Eventname: Metal Mania Andernach
Bands: Dragonsfire, Midnight Rider, Motorjesus, Brainstorm, Rage, Night Demon
Ort: Juz Live Club (Open Air), Stadionstr. 88, 56626 Andernach
Datum: 09.09.2023 (Einlass: ab 15:00 Uhr)
Kosten: VVK 57,50 € (zzgl. Gebühren und Versandkosten)
Genre: Power Metal, Heavy Metal, Heavy Rock
Besucher: ca. 666 Besucher
Veranstalter: Juz Live Club https://www.juzliveclub.de
Link: Facebook
Setlists:
- i.t.g.a.g.o.t.o.s
- The Prophet
- Blood For Blood
- Hungry Beast
- Heretic
- Raging Fire
- Steel Eel
- Cider Victims
- Dragonsfire Rockxxx
- Speed Demon
- No Man’s Land
- Majestic Warfare
- Intruder
- Beyond the Blood Red Horizon
- Spew My Hate
- Execution
- Demons
- No Regrets
- Opium Trail
- Prowler
- Drive Through Fire
- Dead Army
- Fist Oft The Dragon
- Hellbreaker
- Dead Rising
- Fuel The Warmachine
- King Of The Dead-End-Road
- Motor Discipline
- Re-Ignite
- The Howling
- Return Of The Demons
- A New War
- The Outrun
- Intro/Where Raven’s Fly
- Worlds Are Coming Through
- Devils Eye
- Shivas Tears
- Glory Disappears
- Highs Without Lows
- The Pyre
- Escape The Silence
- Turn Off The Lights
- All Those Words
- Ravenous Minds
- Resurrection Day
- Great Old Ones
- Solitury Man
- Nevermore
- Refuge
- Back In Time
- Shadows Out Of Time
- The Pit And The Pendulum
- End Of All Days
- Shame On You
- Don’t Fear The Winter
- Higher Than The Sky
- Outsider
- Obsidian
- Beyond The Grave
- Rebirth
- Escape From Beyond
- A Wake
- The Wrath
- Welcome To The Night
- Empires Fall
- Screams In The Night
- Dawn Rider
- The Howling Man
- Full Speed Ahead
- Darkness Remains
- Heavy Metal Heat
- The Chalice
- Night Demon
Das neue Eventformat Metal Mania feiert heute in Andernach seine Premiere. Da müssen wir von Time For Metal natürlich dabei sein, denn das Festival wird schließlich von uns präsentiert. Im Auftrag des Leibhaftigen, äh Time For Metal, ist dieses Mal wieder die liebe Judith für uns unterwegs. Von ihr stammen die tollen Bilder und der bemerkenswerte Bericht. Lest selbst, was Judith zu berichten hat:
Was gibt’s Schöneres, als vor der trüben Herbst- und Winterzeit noch mal ein gepflegtes Open-Air-Festival zu besuchen? Vielleicht war genau dieser Gedanke der Anlass, um im Juz Live Club an die Tradition des Summer End Festivals anzuknüpfen, welches vor genau zehn Jahren an dieser Stelle das letzte Mal stattgefunden hat.
Der Wetterbericht hatte tatsächlich für das gesamte Wochenende noch einmal hochsommerliche Temperaturen angekündigt, für Overnight Parking Möglichkeit und ausreichend Verpflegung hatte der Veranstalter gesorgt, also steht dem 1. Metal Mania nichts mehr im Wege. Für das Tagesfestival konnte der Veranstalter insgesamt sechs Bands verpflichten, die im Allgemeinen dem Genre des traditionellen Heavy Metals bzw. des Heavy Rocks zugeordnet werden können. Zum Einlass um 15:00 Uhr füllt sich das Gelände noch etwas zögerlich, Schattenplätze im Bereich der Merchandise Stände sind sehr begehrt, liegt doch das gesamte Gelände im vollen Sonnenschein.
Den Auftakt macht dann die hessisch-rheinland-pfälzer Kooperation Dragonsfire, die hier in der Gegend keine Unbekannte ist, kommen doch sowohl Sänger Dennis Ohler als auch Bassist Peter Schäfer aus Koblenz. So konnte man sie schon auf etlichen Gigs in der Region erleben, auf dem kultigen A Chance For Metal Festival waren sie ein sehr gern gesehener Dauergast. Auch heute liefert eine bestens eingespielte Band ab, ihr melodischer Power Metal lockt doch eine stattliche Anzahl von Headbanger aus dem Schatten vor die Bühne, um bei guter Laune abzufeiern. Ganz im Sinne eines Songtitels, Drangonsfire Rockxxx, der natürlich nicht fehlen darf.
Auch Midnight Rider, die zweite Band des Tages, genießt hier einen Heimvorteil, stammen doch alle Mitglieder aus dem Großraum Koblenz. Bereit 2004 durch Gitarristen und Haupt-Songwriter Blumi gegründet, war es doch jahrelang ein Nebenprojekt zu seiner Hauptband Metal Inquisitor, die sich im Jahr 2021 leider aufgelöst hat. Jetzt war aber Zeit für etwas Neues gekommen, mit Wayne am Gesang, Cliff am Bass und Drummer Tim startete man, um 2022 den zweiten Longplayer Beyond The Blood Red Horizon aus dem Boden zu stampfen. Ich bin auf den Auftritt doch sehr gespannt, habe die Band bisher noch nicht live erleben dürfen, jetzt ist es endlich so weit.
