Monuments – In Stasis

Solider Djent ohne nennenswerte Neuigkeiten

Artist: Monuments

Herkunft: London, England

Album: In Stasis

Spiellänge: 50:07 Minuten

Genre: Modern Metal, Djent, Progressive Metal

Release: 15.04.2022

Label: Century Media Records

Link: www.thisismonuments.co
www.facebook.com/thisismonuments

Bandmitglieder:

Gesang – Andy Cizek
Gitarre – John Browne
Bassgitarre – Adam Swan
Schlagzeug – Mike Malyan

Gastmusiker:

Neema Askari am Gesang bei No One Will Teach You

Tracklist:

  1. No One Will Teach You (feat. Neema Askari)
  2. Lavos
  3. Cardinal Red
  4. Opiate
  5. Collapse
  6. Arch Essence (feat. Spencer Sotelo)
  7. Somnus
  8. False Providence
  9. Makeshift Harmony
  10. The Cimmerian

Ich fühle mich gerne dem progressiven Metal und mitunter auch dem Djent zugezogen, das ist kein Geheimnis. Zu nennen wären da für mich zum Beispiel Periphery, die ich als Paradebeispiel im Djent heranziehen mag.

Vergleiche beider Bands möchte ich nicht herbeiführen, wenngleich er sich hier nahezu und unerlässlich aufdrängt. Nun, die vierköpfige und aus England stammende Formation Monuments schlägt offenbar in die gleiche musikalische Kerbe. In Stasis ist das vierte Album und hat seit dem letzten Longplayer vier Jahre auf sich warten lassen. Besonderheit ist die Neubesetzung mit Andy Cizek am Mikrofon. Monuments hatten in den vergangenen Jahren des Öfteren diverse Wechsel im Bandgefüge, was in positiver Hinsicht dem allgemeinen Prozess bzw. der Weiterentwicklung der Band zugeordnet werden darf. Die Dinge sind im Fluss und so bedarf es an bestimmten Positionen nicht selten auch neuer Inputs. Andy Cizek macht hier unterdessen einen guten und insgesamt songdienlichen Job.

Zur Musik. Dem Djent eilt bisweilen der Ruf voraus, dass die Songstrukturen augenscheinlich einfach und immer den gleichen Mustern folgen. Seien es die meist im Cleangesang und melodiös gehaltenen Strophen, denen mit brachialer Gewalt in gutturaler Modulation die Refrains folgen, oder man geht genau den umgekehrten Weg. Irgendwo dazwischen toben sich die Musiker an ihren Instrumenten hochtechnisch versiert aus. So weit sind auch bei diesem Album diese Skills erreicht. Ist das aber alles, was der Djent zu bieten hat? Mitnichten. Denn es gelingt insgesamt nicht vielen Bands, den Spagat zwischen den oben genannten Elementen gleichberechtigt zu inszenieren. Das Songwriting wird oftmals zur Herausforderung, da die Fraktion an den Instrumenten gesteigertes Interesse daran hat, ihre Fertigkeiten deutlich hörbar vorzutragen. Gleiches gilt aber auch für die Akrobaten am Gesang. So kann es dann zu musikalischen Bedürfniswidersprüchen kommen, die im schlimmsten aller Fälle im kreativen Dilemma enden. Will heißen, Musik wird dann indifferent und für den geneigten Hörer schlussendlich zu komplex, kaum noch nachzuvollziehen und in der Summe meist langweilig. Insofern bedarf es für den Djent also ein goldenes Händchen im Songwriting. Der Blick für die Balance muss ständig gewahrt bleiben.

Monuments beherrschen diesen Spagat – ohne Zweifel. Dennoch geriet das Album an der ein oder anderen Stelle dann eben doch in diesen Strudel oder besser gesagt in eine Gemengelage an Arrangements, in denen ihre Musik oftmals austausch- und vorhersehbar wirkt. Es braucht im Album dann Songs wie Lavos oder Makeshift Harmony, die sich vom Gros abheben.

Das Album, um es nicht schlechter zu reden, als es tatsächlich ist, bringt viel Eigenständigkeit und ferner eine hohe musikalische Güte mit sich. Letztlich aber fehlt es mir in der Gesamtheit an zündenden Ideen, die In Stasis zu einem Album machen würden, welches sich gegenüber anderen Alben dieses Genres deutlich bemerkbar macht.

Die technische Produktion weist alle wesentlichen Merkmale auf, sodass trotz der Komplexität der Songs massig Groove und Härte erhalten bleibt. Alles richtig gemacht. Hervorzuheben ist auch, dass die Tracks nicht die Djent oder Progressive Metal typischen Überlängen mit sich bringen. Die Songs wirken dadurch kompakt und gehen immer flüssig durch.

In Stasis erscheint als Ltd. CD Digipak, Gatefold LP+CD & Poster sowie als Digital Album.

Monuments – In Stasis
Fazit
Man sollte In Stasis nicht über-, sicher aber auch nicht unterbewerten. Das Album bewegt sich im gehobenen Mittelmaß eines Genres, das zum Teil überladen und ohnehin schwer zu bespielen ist. Wer sich darin behauptet, schwebt auf der Welle des Erfolgs. In Stasis muss sich gegenüber der Meinung der Menge beweisen und weiterhin abliefern. Dieses Album könnte den bislang erreichten Karrierepunkt zumindest festigen.

Anspieltipps: Lavos und Makeshift Harmony
Peter H.
7.8
Leserbewertung1 Bewertung
9
7.8
Punkte