Artist: Whitesnake
Herkunft: England
Album: Flesh & Blood
Spiellänge: 59:30 Minuten
Genre: Hard Rock, Rock
Release: 10.05.2019
Label: Frontiers Music
Link: https://fleshandblood.whitesnake.com/
Produktion: David Coverdale
Bandmitglieder:
Gesang – David Coverdale
Gitarre – Reb Beach
Gitarre – Joel Hoekstra
Bassgitarre – Michael Devin
Keyboard – Michelle Lupi
Schlagzeug –Tommy Aldridge
Tracklist:
- Good To See You Again
- Gonna Be Alright
- Shut Up & Kiss Me
- Hey You (You Make Me Rock)
- Always & Forever
- Whe I Think Of You (Color Me Blue)
- Trouble Is Your Middle Name
- Flesh & Blood
- Well I Never
- Heart Of Stone
- Get Up
- After All
- Sands Of Time
Am 10. Mai 2019 erscheint das 13. Studioalbum der weißen Schlange. David Coverdale sagt über dieses neue Werk, es sei das Beste ihrer Karriere, die immerhin auch schon 40 Jahren andauert. Von den auf der „normalen“ CD 13 Songs hat der neue Bandleader Reb Beach an fünfen mitgeschrieben. Was da nun vorliegt, ist ein gutes Rock/Hard Rock Album, das mit vielen gitarrenlastigen Songs aufwartet. So ergänzen sich Joel Hoekstra und Reb Beach ungemein und lassen David Coverdales Stimme gut zur Geltung kommen. Der Track Shut Up & Kiss Me wurde ja bereits als Single vorgestellt und erzeugte eine gespannte Vorfreude auf das neue Album. Auch Bassist Michael Devin hat einen nicht unerheblichen Anteil am Sound, der zeitgemäß den Weg ins 21. Jahrhundert gefunden hat. Seit der letzten regulären Studioscheibe Forevermore, aus dem Jahre 2011, zupft er den Viersaiter und steuert seine Bassläufe bei. Über die Qualitäten eines Tommy Aldridge an den Drums müssen hier keine Worte mehr verloren werden. Auch Tastenmann Michelle Lupi liefert beherzte Keypassagen bei und unterstützt beim Gesang. Dies alles und die gute Produktion sind Garanten für eine gute bis sehr gute Scheibe.
Bereits der Opener Good To See You Again gefällt. Im besten Achtzigerjahre Stil geht es mit Gute-Laune-Hard-Rock voran. Auch der zweite Track Gonna Be Alright macht da nahtlos weiter. Also eigentlich nichts Neues, aber etwas moderner präsentiert. David hört sich frisch und jugendlich an, was bei 67 Lenzen schon eine respektable Leistung ist. Seine beiden Gitarristen zeigen, dass sie die gesamte Palette an unterschiedlichen Stilen beherrschen: Slide-, Akustik und fette Brett Gitarre wechseln sich ab. Das ändert sich auch in der Single Auskoppelung nicht. Hört man sich die Texte genauer an, da wird, wie noch vor 20 Jahren, über Wein, Weib und Gesang gesungen. Ob man das dem 67-Jährigen so noch abnimmt? Egal, es gefällt. Die Haare sitzen, die engen Jeans auch noch. Das passt alles zusammen. Damit erfinden sie das Rad nicht neu, aber das müssen sie auch nicht.
Hey You ist eines der ordentlich rockenden Stücke, das auch gut auf eine Ozzy Scheibe in den Neunzigern gepasst hätte. Always And Forever klingt leicht wie einer der so bekannten Songs, die in den Achtzigern in den Radiostationen rauf und runter liefen. Da kopiert sich der gute David leicht selbst und macht den Mainstream deutlich. Auch der nächste Titel geht in diese Richtung. Ein ruhigeres Stück, das durch die schöne Melodie überzeugt. Auch das ist radiotaugliche Mucke und kommt im Stil der Slide It In oder auch der 1987 Scheiben daher.
Nach dem ordentlichen Trouble Is Your Middle Name mit guten Soloeinsätzen von Reb und Joel, dem Titeltrack Flesh & Blood und dem Midtempo Stück Well I Never kommt eines meiner Highlights. Heart Of Stone, das mit knapp sieben Minuten Spielzeit auch auf einer Deep Purple Scheibe aus der Mark III Phase Platz gefunden hätte. Etwas getragener, eine tiefe Stimme, die sich höher schraubt und voller Gefühl singt. Sehr geiler Refrain, eine einsetzende Gitarre, die alles vergessen macht. Davon noch zwei oder drei mehr auf der Scheibe, das wäre kaum auszuhalten gewesen.
Das sich anschließende Gert Up wird dann wieder rasanter und liefert einen typischen Whitesnake Song. After All fängt mit akustischen Gitarren an, ist nur minimalistisch instrumentalisiert. Guter Chorgesang und eine einfache Melodie kommen locker aus den Boxen. Dann ist bereits der letzte Track dran. Sands Of Time wartet mit einer leichten Überraschung auf. Der orientalische Einschlag verleiht dem letzten Song eine düstere Grundstimmung, die aufzeigt, dass Whitesnake auch noch anderes können als den radiotauglichen Mainstream.
Die CD erscheint in unterschiedlichen Formaten. Interessant dürfte das Digi Pack sein, auf der sich einige Bonustracks befinden und für den Sammler die farbigen Vinyl Editionen. Auch auf Tour werden Whitesnake sein, allerdings gibt es bislang nur ein Konzert in Deutschland.
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