Weniger „Metal“, wie man es bisher von den Herren kannte, eher Richtung siebziger Jahre Heavy Rock, der durch die eigenständige Stimme von Frontman Wayne eine besondere Note bekommt. Mir gefällt es richtig gut, das aktuelle Album habe ich gleich mal mitgenommen, es rotiert seitdem im CD-Player in meinem Auto.
Die nächste Band genießt schon so etwas wie Underground-Kultstatus und ist auch seit vielen Jahren ein gern gesehener Gast in der Mittelrheinregion. 1992 in Mönchengladbach gegründet, touren die in Mönchengladbach beheimateten Motorjesus schon seit einiger Zeit auch hier in der Region, auch wenn von den ursprünglichen Gründungsmitgliedern heute keiner mehr mit dabei ist. Ihren Stil bezeichnen sie selbst als „traditionellen Heavy Metal & dreckigen Rock’n’Roll, kombiniert in ihrer eigenen speziellen High-Octane Mischung“, und der kommt bei der anwesenden Heavy-Metal-Gemeinde bestens an. Sänger Chris „Howling“ Birx fordert ein ums andere Mal durch ausladende Armbewegungen zum Mitmachen auf und die Menge reagiert mit lauten „Motorjupp, Motorjupp“ Anfeuerungsrufen.
Die Sonne nähert sich dem Horizont, die Temperaturen werden allmählich etwas erträglicher, da betreten Brainstorm die Arena. Was bei mir nachhaltig von diesem Auftritt der Baden-Württemberger um Sänger Andy B. Franck sowie den beiden Gitarristen und Gründungsmitgliedern Torsten Ihlenfeld und Milan Loncaric hängen bleibt, diese Jungs haben definitiv Spaß bei dem, was sie da tun! Launige Ansagen, viel Bewegung auf der Bühne, hier versprüht eine Band gute Laune und wird dafür dankbar von der nun deutlich angewachsenen Meute gefeiert. Bei der Songauswahl beschränkt man sich überwiegend auf die letzten beiden Longplayer, aber zu meiner persönlichen Freude haben es auch Shiva’s Tears und Highs Without Lows vom 2003er-Album Soul Temptation auf die Setlist geschafft.
Mit den letzten Strahlen der untergehenden Sonne beenden Brainstorm ihren energiegeladenen Auftritt und reichen den Staffelstab an ein Urgestein der deutschen Heavy Metal Szene weiter, an die Herner Formation Rage um den Frontman Peter „Peavy“ Wagner. Für den ist es so etwas wie ein Heimspiel, hat er doch in den 80er-Jahren einige Jahre im Großraum Koblenz verbracht und pflegt noch etliche Kontakte aus dieser Zeit.
Seit ich die Band das letzte Mal gesehen hatte, gab es wieder mal einen Besetzungswechsel, Jean Bormann ist der neue Mann an den sechs Saiten, der von Peavy scherzhaft als Adoptivsohn bezeichnet wird, ist er doch mit seinen 28 Jahren jünger als so mancher Bandklassiker. Und von diesen Klassikern gibt es heute so einige zu hören, so muss doch das 30-jährige Erscheinen vom Album The Missing Link gefeiert werden, von dem es dann auch gleich drei Titel auf die Setlist geschafft haben. Den Abschluss bilden heute die beiden Rage Hymnen Don’t Fear The Winter und Higher Than The Sky, die natürlich textsicher vom Publikum mitgesungen werden, dirigiert von einem begeisterten Peavy.
Das Ende des Festivals läuten heute Night Demon aus Ventura, Kalifornien ein. Leider haben die das mit Abstand schlechteste Licht heute, der Bühnenrand liegt ziemlich im Dunkeln, was das Fotografieren nicht einfach macht.
Zu Beginn überraschen die US-Amerikaner damit, dass der komplette erste Teil ihres Sets aus dem im März 2023 erschienenen Album Outsider besteht. Auffällig ist dabei vielleicht, dass sich zwischen Vollgasnummern auch mittlerweile ruhigere Töne einschleichen, besonders das fantastische Beyond The Grave ist mir nachhaltig im Ohr hängen geblieben. Danach aber folgt ein Hit nach dem anderen, frenetisch gefeiert von den Anwesenden mit immer wiederkehrenden Night Demon Anfeuerungsrufen. Sänger/Bassist Jarvis Leatherby und Gitarrist Armand John Anthony lassen sich auch gar nicht lange bitten, beackern ihre Instrumente, als gäbe es kein Morgen mehr und legen so einige Meilen auf der Bühne zurück. Den Abschluss dieses energiegeladenen Gigs macht natürlich der Song Night Demon, zu dem die beiden Protagonisten die Bühne verlassen, um sich persönlich von ihren Fans zu verabschieden.
Ziemlich müde und glücklich mache ich mich nun nach etlichen Stunden guter Mucke auf den Heimweg und hoffe auf eine Wiederholung im nächsten Jahr.