Tremonti – The End Will Show Us How

Ein mitreißendes Epos zwischen Dunkelheit und Hoffnung – Tremonti verbinden auf ihrem sechsten Album treibende Riffs, emotionale Tiefe und genreübergreifende Vielfalt

Artist: Tremonti

Herkunft: Orlando, USA

Album: The End Will Show Us How

Spiellänge: 56:27 Minuten

Genre: Hard Rock, Thrash Metal, Heavy Metal

Release: 10.01.2025

Label: Napalm Records

Link: https://marktremonti.com/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Mark Tremonti
Gitarre, Gesang – Eric Friedman
Bassgitarre – Tanner Keegan
Schlagzeug – Ryan Bennett

Tracklist:

  1. The Mother, The Earth And I
  2. One More Time
  3. Just Too Much
  4. Nails
  5. It’s Not Over
  6. The End Will Show Us How
  7. Tomorrow We Will Fail
  8. I’ll Take My Chances
  9. The Bottom
  10. Live In Fear
  11. Now That I’ve Made It
  12. All The Wicked Things

Am 10.01.2025 veröffentlicht die US-amerikanische Band Tremonti ihr neuestes Studioalbum The End Will Show Us How. Früh im Jahr wollen die Künstler um Mark Tremonti nicht nur den Finger in die gesellschaftliche Wunde drücken, sondern auch ein musikalisches Ausrufezeichen setzen. Mit einer Spiellänge von 56 Minuten bietet die Platte eine kraftvolle Mischung aus Hard Rock, Thrash Metal und Heavy Metal – genau das, wofür die Band bekannt ist. Dieses Album markiert Tremontis dritte Veröffentlichung unter dem Label Napalm Records.

Gegründet wurden Tremonti im Jahr 2011 von Mark Tremonti, dem Gitarristen und Songwriter der erfolgreichen Bands Creed und Alter Bridge. Als Mastermind, Sänger und Gitarrist der Band hat Mark Tremonti seine Solokarriere gestartet, um musikalische Ideen zu verwirklichen, die nicht zu seinen Hauptprojekten passen. Der Stil von Tremonti zeigt dabei eine deutlich härtere und experimentellere Seite, die Fans von Heavy Sounds begeistert. The End Will Show Us How ist bereits das sechste Studioalbum der amerikanischen Truppe. Es folgt auf das 2021 erschienene Werk Marching In Time, das thematisch und musikalisch umfangreich zu neuen Ufern gesegelt ist. Diese Energie und technische Präzision wollen die Künstler nun auch auf The End Will Show Us How übertragen, welches das eine oder andere Endzeit-Szenarium bereithält.

Mit The Mother, The Earth And I startete der Longplayer andächtig, gar progressiv. Energisch schwillt der Track an, die Grundstimmung ist düster und bedrohlich. Harmonisch ist nur der dunkle Gedanke ans Ende aller Tage. Wie mag dieses Finale aussehen? Das ist die Frage, mit der sich The End Will Show Us How beschäftigt und viel Platz für eigene Gedanken lässt. Mark nimmt den Hörer im Groovenden Heavy-Rock-Epos direkt mit. Ein Start nach Maß. One More Time, walzender und giftiger, geht kompromissloser mit dem Hörer ins Jüngste Gericht. Neben den Vocals stehen die messerscharfen Gitarrenriffs im Fokus. Der Refrain geht in den Kopf, und die Beats belegen Geist und Körper. Der Todesengel grüßt vom Artwork, welches den Schulterschluss zu den älteren Veröffentlichungen sucht. Die Darstellung des Albumtitels als Filmabspann eines 80er-Streifens frisst sich direkt ins Auge.

Im gegensätzlichen Einklang – so darf man den Mittelteil der Platte zusammenfassen. Gegensätze ziehen sich an. Gitarrensoli und instrumentale Passagen setzen Nadelstiche, die tief unter der Haut für kleine, blutende Wunden sorgen, die langsam einzelne Tropfen auf die Haut zaubern, die den Unterarm hinunterrinnen. Auf der anderen Seite Lyrics, die bis ins Knochenmark vordringen und das Langzeitgedächtnis auslöschen. Höhepunkte in diesem Gebilde bilden Nails, der Titeltrack The End Will Show Us How und I’ll Take My Chances. Deftige Hooks drücken aus der Anlage, Shock Waves drücken in der Magengrube, während die Gesangsfarben von Mark die Schlinge immer fester ziehen. An Intensität nichts eingebüßt, lassen Tremonti bis zum Ende dunkle Regenwolken aufziehen, die sich weinend über der Erde entleeren. Now That I’ve Made It und All The Wicked Things setzen den Schlusspunkt in einem künstlerisch hochwertigen Gebilde aus Ängsten, Hoffnungen und kleinen Lichtblicken in einem schwermütigen Tal der Tränen.

Tremonti – The End Will Show Us How
Fazit
Tremonti erschaffen mit The End Will Show Us How ein Album, welches man 2025 gehört haben muss. Die Genregrenzen verblassen und machen den Longplayer für Metal- und Hard-Rock-Fans vieler Genres greifbar. Im Zusammenspiel funktioniert die Platte vom Anfang bis zum Ende unfassbar gut und spuckt in diesem Kollektiv immer wieder Höhepunkte aus, die sich als Zugpferde an die Spitze des Silberlings setzen.

Anspieltipps: The Mother, The Earth And I und I'll Take My Chances
René W.
9
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