Artist: Tribal Gaze
Herkunft: USA
Album: Inveighing Brilliance
Spiellänge: 31:13 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 17.10.2025
Label: Nuclear Blast
Link: https://www.facebook.com/TribalGazeTX/
Bandmitglieder:
Gesang – McKenna Holland
Gitarre – Ian Kilmer
Gitarre – Quintin Stauts
Bassgitarre – Zachary Denton
Schlagzeug – Cesar De Los Santos
Tracklist:
1. Smiling From Their Chariots
2. Beyond Recognition
3. Emptying The Nest
4. Guarding The Illusion
5. To The Spoils Of Faith
6. Ruling In A Land With No God
7. The Irreversible Sequence
8. Inveighing Brilliance
9. Draped In Piercing Radiance
10. Lord Of Blasphemy
Tribal Gaze stammen aus den guten, alten Staaten und in letzter Zeit streben da ja viele Bands die Death-Metal-Weltherrschaft an – oder so ähnlich. Gerade im texanischen Sektor passiert viel. Dieses Quartett aus Longview ist seit 2020 dabei und hat dann gleich eine EP und eine Split herausgehauen und im Jahre 2022, neben einer weiteren Split, das Debütalbum namens The Nine Choirs veröffentlicht. Für das Debüt zeichnete sich Maggot Stomp verantwortlich. Ein cooles Label, wie ich finde, aber anscheinend hat Nuclear Blast Records Interesse an der Band bekundet und da kann man natürlich nicht nein sagen. Der Wechsel dann natürlich logisch und nachvollziehbar und nun liegt das zweite Album vor.
Hm, die ersten beiden Songs Smiling From Their Chariots und Beyond Recognition, die im old schooligen Death Metal mit groovigem Touch anzusiedeln sind, gehen irgendwie spurlos an mir vorbei. Ich kann auch gar nicht sagen, warum, da ich ja im Death Metal stark verwurzelt bin, aber irgendwie reizt es mich nicht. Vielleicht in letzter Zeit zu viel old schooligen Krams gehört. Ich habe sie mir natürlich noch zweimal angehört, wie immer, und dann wurde es auch besser, aber so richtig gefruchtet haben sie nicht.
Für mich beginnt das Album quasi erst mit dem Song Emptying The Nest. Kurzes Drumgewirbel, dann Gerummel irgendwie und ab dafür. Schön ins old schoolige Geballer. Wie ein Donnerhall knallt es aus den Boxen. Sehr fett. Die Gitarren spielen vorweg, dann groovt man im langsamen Tempo mit ziemlichen fettem Riffing und danach nehmen sie wieder das Tempo auf. Eine schnelle Uftata übernimmt nun das Sagen und zieht mich ganz in ihren Bann. Interessantes, kurzes Solo mit Tempoverschärfung und wieder zurück und Attacke, bis man dann den Bass kurz alleine zocken lässt und wieder eine feine Attacke fährt. Das Tempo wird gedrosselt und man groovt und bietet dabei leckeres Riffing an. Der Kopf fängt nun automatisch an zu bangen und spätestens jetzt haben sie mich. Im Midtempo agierend beendet man den Spaß.
Auch der nachfolgende Song beginnt schnell und brutal und geht dann in einen stampfenden Uftata-Part über. Guarding The Illusion holt mich auch ab, lässt mich einsteigen und nimmt mich mit. So wie es sein soll. Weiter, stopp und ab ins Groovige. Allerdings klingt man dabei schön druckvoll. Gitarre noch einmal vorweg und dann volle Attacke. Geilomat, denn man bremst dann, groovt und wird dabei langsamer und so weiter, bis man an einem kriechenden Part angekommen ist. Die Gitarre spielt dann ein Riff alleine vor, welches durchaus an Obituary erinnert. Kurzer Groover und dann ab in ein langes und wildes Solo und Ende im Gelände.
Wie gesagt, ab jetzt haben sie mich. Auch der Nackenbrecheranfang von To The Spoils Of Faith ist ziemlich geil. Das Ganze klingt ziemlich modern und geht in diese Richtung, die gerade viele amerikanische Bands innehaben. Auch hier erhöht man das Tempo mal und baut Soli ein, tritt meines Erachtens aber viel zu sehr auf die Bremse und lässt eben diese modernen Tanzparts mehr und mehr zu. Dies ist ja auch nicht schlecht, aber haut mich nicht ganz um.
Sie gefallen mir immer am besten, wenn sie im Uftata-Tempo durch die Botanik ziehen. Da klingen sie richtig fett und hauen dir, auch wegen der Produktion, ordentlich die Faust in den Magen. Hört euch mal den Anfang von Ruling In A Land With No God an. Sehr geil. Der Song wird mir dann aber zu modern, aber macht trotzdem Laune.
Ich bin nicht ganz überzeugt von dem Album. Dabei haben sie richtig fette Riffs am Start, so wie z.B. bei The Irreversible Sequence zu Beginn, ziehen es aber dann nicht so richtig durch. Aber auch hier holen sie dann mal den Knüppel aus dem Sack und geben ordentlich Gas. Das hat natürlich wieder was. Dann wird aber wieder die Bremse eingebaut und man versucht, den modernen und groovigen Touch am Ende mit einzubauen.
Ist schon ein gutes, solides und handwerklich gekonntes Album, aber so ganz kann es mich nicht überzeugen. Da sind andere Kollegen schon ein Stück weiter. Aber entscheidet euch selbst.




