Aetherian – The Untamed Wilderness

“Solider Melodeath aus Südeuropa“

Artist: Aetherian

Herkunft: Athen, Griechenland

Album: The Untamed Wilderness

Spiellänge: 54:19 Minuten

Genre: Melodic Death Metal

Release: 24.11.2017

Label: Lifeforce Records

Link: https://www.facebook.com/Aetherianband/

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Panos Leakos
Gitarre – Angelos Maniatakos
Gitarre – Giorgos Evgeniadis
Schlagzeug – Nikos Parotidis

Tracklist:

  1. Wish Of Autumn Twilight
  2. Dark Earth
  3. As The Veil Fades
  4. Black Sails
  5. Seeds Of Deception
  6. Shade Of The Sun
  7. Clouds Gathering
  8. The Rain
  9. The Path

 

Kurz und knapp stellen sich Aetherian auf ihrer Facebook-Seite vor. Gegründet im Herbst 2013 hat man bislang drei Singles und eine EP veröffentlicht. Sie selbst beschreiben ihre Musik als Dark Melodic Metal, man kann aber auch die bekanntere Bezeichnung Melodic Death Metal verwenden, das passt schon. Am 24.11.2017 erscheint nun über Lifeforce Records das Debütalbum The Untamed Wilderness, das mit neun Tracks auf eine Spielzeit von fast einer Stunde kommt. Da könnte man sich ungefähr ausrechnen, wie lang die einzelnen Tracks sind, aber Aetherian fangen relativ „hörerfreundlich“ im Fünf-Minuten-Bereich an, um sich dann langsam zu steigern. Aber, um das schon mal vorweg zu nehmen, selbst die über sieben Minuten langen drei letzten Tracks machen was her.

So wird man denn mit dem „Intro“ Wish Of Autumn Twilight noch sehr ruhig und akustisch in die Wildnis gesteuert. Bei den später noch einsetzenden düsteren Streichinstrumenten komme ich mir irgendwie vor, wie Gretel, die gemeinsam mit Hänsel in den dunklen Wald geführt wird und mit schreckgeweiteten Augen in das Dunkel vor ihr schaut. Die Single The Rain aus dem Jahr 2016 hat man auch mit auf dieses Album gepackt, es gibt Melodic Death Metal mit einem wirklich ziemlich düsteren Anstrich aber auch tolle Wechsel zwischen headbangerfreundlichem Midtempo und Uptempo-Passagen, teilweise mit Black Metal-Geschreddere versetzt, bei denen die Gitarren wunderbar im Gleichklang spielen. Mir fallen da sofort die ganz alten Meisterwerke von Insomnium ein, wobei Panos gesangstechnisch höher liegt aber gleichzeitig rauer klingt als Niilo.

Dieses Rezept behalten Aetherian dann auch bis zum Ende bei, aber das kann man ihnen nicht vorwerfen, und langweilig wird es wirklich nicht. Das sind handwerklich solide Melodic Death Metal-Songs aus einem Guss, die Fans von den bereits genannten Insomnium, aber auch Be’Lakor – immer noch mächtig unterbewertet – oder Omnium Gatherum gefallen dürften. Nur die manchmal etwas seltsam anmutenden Ausblendungen einiger Songs sind vielleicht als kleiner Minuspunkt zu nennen, aber im Grunde kann man darüber hinweghören, denn abgesehen davon tut auch die Produktion des Albums ihr Übriges, um allen Bandmitgliedern die ihnen zustehende Position zu verschaffen und das Ganze zu einer runden Sache zu machen.

Zur 2016er Single The Rain hatten Aetherian bereits ein Video veröffentlicht, hier gibt es aber das zu Dark Earth:

Fazit: Wer hier ein innovatives Melodic Death Metal-Album erwartet – kann es das überhaupt noch geben? –, sollte die Finger von The Untamed Wilderness lassen, denn Aetherian gehen auf diesem Album auf Nummer Sicher. Dadurch können sie allerdings sicherlich einer breiteren Masse an Hörer gefallen, die normalerweise eher den finnischen, oder, wie im Fall von Be'Lakor australischen (!!), Melodeath-Bands ihr Ohr leihen. Mir gefällt's! 🙂

Anspieltipps: Dark Earth, Seeds Of Deception, Clouds Gathering und The Path
Heike L.
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