Amaranthe am 15.03.2024 im Schlachthof Wiesbaden

Musikvergnügen pur mit Amaranthe, DragonForce und Infected Rain

Event: Amaranthe Tour 2024

Künstler: Infected Rain, DragonForce, Amaranthe

Ort: Wiesbaden, Schlachthof

Datum: 15.03.2024

Kosten: ca. 48

Genre: Metalcore, Powermetal, Deathmetal

Besucher: ca. 2500

Link: https://www.amaranthe.se/

Tolle Location, tolle Bands, klasse Publikum – so lässt sich der Freitagabend im Schlachthof in Wiesbaden am besten beschreiben, als Amaranthe, DragonForce und Infected Rain zum Tanz – und noch einiges mehr – aufspielen.

Für uns ist es eine Premiere im Wiesbadener Schlachthof – und auf Anhieb für gut befunden. Es herrscht durchweg super Stimmung und trotz ausverkauftem Hauses gibt es genug Platz für alle.

Gleich die erste Band, unsere heimlichen Favoriten, Infected Rain, lassen es mal so richtig krachen.

Infected Rain

Die Metalcore Band um ihre charismatische Sängerin Elena Lena Scissorhands kommt aus Moldawien und liebt die Bühne. Bereits seit 15 Jahren ist die Band aktiv und beherrscht perfekt das Zusammenspiel von Klargesang und Growls. Seit dem Abgang von zwei Mitgliedern und einer neuen Bassistin ist die Band zwar nur noch zu viert unterwegs, aber vielleicht haben sie das gebraucht. Das aktuelle Album Time klingt frischer, konzipierter und direkter, einzig bewährte Soundelemente hat man übernommen. Damit hat sich die Band ihren Platz im Metal Business endgültig gesichert.

Und auch in Wiesbaden brennen die Bühne und auch der Platz davor. Nicht nur die deutschen Ansagen kommen gut an, die Fans lieben die Band einfach und auch Songs wie The Realm Of Chaos, Pandemonium, Vivarium, Fighter, Dying Light oder Never To Return. Lena lobt die positive Energie des Publikums und die ihrer Mitstreiter und wünscht sich das, was sich alle Bands vom deutschen Publikum wünschen: einen Riesen-Moshpit! Sehr süß auch von ihr, dass sie nach der einzelnen Crowdsurferin fragt, ob sie o.k. ist – sie ging kurz vor Ende abrupt im Publikum unter. Als Dankeschön bekommt die Frau noch mal eine Crowdsurfing-Strecke quer durch die Halle – für sich allein. Die anderen Crowdsurfer dürfen mit Lena Shakehands machen, der Rest sich hinsetzen, um gleich darauf wieder hochzuspringen bzw. mit einem Riesencircle am Ende das Set der Band zu beenden. Eine gute Stunde dürfen Infected Rain ran und nach der Show können die Fans Lena und Alice Lane, der neuen Bassistin, noch am Merchandisestand begegnen – Wie toll!

DragonForce

Ob man da noch was drauflegen kann? Man kann! DragonForce schießen eine Show der Superlative ab. Die Powermetaller aus England setzen zwar zur deutschen Begrüßung an, schwenken aber gleich – wegen ihres schrecklichen Deutsch – auf Englisch um. Ein Schnipselregen – nicht der einzige des Abends – prasselt auf die Besucher nieder und die Bühne erstrahlt regelmäßig in Neonfarben, umrahmt von zwei Flipperautomaten. Man kommt sich ein bisschen wie Back to the 80ies vor, wenn die Band in Neonsonnenbrillen abrockt oder auch mal die Flipperautomaten als Podest nutzt. Aber das passt zur Musik und zur Band. Mit Revolution Deathsquad, das stark gitarrenlastig daherkommt, starten DragonForce ihr Set. Schlag auf Schlag geht es weiter mit Cry Thunder, Power Of The Triforce (vom Computerspiel Zelda), wo das Huhn aus dem gleichnamigen Spiel gleich mal als Plüschtierversion eine Crowdsurfrunde durch die Massen dreht, Soldiers Of The Wasteland und The Last Dragonborn, bei dem zwei überdimensionale Drachen das Bühnenbild erweitern. Die Band feiert heute nicht nur ein weiteres Konzert der Tour, es ist auch der Release ihrer neuen Scheibe Warp Speed Warriors. Mit einer Gastsängerin besingt man den Doomsday, bevor zwei Covernummern noch mal richtig für Stimmung sorgen: My Heart Will Go On (Celine Dion) und Wildest Dreams (Taylor Swift). Die passenden Bildsequenzen wirken wie bei einer VHS-Kassette. Aber den Fans gefällt’s und auch DragonForce ziehen ihre Show durch. Weitere Schnipselregen und Feuerfontänen runden das Programm ab, das viel fürs Auge bietet. Kurz vor 21 Uhr beenden die Engländer das Set. Dann folgt eine längere Umbaupause, bei der die rund 2.200 Gäste geduldig ausharren.

Um 21:15 Uhr entert dann die Band um Elize Ryd die Bühne, die Lautsprecher am Anfang erinnern stark an den Einstieg, wie ihn auch immer Bring Me The Horizon wählen. Rauch und Farblichtelemente sind bei der schwedisch-dänischen Melodic Death Metal Band an der Tagesordnung, bevor dann der erste Song Fearless ertönt.

Nachdem die Tourresonanz bereits in Amerika ein voller Erfolg war, beschlossen die Bands, ihre Tour auch noch auf Europa auszudehnen. Und auch mit großem Zuspruch in Europa: Fast jedes Konzert war ausverkauft! Olof Mörck (Amaranthe, Gitarrist) erklärte im Vorfeld: „Wir sind begeistert und enthusiastisch, endlich unsere Co-Headline-Tour in Europa mit unseren guten Freunden von DragonForce vorzustellen und die allererste Tour als Support für unser neues Album The Catalyst“.

Amaranthe

Nicht nur das Album von den Nordländern ist neu, auch die ganze Show und die Setlist sind speziell auf die Tour abgestimmt. Und das merkt man sofort. Die Stimmung ist aufgepeitscht, die Songs kommen härter und ausgefeilter rüber, die Co-Sänger Mikael Sehlin und Nils Molin glänzen mit gutturalem oder mit Cleangesang, dazwischen ergänzen die hohen Töne von Elize die Lieder. Oftmals sind auch nur zwei Sänger am Start, wie z.B. bei Maximize. Auf jeden Fall ist die Stimmung gut, die Band animiert die Menge immer wieder mit „Wiesbaden, come on“ und versichert, wie froh sie sind, hier in Deutschland spielen zu dürfen. Neben alten Klassikern, die mehr in der Zugabe zu hören sind (Archangel, That Song und Drop Dead Cynical) hört man natürlich auch Songs des aktuellen Werkes wie The Catalyst, Damnation Flame, Interference und Re-Vision. Gegen 22 Uhr hat sich auch das Publikum an den neuen, kräftigeren Sound von den Melodic Death Metallern gewöhnt, es folgen erste Crowdsurfer, die nicht die letzten sind. Viele Fans genießen aber auch einfach die Show, tanzen und singen lautstark mit oder feuern die Band an.

Der Musikabend endet gegen 23:15 Uhr mit zufriedenen Bands und glücklichen Fans. So einen musikalisch hochwertigen Abend wünscht man sich öfter! Wir hoffen auf Wiederholung!