Wishbone Ash – Coat Of Arms

Bodenständiges von den Erfindern der Dual Lead Guitar

Artist: Wishbone Ash

Herkunft: England

Album: Coat Of Arms

Spiellänge: 64:08 Minuten

Genre: Rock, Hardrock, Blues Rock, Progressive Rock

Release: 28.02.2020

Label: Steamhammer/SPV

Link: https://wishboneash.com/

Bandmitglieder:

Gitarre und Gesang – Andy Powell
Gitarre – Mark Abraham
Bass – Bob Skeat
Schlagzeug – Joe Crabtree

Tracklist: 

  1. We Stand As One
  2. Coat Of Arms
  3. Empty Man
  4. Floreanna
  5. Drive
  6. It’s Only You I See
  7. Too Cool For AC
  8. Back In The Day
  9. Déjá Vu
  10. Consider Me Now
  11. When The Love Is Shared

Tja, nun feiern auch Wishbone Ash das fünfzigjährige Jubiläum. Erst kürzlich konnte ich sie in der Hamburger Sporthalle bewundern, wo sie im Rahmen der Musik & Stories mit Uriah Heep und Nazareth aufgetreten sind (hier gehts zum Bericht). Von den Ursprungsmitgliedern ist nur noch Andy Powell dabei, der aber die Truppe zusammenhält. Dieses Jahr haben sie Coat Of Arms veröffentlicht und das ist immerhin schon das 25. Album unter diesem Namen. Ein weiteres Gründungsmitglied, Martin Turner, war mit seinen eigenen Martin Turner’s Wishbone Ash unterwegs und hat unter diesem einige Platten produziert. Ab 2013 durfte es den Namen Wishbone Ash nicht mehr nutzen.

Andy Powell ist seit 1995 der Kopf der Band und hat mit wechselnden Besetzungen das Erbe fortgeführt. In den späten 90ern machte er Ausflüge in die Electronic-, Dance Richtung, besann sich glücklicherweise seiner rockigen Wurzeln und es gab dann neue Musik. Nun also ein neues Album mit dem Titel Coat Of Arms, das seit Februar auf dem Markt ist. Was erwartet uns hier? Zunächst einmal sind es elf Songs, die in knapp 64 Minuten auf dem Plattenteller rotieren. Dabei gibt es eine Mischung aus Double Twin Gitarren basierten Rock Songs und einigen nicht ganz so typischen Tracks. Zunächst ist auch das Cover nicht so ansprechend, was sich aber glücklicherweise auf der Silberscheibe nicht so fortsetzt.

Bereits mit dem Opener We Stand Alone greifen sie auf Wishbone Ash typische Tugenden zurück und Neuzugang Mark Abraham zeigt an seiner Klampfe eine erfrischende Art zu spielen. Andy Powell kann immer noch typisch in Wishbone Ash Manier singen und auch im folgenden Titeltrack fühlt man sich leicht an ursprüngliches Material erinnert. Klar können sie so nicht immer weitermachen, denn in fünfzig Jahren hat es ja eine Entwicklung gegeben. Mit Bassist Bob Skeat und Schlagwerker Joe Crabtree ist Andy Powell gut bedient, denn die sind in der Lage, die Basis für die beiden Gitarren zu legen. Der dritte Song Empty Man ist ebenfalls mit einer guten Hookline ausgestattet. Die leicht flamencoartige Gitarre gibt dem Track etwas Leichtes, Verspieltes. Das folgende Floreana soll wohl eine Ballade sein, wobei mich hier Powells Stimme nicht überzeugt. Ansonsten ok. Das nächste Highlight ist das siebeneinhalb Minuten lange Stück It’s Only You I See. Genial. Es ist eine Gemeinschaftsproduktion aller vier und zeigt, wie harmonisch die derzeitige Besetzung zusammenarbeitet.

Dann sind da einige Songs, die nicht so ganz überzeugen können. Drive, Too Cool For AC oder Back In The Day sind zwar gute Tracks, die aber nicht so ganz durchschlagen, obwohl sie in der Instrumentalisierung fast immer auf die beiden Gitarren setzen, die oftmals gleichberechtigt zusammenwirken. Déja Vu ist eine weitere Ballade, die zum Schluss mit klassischer Gitarre abgerundet wird. Nach dem schlichten When Love Is Shared kommt als Letztes mit Personal Halloween ein Stück, das mit Funk Bläsern für eine gewisse Überraschung sorgt.

Wishbone Ash – Coat Of Arms
Fazit
Vielseitiges Werk der Briten, das zeigt, dass sie noch immer gute Alben produzieren können, aber ohne den ganz großen Wurf zu erreichen. Viele gute Stücke wechseln sich mit einigen durchschnittlichen Melodien ab. Trotzdem hat das Album große Momente und Songs, die auch in Jahren zu den gern gehörten Tracks werden dürften. Das Gehörte zeigt aber, dass Andy Powell noch in der Lage ist, gute Songs im Stile der frühen Wishbone Ash zu komponieren. Dass er aber auch neue Wege beschritten hat, nach den vielen Jahren ist voll ok, denn, wer wiederholt sich schon immer gern.

Anspieltipps: We Stand As One, Coat Of Arms und It’s Only You I See
Kay L.
8.3
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