Rise Of Kronos – Council Of Prediction

Hamburger im hellenischen Death Metal Gewand

Artist: Rise Of Kronos

Herkunft: Deutschland

Album: Council Of Prediction

Spiellänge: 37:34 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 25.03.2022

Label: MDD Records

Link: https://riseofkronos.bandcamp.com/album/river-of-souls

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Tom
Gitarre – Johnny Ritter
Bassgitarre – Tim
Schlagzeug – Marco

Tracklist:

  1. The Jury
  2. Cosmic Order
  3. Cycles
  4. Divine Betrayal
  5. Boiled Alive
  6. Gladiator
  7. Allegory Of The Cave
  8. Cycles (Feat. Britta Gortz)
  9. Boiled Alive (Feat. Thomas Gurrath)
  10. Divine Betrayal (Feat. Lukas Swiaczny)

Aus Raider wurde Twix, aus Surface wurde Rise Of Kronos und sonst ändert sich nichts. Na ja, nicht ganz, aber so ungefähr. Diese Hamburger Formation zermürbt ja bereits seit 2010 den Underground, und nach drei Alben kam die Idee, den Bandnamen zu ändern. In dieser Kombination zocken sie nun seit 2018 zusammen. So ganz die Verbindung zu Surface kappt man aber nicht, denn das 2015er-Album trug eben den Namen Rise Of Kronos und so schließt sich der Kreis. Einen Deal mit MDD konnte man auch ergattern und so liegt nun Album Nummer vier bzw. Album Nummer eins auf dem Reviewertisch.

Der Bandname spiegelt sich auch in den Texten wider, denn inhaltlich beschäftigt man sich mit der griechischen Mythologie und der hellenischen Philosophie. Eine runde und überdachte Sache also.

Das bedrohliche Intro mit den flüsternden Wörtern passt schon einmal gut zum Gesamtkonzept.

Druckvoll und schleppend fängt man dann bei Cosmic Order die Geschichte an. Natürlich ist man dem Death Metal treu geblieben. Das Tempo wird erhöht, ordentlich Gummi gegeben und ein feines Riff herausgeholt. Nach einem Break holt man die Groovekeule heraus und arbeitet mit tiefem und bedrohlichem Gesang und baut den Song dann wieder richtig schön auf. Wieder das recht geile Riff und eine Ballerattacke. Danach groovt man wieder, holt sich eine Melodie zur Unterstützung und klingt sirenenhaft. Im heftigen Midtempo geht es weiter. Die Doublebass erzeugt unheimlich viel Gesang und auch der Gesang klingt fett. Man wird dann recht modern, baut diese verzerrte Stimme mit ein und lässt dann den Song austrudeln.

Auch Cycles kommt wieder mit einem eher schleppenden Part zu Beginn. Der Drummer erledigt auch hier die Druckarbeit. Hinzu kommt hier wieder ein geiles Riffing. Die Produktion ist echt geil, muss ich an dieser Stelle auch mal sagen. Der Gesang wird gedoppelt und der Song groovt tierisch vor sich hin, wobei man auch technisch versiert vorgeht. Die Gitarrenarbeit kann sich sehen und hören lassen. Ein hellenischer Fluss entsteht und ein gelungener Refrainpart steht im Vordergrund. Dann erhöht man das Tempo ein wenig, lässt wieder ein geiles, melodisches Riff das Geschehen bestimmen und dann ist Ende im Gelände. Sehr fetter Song. Für mich der beste Song auf dem Album.

Geballer gibt es dann zu Beginn von Divine Betrayal zu hören und der Song ist an sich sehr aggressiv, obwohl die Burschen auch hier den Groove mit einbauen. Aber eigentlich ist es eine reine straighte Nummer. Der doppelte Gesang gefällt mir. Jo, der Song zieht an den Ohren vorbei, nimmt einen mit, drückt und fließt. Kann man absolut so machen. Ein fettes Solo wird dann auch einmal zum Besten gegeben und dann darf der Blastbeat ran. Am Ende nimmt man dann Fahrt raus und lässt den Groove noch einmal für sich sprechen. Der Kopf muss natürlich im Rhythmus mitwackeln. Alles anderes wäre unlogisch. Divine Betrayal wurde dann noch einmal aufgenommen und der Lukas von Stillbirth durfte dann auch mit eingrowlen.

Auch Cycles und Boiled Alive sind zweimal auf diesem Album vertreten. Bei Cycles leiht Britta von Critical Mess ihre Stimme und bei Boiled Alive durfte Debaucherys Thomas mitspielen.

Allegory Of The Cave, der Rausschmeißer, lebt vom Groove und vor allem vom Riffing und haut noch einmal alle Trademarks der Band raus, zieht sich aber meines Erachtens ein wenig. Die Obertöne kommen dann zur rechten Zeit. Gitarrenvorspieler und ab in den Groove funktioniert aber ja immer, vor allem live.

Nach 37 Minuten (okay, eigentlich ja nach 26 Minuten, bedenkt man, dass drei Songs zweimal auf diesem Album sind) beendet man dieses kurzfristige Vergnügen. Geschichten aus der Vergangenheit, verpackt in ein düsteres und modernes Death Metal Gewand, funktioniert ganz ordentlich.

Rise Of Kronos – Council Of Prediction
Fazit
Rise Of Kronos klingen anno 2022 recht modern und wagen Ausflüge in den progressiven Sektor. Diese haben aber keinen Einfluss auf den reibungslosen Ablauf des Songwritings. Die Dunkelheit ist zu spüren, Einflüsse aus dem schwedischen Death Metal Sektor ebenfalls und hier und da lassen sich auch Elemente aus dem Hardcore feststellen. Die Produktion ist richtig geil und so schmeißt man ein recht cooles Album auf den Markt.

Anspieltipps: Cycles und Divine Betrayal
Michael E.
8
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