Jahren funktioniert beim Mosh Im Mai das „Pay your Price“ Prinzip an der Abendkasse. 10 Euro Minimum, 20 Euro stellen das nächste Festival sicher, 30 und mehr Euro fördern durch den Support ein noch besseres Line-Up. Reservierungen werden bis zu einem gewissen Zeitpunkt freigehalten, was heute nicht zum Tragen kam. Es waren noch genug Plätze frei. Nicht ganz 400 Fans dürfen in die Location, knapp die Hälfte dürften es heute gewesen sein. Sieben Bands wollen heute die Premiere des herbstlichen Moshens gestalten. Schon der Timetable ist sportlich. Alles Material muss durch ein Parkhaus und den engen Backstagebereich hindurch auf die Bühne, noch während die andere Band abbaut.
Dieses Problem hat der Opener Watar zumindest nur einmal. Die Kiel-Gaardener Band sollte natürlich in der Räucherei ein Heimspiel in ihrem Stadtteil bekommen. Die seit 2017 bestehende Band spielt einen modernen Thrash Metal und nimmt die Gäste sofort mit. In den 35 Minuten Settime ist sogar noch Zeit für eine Zugabe. Die zweite Band ist Ogore aus Rendsburg. Sie ersetzen den Slot von Chaosbreed. Nach nur 20 Minuten Umbau bringen die vier Veteranen ebenso Death Metal der alten Schule auf die Bühne. Mit einer aufgehängten Leiche und Kunstblut ist sofort klar, dass hier eine andere Show laufen wird.
Bredicore, Captogore, Doctogore und Timogore sind vielen Fans des Genres durch Bands wie Mummlox, Powerhead, Ritual Steele und Agrimm Doomhammer bekannt (danke Mosh Im Mai für die Infos!). Auch sie haben einen Slot von 35 Minuten, den sie mit einem Hammerprogramm ausnutzen. Den dritten Part übernimmt dann wieder eine Kieler Band. Extinct ist eine überregional bekannte Band, die auch schon in Wacken mehrfach ihren Thrash Metal zelebrieren durfte. Allerdings stehen nur zwei der vier Bandmitglieder auf der Bühne. Der Bass, normalerweise Leda Noctis, wird von Disbelief ausgeliehen, die ihrerseits schon seit etlichen Konzerten auf den Extinct-Gitarristen Dennis Wolter zurückgreifen. Wie schon beim Hard On The Wind Festival in der Kieler Pumpe vor ein paar Wochen, übernehmen den Gesangspart für den erkrankten Helge Hentrop Gastsänger oder die Songs werden instrumental gespielt. Björn (Kilt) übernimmt Extinct Squad, Börbel (B.G.T., ex-Blackwater) übernimmt Incitement Of Violence sowie Daniel von Rats Of Gomorrha übernimmt das Mikro bei Spongo. Der 50-minütige Auftritt ist ein Konzert, das niemand so von Extinct noch einmal erleben wird.
Mit Invoke kommt ein ganz anderer Stil in den Hinterhof. Sängerin Jenni Gornicki übernimmt das Mikro. Nun gibt es allerfeinsten Melodic Metalcore aus Mönchengladbach auf die Ohren. Mit der Singleveröffentlichung Shards im März stellte die Band die neue Frontfrau erst vor. Auch ihr Slot beträgt 50 Minuten, in denen richtig Stimmung aufkommt.
Eine Menge Equipment muss runter, eine Menge Neues muss rauf. Nun wird es international. Swartzheim, eine bunte Truppe in 80er-Jahre-Klamotten aus Dänemark baut sich auf. Was kommt nun? Ich hätte mich doch besser vorbereiten sollen … Der Name Swartzheim leitet sich von „Swartalfheim“ ab, einer der neun Welten in der nordischen Mythologie. 2021 nahmen die von der Haupthalbinsel Jütland rund um Aarhus in Dänemark stammenden Thrash Metaller ihr Debütalbum Clinical Nightmare auf und veröffentlichten es selbst. Vor einem Jahr erschien dann ihre Vier-Track-EP Sympathy. Swartzheim vereinen Thrash Metal, Classic Metal und Hardcore Edge in einem modernen Sound und erweisen sich damit als eine der aufregendsten neuen Bands Dänemarks. Ihre 50 Minuten verfliegen, bevor die eigentlichen Headliner des Abends ihre Gigs starten.
Die Heimat von Surgical Strike wird mit Porta Westfalica in Ostwestfahlen angegeben. Ihr Genre: Power- und Thrash Metal. Gegründet 1993, existierten sie nur drei Jahre. 2014 dann ein Neustart. Im vergangenen März 2024 erschien nun ihr zweites Album mit der Neubesetzung 24/7 Hate. Sie sind damit ihrem Stil treu geblieben. Thrash Metal alter Schule, angelehnt an die 80er kommt hier heute gut an.
Die letzte Band des Abends ist dann Disbelief, deren Basser und Aushilfsgitarristen wir ja schon einmal auf der Bühne gesehen haben. Die Hessen aus Dieburg bei Darmstadt stehen für Death-Metal. Gegründet 1990, ist Gründungsmitglied und Sänger Karsten Jäger die einzige Konstante in der Geschichte der Band. Etliche Umbesetzungen kennzeichnen die Geschichte der Band. Sie reißen mit ihrem 60-Minuten-Slot die Hütte ab, bevor es kurz vor Mitternacht gilt, den regnerischen Heimweg anzutreten. Danke dem Team vom Mosh Im Mai sowie der neuen Schaubude. Was hier in kurzer Zeit auf die Beine gestellt wurde, ist aller Ehren wert. Save the Date 26. April 2025 zum 19. Mosh Im Mai! Dann hoffentlich wieder in der beliebten Räucherei in Kiel-Gaarden!