All Will Know – Infinitas

“Fast ein wenig zu viel des Guten“

Artist: All Will Know

Herkunft: Darmstadt, Deutschland

Album: Infinitas

Spiellänge: 58:12 Minuten

Genre: Modern Metal, Melodic Death Metal

Release: 08.12.2017

Label: Noizgate Records

Link: https://www.facebook.com/ALLWILLKNOW und http://www.allwillknow.de/

Bandmitglieder:

Gesang – Frank Richter
Gitarre – Jan Jansohn
Gitarre – Steffen Henneberger
Bassgitarre – Max Jänsch
Keyboard – Felix Walzer
Schlagzeug – Lukas Gröhl

Tracklist:

  1. Behind Your Mask
  2. Dead World
  3. The Circle Never Ends
  4. Age Of Paranoia (feat. Christian Kötterl / Burden Of Life)
  5. Beyond The Tears
  6. Stain The White
  7. Ruins
  8. From Desires to …
  9. Cold Realities
  10. Vicious Destiny
  11. Waves
  12. So Long
  13. Deeper Into Time – Unplugged

 

Seit dem Jahr 2010 gibt es All Will Know aus dem hessischen Darmstadt schon. Konnte das Vorgängeralbum Deeper Into Time aus November 2015 bei mir doch gut punkten, immerhin 9/10 Punkten gab es, stellen sich die sechs Jungs jetzt erneut der Kritik von Fans und Rezensenten. Bereits am 08.12.2017 erschien mit Infinitas das dritte Album, das wieder über Noizgate Records das Licht der Welt erblickte.

War mein erster Satz im letzten Review noch „Himmelhilf, mit dem Melodic Death Metal-Kracher Home legen All Will Know aber mal richtig Tempo vor.“, muss man beim ersten Track von Infinitas eigentlich nur das „Melodic Death Metal“ streichen, denn auch Behind Your Mask legt ordentlich Tempo vor, ist für meinen Geschmack aber insbesondere im Chorus doch schon arg Mainstream bzw. fast poppig. Danach besinnen sich All Will Know aber auf ihre Stärken, wobei Infinitas eher weg vom Melodic Death hin zum Modern Metal geht. Sehr oft mit mehrstimmigem Klargesang dürfen die Growls und Shouts natürlich nicht fehlen, und überwiegend mit sehr eingängige Refrains ausgestattet, decken die Songs dann auch alle Tempobereiche ab. Gediegenes Midtempo gibt es mit Dead World oder Cold Realities genauso, wie Uptempokracher à la The Circle Never Ends, Beyond The Tears oder Stain The White – die mich ein wenig an die guten alten Sachen von Scar Symmetry denken lassen. Das wird allerdings nicht stur durchgezogen, so wartet z. B. Age Of Paranoia mit einem sehr ruhigen, fast schon jazzig angehauchten Interlude auf, auch Ruins fordert den Zuhörer mit vielen Tempo- und Rhythmuswechseln, der Chorus stapft fast schon ein wenig in Power Metal-Fußspuren. Sehr gelungen! Nicht so gelungen, weil überhaupt nicht mein Genre, ist dann die Unplugged-Version von Deeper Into Time, die kommt nämlich als Rastaman mit Reggae-Zöpfchen daher. Sorry, aber ich persönlich werde da aggressiv! 😀

Nach wie vor mit zwei Gitarren besetzt – wobei die Bandbesetzung nach wie vor die gleiche ist, das muss ja auch mal erwähnt werden! – gibt es natürlich wieder mal einiges an Fingerfertigkeit von Jan und Steffen zu bewundern. Bewundern kann man auch wieder die Arbeit von Lukas am Schlagzeug, der gemeinsam mit Max für die treibenden Rhythmen verantwortlich ist. Das Keyboard wird, wie auch schon auf dem letzten Album, überwiegend schön zurückhaltend eingesetzt, manchmal muss man sich tatsächlich anstrengen, es überhaupt wahrzunehmen. Nichtsdestotrotz hat es aber durchaus seine Existenzberechtigung, verleiht es den Songs doch noch ein gewisses Volumen und darf auch dort, wo es passt, mal ins Rampenlicht treten. So bestreitet es das kurze From Desires to…, das dann zu Cold Realities überleitet, die Hauptrolle, nur begleitet vom Schlagzeug. Auch den Ausklang aus dem Album, der dann sinnigerweise So Long heißt, kommt nur mit Keyboard und Schlagzeug aus den Boxen.

Zu einem meiner Anspieltipps, nämlich The Circle Never Ends, gibt es hier das Video:

Fazit: Nach dem ersten Hören fühlte ich mich fast, wie von einer Dampfwalze überrollt, denn in der knappen Stunde Spielzeit unternehmen All Will Know einen wilden Ritt durch die Soundlandschaften des Modern Metal und verlangen dem Hörer doch einiges ab. Einfach mal so nebenbei hören wäre in Anbetracht der Leistung aller Bandmitglieder fast schon Perlen vor die Säue, denn All Will Know haben mit Infinitas mal wieder bewiesen, dass Kreativität, Mut und Energie nicht immer nur von den "großen" und etablierten Bands zu erwarten ist.

Anspieltipps: The Circle Never Ends, Beyond The Tears, Stain The White und Ruins
Heike L.
9
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
9