Alice Cooper – Road

Die Rockerrente scheint weiterhin in weiter Ferne zu liegen

Artist: Alice Cooper

Herkunft: Detroit, USA

Album: Road

Spiellänge: 47:48 Minuten

Genre: Rock, Hard Rock, Heavy Metal, Rock ’n‘ Roll

Release: 25.08.2023

Label: earMUSIC

Link: https://alicecooper.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Alice Cooper
Gitarre – Nita Strauss
Gitarre – Tommy Henriksen
Gitarre – Ryan Roxie
Bassgitarre – Chuck Garric
Schlagzeug – Glen Sobel

Tracklist:

  1. I’m Alice
  2. Welcome To The Show
  3. All Over The World
  4. Dead Don’t Dance
  5. Go Away
  6. White Line Frankenstein
  7. Big Boots
  8. Rules Of The Road
  9. The Big Goodbye
  10. Road Rats Forever
  11. Baby Please Don’t Go
  12. 100 More Miles
  13. Magic Bus

Die legendäre Kultrocker Alice Cooper kehrt mit einem neuen Album mit dem Titel Road zurück, das die Herzen der Musikfans höherschlagen lassen soll. Mit stolzen 75 Jahren setzt Alice Cooper seine beeindruckende Karriere fort und beweist einmal mehr, dass er zeitlosen Rock ’n‘ Roll verkörpert. Sein neuestes Werk beinhaltet 13 neue Tracks und tritt in die Fußstapfen seines letzten offiziellen Albums Detroit Stories, das vor zwei Jahren erschienen ist.

Seit seinem bemerkenswerten Album Paranormal aus dem Jahr 2017 hat Alice Cooper die Musikwelt immer wieder mit seiner kreativen Energie und seinem unverwechselbaren Stil überrascht. Mit Road präsentiert er eine 47-minütige Klangreise, die sich über verschiedene Facetten des Rock erstreckt – von klassischem Rock ’n‘ Roll bis hin zu kraftvollem Heavy Metal. Mit dabei seine drei Gitarristen, die für einen starken Sound sorgen sowie Chuck Garric am Bass und Glen Sobel hinterm Schlagzeug. Road darf als eine beeindruckende Mischung aus kraftvollen Gitarrenriffs, mitreißenden Melodien und den markanten Vocals des Masterminds aufgesogen werden. Der Silberling wurde unter dem Label earMUSIC veröffentlicht und startet mit dem Opener I’m Alice. Mir fehlt ein wenig die Dynamik aus Paranormal, was bereits Detroit Stories hat vermissen lassen. Nach dem starken Longplayer von vor sechs Jahren hat der Schockrocker noch mal eine Kurskorrektur vorgenommen, ist deutlich freundlicher unterwegs. Weniger Schockmomente, mehr Rock ’n‘ Roll und lockere Atmosphären. Was bleibt, ist die hohe Refraindichte, die immer wieder coole Songs aus der Anlage zaubert. Vielleicht liegt es auch einfach an mir, weil mich Paranormal absolut überzeugt hat, die neuen Werke kritischer zu sehen. Denn, wenn man sachlich bleibt, ist der neuste Output wieder stark und Herr Cooper hat immer noch vollen Zugriff auf seine Klänge und weiß, was funktioniert. Mit 75 noch ein solches Album zu schreiben, was den eigenen Charakter der gesamten Karriere unterstreicht, ohne sich selber zu covern, darf nicht als selbstverständlich erachtet werden. Dead Don’t Dance, White Line Frankenstein oder auch Rules Of The Road leben von den typischen Merkmalen des Amerikaners. Alles andere als ein hoher Charteinstieg würde mich wundern. Dafür dürfte allein White Line Frankenstein oder auch die coole Nummer 100 More Miles sorgen. Schade, dass wir auf eine Liveperformance der neuen Kompositionen erst mal warten müssen. Aktuell stehen keine Shows in Europa an, dafür bekommen die Anhänger in seiner Heimat in diesem Jahr noch viele Möglichkeiten, Alice zu erleben.

Alice Cooper – Road
Fazit
Alice Cooper liefert weiterhin beeindruckend seine ganz eigene Antwort auf guten Rock ab. Wo andere Menschen schon lange die Rente genießen, im Altenheim sitzen oder leider das Zeitliche gesegnet haben, wirbelt der Amerikaner, als wäre er immer noch im besten Musikeralter, über die Bühnen dieser Welt. Wenn man es nicht anders wüsste, würde man behaupten, dass er den Brunnen der Jugend gefunden hat. Sollte das so sein, gib bitte Ozzy davon was ab. Bevor wir jetzt zu weit abschwenken, Road liefert von der ersten bis letzten Sekunde eine Leistung ab, die man erwartet. Kleine Höhepunkte, der typische Sound des Old Star Rockers und eine perfekte Unterstützung seiner fünf Verbündeten an den Instrumenten macht die Scheibe absolut hörenswert. Fans greifen eh zu, wer seit den 80ern nichts mehr Neues von Alice Cooper gehört haben sollte, muss einfach mal ein Ohr riskieren.

Anspieltipps: White Line Frankenstein und Rules Of The Road
René W.
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