Undergang – Aldrig I Livet

There`s Something Rotten In The State Of Denmark

Artist: Undergang

Herkunft: Dänemark

Album: Aldrig I Livet

Spiellänge: 36:00 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 04.12.2020

Label: Dark Descent Records

Link: https://www.facebook.com/undergangktdm/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – David Torturdød
Gitarre – Mads Haarløv
Bassgitarre – Martin Leth Andersen
Schlagzeug – Anders Dødshjælp

Tracklist:

  1. Præfluidum
  2. Spontan Bakteriel
  3. Indtørret
  4. Menneskeæder
  5. Ufrivillig Donation Af Vitale Organer
  6. Sygelige Nydelser (Del 3) Emetofili
  7. Usømmelig Omgang Med Lig
  8. Aldrig I Livet
  9. Rødt Dødt Kød
  10. Man Binder Ikke Et Dødt Menneske

Yeah, diese Freaks aus Dänemark hör ich nun auch schon eine Ewigkeit und bewundere ihre Einstellung zum Underground und zum Death Metal. Seit der Gründung haben sie es auf fünf Demos, eine Single, ein Livealbum, vier Splits, drei EPs und vier Full Length Alben gebracht. 2020 folgt Album Nummer fünf, nachdem schon eine Split mit Dead erschienen ist. Nebenbei haben sie noch bei Bands wie The Cleansing, Realms Of Chaos, Corpus Mortal, Iniquity oder Koldborn musiziert. Jeder, der sich ein wenig mit der dänischen Szene beschäftigt, kennt diese Combos, die neben Illdisposed und Panzerchrist wohl am stärksten einzuschätzen sind.

Und so wundert man sich nicht, dass der erfolgreiche eingeschlagene Weg einfach fortgesetzt wird. Ob es so einfach ist, sei dahingestellt, zumindest verwendet man Stilmittel, die bis dato sehr gut ankamen und sicherlich nicht nur bei mir. Es muss eben ranzig sein im Ganzen. Sound, Musik und Vocals gehen da Hand in Hand. Geil!

Undergang muss man eigentlich nicht an einzelnen Songs festmachen, sondern als Gesamtkunstwerk betrachten. Ja, so möchte ich es einmal ausdrücken. Auch wenn es für einen Laien undifferenziert klingen mag, hat hier alles Sinn.

Der Gesang ist so herrlich tief und dreckig, schon fast gurgelig. Kommt so geil und passt so fett zu dem Songmaterial.

Die Produktion ist wieder extra schmutzig, ranzig, düster und zerstörend. Sehr auf Old School getrimmt, zu Zeiten, als man noch in den Proberäumen mit 4-Spur-Mischpultanlagen aufnahm. Trotzdem hört man alles heraus und es kommt sehr viel Druck aus den Boxen geknattert. Ein Sound, den Undergang schon immer verwendet und durchaus verfeinert haben. Produziert wurde das Album von Greg Wilkinson (Brainoil, Leather Gloove) in den Earhammer Studios.

Ansonsten kann ich mich hier echt kurzfassen, glaube ich. Was machen Undergang denn anders? Im Grunde ist es natürlich Death Metal der alten Schule. Allerdings hat man nie in Richtung Schweden geschaut, wie so viele andere Bands. Gerade im Moment ist ja der Old School Swedish Death Metal wieder angesagt. Nein, dieser Stil hat die Burschen nicht inspiriert. Der atmosphärische und melancholische Death Metal, der aus Finnland in die weite Welt getragen wurde, kann da schon eher als Inspirationsquelle genannt werden.

In 36 Minuten haben schon ganz anderen Bands alles erzählt, so wie z.B. Vader oder Deicide und ich bin auch sehr oft der Meinung, dass weniger mehr ist. Reicht vollkommen, denn die Burschen kommen schnell zum Punkt.

Klaro werden die Dänen auch immer in Verbindung mit Autopsy gebracht und auch zu recht und auch Einflüsse von Incantation sind nicht zu leugnen.

Die zehn Songs sind dermaßen dreckig und ranzig, so ranzig kann eine Butter gar nicht schmecken. Der morbide Beigeschmack erhellt das Tageslicht und bringt jeden noch so düsteren Metaller zum Leuchten.

Man agiert im Midtempo, kämpft sich teilweise zum Uptempo vor und geht dann in den Keller, schön in morbide und atmosphärische Doomparts. Das Riffing ist natürlich im Death Metal angesiedelt, aber diese Kombination macht es eben aus und Undergang klingen für mich nach Undergang. Klaro gibt es mittlerweile ja auch noch Bands wie Krypts oder Blood Incantation, aber Undergang sind da noch ein wenig morbider. Von Blastbeats bis zum absolut schleppenden Part ist eben alles dabei und alles sehr düster und zermürbend. Zwischendurch rutscht ihnen dann hier und da noch ein melodisches Riff heraus.

Ich möchte hier tatsächlich nicht auf einzelne Songs eingehen, wie ich es sonst immer mache. Man muss die neun Songs einfach so auf sich wirken lassen, um die Vernichtung des eigenen Körpers und den Drang des Fingers zur Repeattaste mitzuerleben. So sieht es aus. Die Drums, die Basslinien, die völlig drücken, das deathige Riffing, die ranzige Produktion und natürlich die absolut tiefen Growls machen dieses 30 Minuten Werk zu einem absoluten Hörgenuss, und trotz des selbst auferlegten Rahmens klingen sie sehr abwechslungsreich. Puh, starker Tobak. Over and out!

Undergang – Aldrig I Livet
Fazit
There`s something rotten in the state of Denmark. Undergang beweisen auf ihrem fünften Album, dass man eine dunkle Produktion, Death Metal, Doom, Atmosphäre und Melancholie zu einer absoluten Einheit zusammenfügen kann. Hier ein wenig eine punkige Attitüde und dort Elemente aus dem Crust und fertig ist die faulende Maschine. Eine Maschine, die man hoffentlich so schnell nicht anhalten wird.

Anspieltipps: Spontan Bakteriel und Menneskeæder
Michael E
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