Streams Of Blood – Erløsung

Teuflische Kreativität!

Artist: Streams Of Blood

Herkunft: Frankfurt am Main, Deutschland

Album: Erløsung

Spiellänge: 43:52 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 29.10.2020

Label: The Hidden Art (Vertrieb: Rising Nemesis Records / Season Of Mist)

Link: https://www.facebook.com/StreamsOfficial/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarren – Thymos
Schlagzeug – Terrorin

Tracklist:

1. Freitodmaschine
2. Declaration
3. Die Ablehnung (Das Opfer)
4. Nychts
5. Days Of Immortality
6. The Complex
7. Pigture
8. The Herd

Die 2009 gegründete Black Metal Formation Streams Of Blood ist im hessischen Frankfurt am Main beheimatet. Am 29.10.2020 wird das Duo mit dem Album Erløsung die vierte Langrille auf den Markt werfen. Das Ganze wird über das Label The Hidden Art (Vertrieb: Rising Nemesis Records / Season Of Mist) veröffentlicht. Acht Songs auf knappen 44 Minuten sind vorab die statistischen Werte einer bitterbösen, teuflisch kreativen Platte, die es schafft, einen Spagat von traditionellen Schwarzwurzelscheiben zu neueren Veröffentlichungen zu wagen, der durchaus auch gelingt.

Doch bevor ich weiter auf die Songs des Albums eingehe, ein paar Worte zum hessischen Duo. Im Jahr 2009 von Thymos gegründet, haben sich Streams Of Blood in den Folgejahren zu einem etablierten Act im Black-Metal-Underground entwickelt. Nach der Mini-CD Antilife unterschrieben die Hessen einen Label-Deal bei Articaz und Ketzer Records, welche das Debütalbum The Descend To The Source Of Disorder (2011) veröffentlichten. Nur zwei Jahre später erschien via Folter Records Ultimate Destination (2013), das 2017 mit einem komplett neuen Mix und Mastering als Ultimate Destination MMXVII erneut veröffentlicht wurde. Noch früher im Jahre 2017 erschien mit Allgegenwärtig der dritte Streich, dessen Atmosphäre und gekonntes Songwriting der Band zahlreiche positive Kritiken einbrachten.

Nun steht Erløsung in den Startlöchern und startet lebensbejahend und pflasternd mit dem Song Freitodmaschine, bei dem gleich die Albumrichtung vorgegeben, aber auch nicht zu viel verraten wird, was den Fan erwartet. Declaration ist da eher traditionellerer Natur und überrascht gerade im letzten Drittel mit Melodien, die sich einfach einprägen bzw. einbrennen. Mit Die Ablehnung (Das Opfer) folgt der mit guten acht Minuten längste Titel der Platte, das Leid, die Dunkelheit, der Schmerz sind fast fühlbar. Was für eine Walze. Sollte man sich von der Hymnenhaftigkeit von Die Ablehnung (Das Opfer) etwas gefangen genommen fühlen, so reißt Nychts den Hörer sofort aus seiner dunklen Lethargie. Days Of Immortality und The Complex schlagen in die gleiche Kerbe und wissen mit gutem Songwriting, starker Melodieführung und Atmo-Kreationen zu überzeugen, wobei The Complex eher hinten raus durch sein Midtempo besticht. Und dann knallt Pigture hasserfüllt aus den Boxen und die Blastbeats lassen mich sofort wieder aufhorchen. Hier geht es wieder messerscharf zur Sache, etwas technischer angehaucht und wohl auch etwas für Fans des Death Metals, einfach reinhören. Den Schlusspunkt setzen Streams Of Blood mit The Herd und das ist tatsächlich ein Ende, wie es im (Black Metal) Buche steht, Ein Song, der alles erfüllt, was sich das blackmetallische Herz wünscht, wenn man das so sagen darf. Alles enthalten, was ein Schwarzwurzelfeuerwerk enthalten muss.

Aufgenommen und produziert, gemixt und gemastert wurde Erløsung abermals unter der Regie von M.S. und Thymos selbst im Unleash The Sound Studio.

Streams Of Blood – Erløsung
Fazit
Entgegen dem Albumtitel Erløsung ist das vierte Album ein Schlag für jede hoffnungsvolle Perspektive der Positivität. Stattdessen besinnt sich das Duo auf seine Stärken und walzt im sprichwörtlich beißenden Midtempo jeglichen Frohsinn nieder. Neben einigen wirklich gut akzentuierten Blastbeat-Attacken verschmelzen bissige Riffs, eisige Leads und eine düstere, von Zerstörung geprägte Stimmung zu einem unheilvollen Abgesang auf das Leben. Ich finde die Scheibe sehr gelungen, vergebe gern 9,3 Punkte und freue mich darauf, diese Truppe und ihre Boshaftigkeit hoffentlich bald mal live erleben zu können.

Anspieltipps: Die Ablehnung (Das Opfer), Nychts und The Herd
Dave S.
9.3
Leser Bewertung2 Bewertungen
9.6
9.3
Punkte