Terry Hoax – Celebrate Nothing

Sommer, Sonne, Terry Hoax

Artist: Terry Hoax

Herkunft: Hannover, Deutschland

Album: Celebrate Nothing

Spiellänge: 45 Minuten

Genre: Rock

Release: 20.06.2025

Label: Peppermint Park

Link: https://www.facebook.com/terryhoax

Bandmitglieder:

Gesang – Oliver Perau
Gitarre – Marcus & Martin Wichary
Bass – Kai Schiering
Schlagzeug – Michael Hachmeister

Tracklist:

1. Celebrating Nothing
2. Shame On Me
3. Meanwhile
4. High Into The Sky
5. Falling
6. The Last Call
7. Lose My Faith
8. Screwed Without You
9. Welcome To Tomorrow
10. Better Now
11. Circle Of Desire
12. Don’t Need Somebody

Die Sonne strahlt auf den Campingplatz, das Wasser perlt von der kühlen Bierdose und vor mir liegt das neue Album der Hannoveraner Terry Hoax. Okay, der Strand vom Cover täte mir auch gefallen, aber man kann ja nicht alles haben.

Seit ihrem Album Thrill aus 2017 warteten die Fans geduldig und nun ist es endlich so weit: 12 neue Songs mit einer ordentlichen Spielzeit von insgesamt 45 Minuten sind seit Ende Juni auf allen Portalen erhältlich.

Wir starten mit dem Titelgebenden Celebrate Nothing und typischer könnte ein Terry-Song kaum daherkommen. Ruhige Parts wechseln sich mit absolut tanzbaren Segmenten ab und für jeden Fan wird es wie „nach Hause kommen“ sein. Das hier ist keine Überraschung, aber genau das, wofür die eingefleischten Herzen schlagen.

Es folgt Shame On Me, der deutlich mehr nach vorne geht und die Gute-Laune-Skala ein weiteres Stück nach oben bewegt. Terry Hoax ist eine der Bands, die live ein absolutes Erlebnis ist, von der Interaktion mit dem Publikum bis zur Spielfreude, die den Jungs aus jeder Pore strömt und da ich schon öfter Gast war, weiß ich genau, wie beseelt die Gesichtsausdrücke der Terry-Familie bei jedem einzelnen Song sein wird.

Meanwhile wurde bereits vor einiger Zeit als Single veröffentlicht. Es wird etwas rockiger, die Gitarren stehen mehr im Vordergrund und auch der Solo-Zwischenpart ist durchaus hörenswert. Wir haben drei Songs gehört und wabern zwischen Pop, Rock und einem guten 80er-Jahre-ich-fühl-mich-wieder-jung-DavidBowie-Feeling.

High Into The Sky gefällt mir dann richtig gut. Ich mag die etwas schnelleren Songs, die Lust machen, sich zu bewegen. Ich hoffe sehr, dass er ins Live-Repertoire aufgenommen wird, um ihn dann auf der Tour mal auf seine Tanzbarkeit zu testen. Davon darf auch ruhig noch mehr kommen!

Wir erreichen die zweite Singleauskopplung Falling. Das Album kann ich bislang in keine wirkliche Schublade stecken, aber wenn ich es müsste, wäre es irgendwo im Bereich Indie-Rock-Pop. Es macht wirklich Spaß zuzuhören, die Füße wippen im Takt und es plätschert fröhlich vor sich hin. Bislang keine Ausbrüche, keine Extreme, einfach guter Rock im Terry-Stil.

The Last Call ist nachdenklicher und ruhiger und spätestens, wenn im letzten Abschnitt Mirja Panitz übernimmt, wirkt er fast zerbrechlich, um dann umso kraftvoller zurückzukommen. Das ist so ein Song, bei dem die Beschreibung „schön“ es kurz und sachlich erklärt. Einfach schön.

Ebenso entschleunigt kommt Lose My Faith daher und bietet Platz für volle Konzentration auf den Gesang. Oliver Perau hat da einiges im Erfahrungs-Gepäck, seien es bei Balladen, Rock-Songs oder als Juliano Rossi im Jazz-Bereich. Man hört den Profi an dieser Stelle noch mal besonders heraus.

Deutlich gitarrenlastiger geht es mit Screwed Without You weiter und das ist nach den zwei ruhigeren Vertretern genau das, was ich jetzt brauche. Je länger ich hier vor dem Lautsprecher sitze, desto mehr wächst das Verlangen nach einem Konzert. Terry Hoax sind einfach eine Live-Band und genau das wäre jetzt gerade perfekt.

Welcome To Tomorrow beginnt als leichter Gute-Laune-Hops-Song, der einfach Spaß macht. Mir gefällt, dass er etwas aus dem vorherigen Album-Stil herausbricht. Umso besser, dass er hinten raus auch noch etwas intensiver und fast schon chaotischer wird. Tut an dieser Stelle richtig gut.

Wir machen weiter mit Better Now. Die nächste Ballade und für mich hätte es lieber noch mal schön schnell werden dürfen. Ich trauere immer noch Shake Your Head nach, den sie leider nicht mehr live spielen. Sowas würde mir hier in der Hitze grad echt besser gefallen. Aber natürlich hat auch eine Ballade ihre Daseinsberechtigung und diese hier ist zwar schwermütig, aber irgendwie auch traurig-schön.

Zum Glück kommt mit Circle Of Desire jetzt wieder etwas mehr Leben in die Bude. Als ich den Song das erste Mal gehört habe, hat er mich total abgeholt und auch heute aus der Konserve finde ich ihn einfach super! Richtig schöne Rocknummer, die ein wenig des Live-Spirits innehat.

Und schon sind wir beim letzten Song angekommen. Don’t Need Somebody beginnt so richtig schön Rock’n’Roll-lastig und macht direkt Spaß. Als Abschluss dieses Albums gekonnt in Szene gesetzt und bringt eine schöne Abwechslung.

Insgesamt ist es irgendwie ein Album der Gegensätze, denn obwohl die Songs wichtige und auch schwierige Themen bearbeiten, fühlen sie sich leicht und überhaupt nicht unbehaglich an. Für mich hätte es zwischendurch noch mal etwas mehr eskalieren dürfen, aber im Großen und Ganzen spiegelt es genau das wider, was es ist: ein ordentliches Terry-Hoax-Album.

Terry Hoax – Celebrate Nothing
Fazit
Wer Terry Hoax liebt, der liebt auch dieses Album, weil die Songs einfach soviel Terry-Spirit haben, dass man sie alle direkt adoptieren möchte. Wer Terry Hoax noch nicht kennt, aber solide Rockmusik mag, sollte hier mal über den Metal-Tellerrand schauen und den Jungs eine Chance geben. Hier sind noch richtige Musiker am Start, die ihr Handwerk verstehen. Und wer die Gelegenheit hat, sollte sich diese Band unbedingt einmal live anschauen. Einfach, weil sie live richtig Spaß machen!

Anspieltipps: Celebrate Nothing, Welcome To Tomorrow und Circle Of Desire
Alexandra D.
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