Event: Set The Sails Tour 2025
Band: Storm Seeker
Support: Waldkauz
Ort: Die Pumpe, Kiel, Schleswig-Holstein, Deutschland
Datum: 02.10.2025
Kosten: VVK 25,00 € zzgl. Gebühr, Abendkasse 30,00 €
Zuschauer: ca. 130
Genre: Piratenrock, Folkrock
Link: https://www.storm-seeker.com/
Setlisten:
- Set The Sails
- Gouverneur Of The Coco Island
- Old Maui
- Heavaway
- Row Row Row
- Drag O Below
- How To Be A Pirate
- Don’t Break Yer Bones
- One More Day
- Stormiest Seas
- Bully In The Alley
- Last Shanty
- Lifeboat Man
- Drink It Down To There
- Drum Solo
- Into The Fray
- Nine Ships By Night
- Across The Seven Seas
- Destined Course
- Pirate Squad
- The Longing
Encore: - I’m Gonna Be (500 Miles)
- Miles And Miles
- Homeward Bound
-
Königin
-
Danse Macabre
-
Harvest Moon
-
All I Need To Know
-
Persephone
-
Artemis
-
Inanna
-
Puck’s Dream
-
Vasilisa
Wenn Düsseldorfer vom Rhein versuchen, in Kiel an der Ostsee mit Piratenrock zu punkten, muss schon eine Portion Humor dabei sein.
„Setzt die Segel“, wird hier bei uns in der „Sailing City“ nahezu wörtlich genommen. Keine 400 Meter Luftlinie von der Kaikante entfernt, liegt der Kieler Kulturverein Die Pumpe mitten in der Innenstadt. Während oben im Oberdeck, dem großen Saal, die Berliner Rap/HipHop-Band Teuterekordz vom Prenzlauer Berg vor nahezu ausverkauftem Haus spielt, müssen die Piratenrocker von Storm Seeker in das untere Deck, den kleineren Roten Salon im Keller ausweichen.
Schon auf dem Weg zum Einlass empfängt einen das Kieler Chapter von Metality. Der sozial ausgerichtete Verbund der Metaller hat bei Storm Seeker auf der gesamten Tour die Möglichkeit, einen Infostand zu dem Verein zu stellen. Die Vorbereitungen verzögern sich, der Einlass beginnt ein paar Minuten später. Alles kein Beinbruch, die nicht ganz 150 Gäste sind schnell an der Kasse vorbei. Storm Seeker schaffen es, in diesem kleinen Raum noch eine zweite Bühne aufzubauen. Aber dazu später mehr.
Zuerst ist die Hildesheimer „New-Wave-Pagan-Folk-Band“, so Waldkauz selbst, als Support an der Reihe. Sie promoten ihr viertes Album Königin, das seit dem 1. August auf dem Markt ist. Das Sextett ist hier in Schleswig-Holstein durch seine Auftritte beim Hörnerfest sowie beim Wacken Open Air nicht unbekannt. Ihre Setliste ist natürlich dominiert vom neuen Album. Für mich ist diese Band Neuland und ich bin wie viele um mich herum positiv überrascht.
Um 21:05 Uhr steht dann der Hauptakt auf der Bühne. Es ist die zweite Headlinertour der Band und die erste mit einem neuen Mann am Mikrofon. Seit gut einem Jahr hat Tir Saor-Folksänger Manuel Depryck als Sean Graham den ausgeschiedenen Timothy Bornfleth ersetzt. Innerhalb kürzester Zeit bringen sie den Roten Salon auf Betriebstemperatur. Ihr Stil ist eine Mischung aus historischen und maritimen Texten. Dabei verwenden sie traditionelle Instrumente und mischen in ihren härteren Rock viele Metal-Elemente. Sie erzeugen dadurch ein Klangerlebnis, das durchaus ungewöhnlich ist. Gibt es am Anfang Kostproben der Schaffenszeit und andächtiges Schweigen im Publikum, ist bei Row Row Row der Damm gebrochen. Das Publikum sitzt nahezu vollständig auf dem Boden und pullt mit. Auf einer Galeere mag es nicht besser ausgesehen haben. Nahezu mittig des Konzerts findet man die Band dann auf der kleinen Bühne mitten im Publikum wieder. Nach einem Hans-Zimmer-Song marschiert die Band durch den Tresenbereich in den hinteren Bereich. Hier werden die A-cappella-Songs Stormiest Seas, Bully In The Alley, Last Shanty und Lifeboat Man performt.
Während die Band durch das Publikum zur Bühne zurückgeht, gibt es von Sean Graham mit Drink It Down To There noch einen Solosong. Damit auch er zur Bühne zurückgelangt, folgt von Marius „Olaf“ Bornfleth ein kurzes aber intensives Drumsolo. Sean Graham erklärt dem Publikum die Zusammenarbeit mit Metality, erwähnt die Wichtigkeit des Netzwerkes und weist auf einzelne Projekte hin. Insbesondere das Black-Dog-Projekt liegt ihm am Herzen, da auch er „manchmal mit dem Kopf Probleme hat“. Wer mehr über Metality in Erfahrung bringen möchte, besucht bitte die Webseite https://metality.org/.
Nach 100 Minuten und insgesamt 24 Songs verabschieden sich die Sturmsucher. So wechseln die Partygäste wieder von hoher See auf den festen Kieler Altstadtboden und lassen sich den nasskalten Wind um die Nase wehen. Für die Fans stehen beide Bands an ihren Merchständen noch nach dem Konzert zur Verfügung. Das ist heute leider keine Selbstverständlichkeit mehr. Mit ein paar aufgebesserten Geografiekenntnissen würden wir die Truppe gerne noch einmal in Kiel begrüßen.