Sadistic Goatmessiah – Violence

Solides Blackened-Thrash-Metal-Erstlingswerk

Artist: Sadistic Goatmessiah

Herkunft: Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Album: Violence

Spiellänge: 42:02 Minuten

Genre: Thrash Metal, Black Metal

Release: 19.09.2025

Label: Dying Victims Productions

Link: https://sadisticgoatmessiah.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Morbid Goatpriest Of Lust, Filth And Mayhem
Schlagzeug – Goat Primator
Bassgitarre – Goatess Of Fire

Tracklist: 

  1. Iron Lungs (The Choirs Of Hell)  
  2. The 7th Circle Of Hell
  3. Forces Of Evil 
  4. Slaughter Of The Gods  
  5. Messiah Of Death And Doom  
  6. Witchfire 
  7. Curse Of Eternal Winter  
  8. Stainless Steel  
  9. Euphoria Of Death  
  10. Darkness And Evil  

“Neugierig”, “Klischee” und “was erwartet mich nun?”, sind nur ein paar der Gedanken, die mir durch den Kopf gegangen sind, als ich das erste Mal den Namen Sadistic Goatmessiah gelesen habe. Auch machten es die Namen, die sich das Trio gegeben hat, nicht gerade besser, wobei die Neugier gesiegt hat.
Die Band hat sich dem Black Metal mit einer gesunden Portion Thrash Metal verschrieben, hat einige Demo-CDs, Splits und eine Compilation auf den Markt gebracht. 13 Jahre nach der Gründung des Dreiergespanns kommt das erste Album, das den Namen Violence trägt, unter der Fahne von Dying Victim Productions auf den Markt und ist mit zehn Tracks vollgepackt.

Bevor nun aber die CD im Player anfängt zu rotieren, verliere ich ein kurzes Wort zum Cover, das in einigen unterschiedlichen Grau- und Schwarztönen gehalten wird, einen handgezeichneten Stil vorweist – zumindest behauptet dies mein halbwegs geschultes Auge. Und anstatt dass der Albumtitel selbst ausgeschrieben wird, verzieren zwei asiatische Schriftzeichen das Cover. Das hinterlässt schon einmal einen Wiedererkennungswert und lässt die Spannung und Neugier steigen, was den Hörer hier erwartet.

Gitarrensaiten werden gezupft, in einem ruhigen, aber gleichzeitig finsteren Stil, bis kurze Zeit später Iron Lungs (The Choirs Of Hell) richtig startet. Ein leicht blecherner und hallender Blackened-Thrash-Metal-Track schallt aus den Boxen mit einer Schlagzeugsalve, rasenden, aber eingängigen Gitarrenriffs. Der Gesang ist klassisch für dieses Genre gehalten, hallt aber ebenfalls nach. The 7th Circle Of Hell poltert los, wirkt im Anschluss etwas holprig und die im Hintergrund auftauchende hohe Stimme wirkt zu Beginn noch etwas irritierend, hat aber was für sich. In manchen Passagen fühlt man sich an Genregrößen wie Desaster erinnert. Forces Of Evil ist nun ein Track, in dem es straight nach vorne geht, das Gaspedal in einem durchgetreten wird und man hier einen ordentlichen Blackened-Thrash-Metal-Song serviert bekommt. Eingängige Gitarrenriffs werden mit einer leicht im Hintergrund zu hörenden Portion Bass und erneuten Schlagzeugsalven gepaart, das Ganze mit einer Prise eines flotten Gitarrensolos, und auch die wiederhallenden Vocals bekommen nun eine bessere Bühne.

Im gleichen Stil verläuft Slaughter Of The Gods, der aber nun zum Ende hin etwas an Druck verliert und eintöniger wirkt. Dafür verbirgt sich hinter Messiah Of Death And Doom eine zwar ziemlich polternde, aber feine Groove-Maschine. Hier lässt sich entweder die Nackenmuskulatur ordentlich trainieren oder aber ein Pit deutlich an Größe gewinnen. Nachdem Witchfire eher einfach nur stumpf durch die Boxen dröhnte und keine nennenswerten Besonderheiten mit sich gebracht hat, startet Curse Of Eternal Winter mit den Soundelementen und Pfeifen eines eisigen Windhauchs und einem kurz gesprochenen Intro, lässt durch die Riffs den Black Metal deutlich in den Vordergrund rücken.

Schleppend, sich aber im Verlauf an Geschwindigkeit immer weiter steigend, bis das Schlagzeug einen ziemlich zügigen Takt vorgibt, bietet Stainless Steel alles, um dem Hörer richtig einen auf die Mütze zu geben. Wer nicht sonderlich textsicher ist, hat es hier einfach. Stainless Steel lässt sich in regelmäßigen Abständen gut mitgrölen und ein aus tiefster Seele erklingendes “Uhh” findet ebenfalls des Öfteren Verwendung. Ein kurzer Bass-Solo-Part läutet Euphoria Of Death, den vorletzten Track des ersten Langeisen Violence ein, der eine angenehme Abwechslung mit sich bringt. Hier setzt das Trio auf einen eher groovig-rotzig, rockigen Stil, der auf ganzer Linie überzeugt und ein Highlight auf dem Silberling darstellt. Zu guter Letzt scheppert eine gesunde Portion schnell gespielter Blackened Thrash Metal aus den Boxen und haut noch einmal alles raus, was in den 35 Minuten gegeben wurde. Das Gitarrensolo bei Darkness And Evil ist noch ein richtiger Ohrenschmaus.

Sadistic Goatmessiah – Violence
Fazit
Sadistic Goatmessiah erfüllt ja schon durch den Bandnamen und so einige andere Details ein gewisses klischeehaftes Denken. Nichtsdestotrotz hat es schon hierdurch einen gewissen Wiedererkennungswert. Ob man das als Hörer nun mag oder nicht, sei jedem selbst überlassen.
Wenn ich mich jetzt rein auf die Musik konzentriere, ist meine Meinung, dass Violence ganz solide geworden ist. Es ist überwiegend abwechslungsreich und bietet guten Blackened Thrash Metal mit ein paar Höhepunkten. Die Gitarrensoli sind passend verteilt und nicht wie Sand am Meer verstreut, es klingt stellenweise atmosphärisch und, was mir ja immer besonders wichtig ist, den Bass kann man ebenfalls schön wahrnehmen.
Wiederum stört mich etwas der wiederhallende Sound, der in bald allen Tracks vorkommt, die hohen Vocals wirken nicht immer optimal eingebaut und trotz einiger abwechslungsreicher Titel ist es doch auch mal ziemlich eintönig.
Generell werden Freunde des Genres hier großen Gefallen dran finden, aus meiner Sicht bleibt das Rad am Rollen, wird aber nicht neu erfunden.

  Anspieltipps: Forces Of Evil, Messiah Of Death And Doom und Euphoria Of Death
Stefan S.
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