Artist: Wombbath
Herkunft: Schweden
Album: Beyond The Abyss
Spiellänge: 42:25 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 14.03.2025
Label: Pulverised Records
Link: https://www.facebook.com/wombbathofficial
Bandmitglieder:
Gesang – Jonny Pettersson
Gitarre – Thomas Von Wachenfeldt
Gitarre – Håkan Stuvemark
Bassgitarre – Matt Davidson
Schlagzeug – Antti Silventoinen
Tracklist:
1. Intro
2. Words Unspoken
3. A Symphony Of Dread
4. Discord Of Doom
5. Beyond The Abyss
6. Malevolent
7. Faces Of Tragedy
8. Deep Hunger
9. The Damned And The Slain
10. Consumed By Fire
Wombbath ist auch wieder so eine Musikgruppe, die irgendwie alles richtig macht, aber sehr unter dem Radar des Erfolges fliegt. Der geneigte Death Metal Anhänger, zu dem ich mich natürlich auch zähle, wundert sich ein wenig, denn ich finde, die Burschen haben immer ordentlich abgeliefert, aber dieses gilt natürlich auch für viele andere Bands auch, das ist klar. Die Burschen machen es ja auch nicht des Erfolges wegen, sondern weil sie einfach das lieben, was sie machen. Liebhaber der schwedischen Tonkunst müssen einfach Hakan Stuvemark und Jonny Pettersson mögen, die ja noch in zig anderen Bands spielen und mit Rogga Johansson wohl die Musiker in Schweden sein dürften, die am meisten zu tun haben.
Herr Stuvemark ist das letzte Original der Band Wombbath. Im Jahre 1988 startete man unter dem Namen The Shadows, firmierte sich dann 1990 in Seizure um und dann kurze Zeit später in Wombbath. Ein Album und zwei EPs folgten, bis man dann 1995 die Trennung vollzog. Seit 2014 ist man mit neuer Mannschaft unterwegs und liefert nun das siebte Album ab.
Und ich bin mir sicher, dass diese Schweden das machen werden, was Schweden so gut können. Schwedischen Stockholm Death Metal! Auf geht es!
Los geht es mit einem bedrohlichen, horrormäßigen Intro, welches auch sicherlich bei dem einen oder anderen Film verwendet werden könnte. Der Übergang zum Opener erfolgt dann nahtlos. Words Unspoken bietet zu Beginn einen atmosphärischen, melodischen Einstieg und kommt nach einigen Sekunden dann zur Sache. So mag der Mann vor der Anlage das. Der HM2-Sound brät einem die Pfanne über den Kopf, die Produktion ist schön auf alt getrimmt und schon nach einigen Sekunden hat man dieses Neunziger Death Metal Feeling. Sehr schön. Das Riffing ist fett, Drummer Matt Davidson treibt die Sau durchs Dorf und die growligen Vocals von Jonny sind wie immer aggressiv ohne Ende. Läuft. So knüppelt man drauflos, als gäbe es keinen Morgen mehr und holt dann aber ein melodisches Solo heraus, welches gnadenlos in einen atmosphärischen Moment wechselt. Passt. Und ab in den Uftata-Part, den ich so liebe und zack, Geballer. Wow! Das schockt. Der Song geht so was nach vorne und lebt von dieser beinahe melodischen Leadgitarre, die sich in die Gehörgänge bohrt. Ein schneller Uftatapart und wieder dieser atmosphärische Augenblick leiten das Ende ein, welches dann schon ruhig und beinahe sphärisch vollzogen wird. Ja, das macht absolut Lust auf mehr. Meine Laune war heute nicht die beste, aber der Song hat diese gerade extrem verbessert.
A Symphony Of Dread führt einen dann erst einmal in die ganz tiefen Katakomben Schwedens. Langsam zermürbt man die Eingeweide, aber nach kurzer Zeit arbeitet man sich ins Midtempo, fügt die Doubelbass hinzu und nimmt ein wenig Fahrt auf, um dann wieder das Tempo zu drosseln. Tempowechsel prägen den Song zu Beginn, bis man dann zu einem sehr geilen, melodischen Moment kommt. Während die eine Gitarre schön weiter schreddert, schmettert die zweite Klampfe eine fetzige Melodie heraus. Kommt gut. Tempo wieder ganz raus und druckvoll die Ohren zerstören, um dann wieder Gummi zu geben. Break und man hört eine Violine. Geiler Moment, passt total. Dieses wird aber jetzt nicht symphonisch ausgeschlachtet, denn nach kurzer Zeit groovt man noch einmal und reitet so in den Sonnenuntergang. Death Metal, wie er Spaß macht.
Auch Discord Of Doom geht seine eigenen Wege. Eine Klampfe spielt höher, der Rest der Gang bietet feinsten Old School Death Metal, der zügig ums Eck kommt. Dann groovt man wieder und wiederholt den Anfang. Hat was Böses, aber zugleich auch was Atmosphärisches. Und wieder bietet man einen typischen schwedischen Part an. Danach folgt ein herrlicher, melodischer Moment. Hier werden dann Cleanvocals und tiefe Vocals verbunden und gemischt und es passt ohne Ende. Man groovt wieder, knüppelt danach und auf diesen Knüppelpart lässt man symphonische Klänge walten. Ein typischer Schweden-Death-Augenblick mit brummender Bassmentalität folgt wieder, noch einmal dieser melodische Moment und dann ist auch schon Feierabend.
Der Bass zu Beginn von Beyond The Abyss hat was und darf alleine ran. Nun wird man kurz mal technisch, bis man dann den typischen Uftatapart herausholt und sich seiner Vergangenheit bewusst wird. Bin ich natürlich voll mit dabei, obwohl ich noch gar nichts getrunken habe. Das Ding marschiert ohne Ende und verbreitet gute Laune, da er so richtig old school ist und richtig fette Riffs am Start hat. Nach einem Break fliegt eine Klampfe alleine durchs Klassenzimmer und dann dürfen alle anderen auch wieder ran. Dieses hat dann wieder dieses Symphonische in sich. Steht ihm gut zu Gesicht, da man trotzdem das Tempo nicht vergisst. Diese melodische Gitarrenarbeit danach ist auch so was von geilm dann wechselt man wieder in die von mir geliebte schwedische Gewohnheit, um am Ende wieder eine Violine brillieren zu lassen. Ja, das darf man so machen. Würde mich live auch total faszinieren.
Der Rest des Albums steht dem Ganzen in Nichts nach und so klingt man dann doch nicht ganz wie eine typische Elchtod Kapelle. Diese symphonischen Klänge und geilen Harmonien hört man bei anderen schwedischen Bands nicht so. Der Einsatz von Keys, Violine oder Saxofon ist absolut in Ordnung, weil diese nur zur Unterstützung dienen. Sehr interessantes Album.