Artist: Reach
Herkunft: Stockholm, Schweden
Album: The Promise Of A Life
Spiellänge: 38:20 Minuten
Genre: Alternative Metal
Release: 23.04.2021
Label: Icons Creating Evil Art
Link: https://www.facebook.com/reachofficialsweden
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Ludvig Turner
Bassgitarre – Soufian Ma’Aoui
Schlagzeug – Marcus Johansson
Tracklist:
- New Frontier
- The Law
- Young Again
- Satellite
- Motherland
- The Seventh Seal
- Higher Ground
- Cover Traces
- The Streets
- Promise Of A Life
- The Streets
Ludvig Turner und Marcus Johansson gründeten vor neun Jahren ihre aktuelle Formation Reach. Ihr Bandname bedeutet „Erreichen“, nur, was wollen die Schweden erreichen? Dem werden wir auf ihrem aktuellen Langeisen The Promise Of A Life aus April auf den Grund zu gehen. Die Skandinavier bringen einen alternativen Sound aus den Boxen, der mehr dem Metal als dem Rock zugehörig scheint. In knapp unter 40 Minuten unter dem unbekannteren Label Icons Creating Evil Art versucht das Trio um die beiden Gründer mit Unterstützung ihres Bassisten Soufian Ma’Aoui, den Hörer um den Finger zu wickeln. Düster, melodisch und mit einer guten Portion Charme wirken die Männer völlig losgelöst und zelebrieren ihre Kunst von jeglichen Zwängen befreit.
Das Artwork spiegelt den Silberling düsterer wider, als er eigentlich ist, was passt, ist die mystische Handschrift. In eine Ecke drängen lassen mögen sich Reach überhaupt nicht. Blues Rock Elemente greifen in tanzbare Metalbeats. Die Nähe zum poppigen Alternative Rock liegt spürbar auf der Hand, davon liegen die Schweden jedoch so weit weg wie von der Sahara. Wüstensand haben die Künstler ebenfalls nicht im Getriebe. Schaurig mit verschiedenen Ansätzen gleiten sie durch die Spielzeit und legen dabei Wert auf ein starkes, thematisch stimmiges Kollektiv. Der Opener New Frontier legt für The Law auf. Briten Rock Pop à la The White Stripes schwingt mit und wird durch kraftvolle, gar wütende Vocals des Frontmannes Ludvig Turner getragen. Modern, abwechslungsreich und trotzdem auf den Punkt gerichtet, lassen Reach nichts anbrennen. Stadionrock nennt man im Volksmund im Jahr 2021 das Genre der kräftigen Klänge, die eine große Masse begeistern können. Das Potenzial haben die Stücke von The Promise Of A Life – ganz vorne stehen da The Law oder Satellite. Ruhigere Facetten werden mit Songs wie Young Again offenbart. Verrückt, losgelöst, ohne Grenzen tanzen die drei Musiker über die Rillen der Platte, ohne aus dem Takt zu kommen. 80er Feeling schrammt die frühen Discozeiten und nimmt am großen Tisch der breiten Masse Platz. Mainstream tauglich ja, was fehlt, ist dafür die durchgehend butterweiche Seite. Gerne gehen mit ihnen die Gäule durch und auch die Bluessalven tragen sie dann doch wieder in tiefere alternative Gewässer.