Analepsy – Quiescence

Pure Gewalt!

Artist: Analepsy

Herkunft: Portugal

Album: Quiescence

Spiellänge: 37:34 Minuten

Genre: Brutal Death Metal

Release: 15.04.2022

Label: Miasma Records

Links: https://de-de.facebook.com/analepsyofficial
https://analepsy.bandcamp.com

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Calin Paraschiv
Gitarre – Marco Martins
Bass – Joao Jacinto
Schlagzeug – Tiago Correia

Tracklist:

  1. Locus Of Dawning
  2. Impending Subversion
  3. Elapsing Permanence
  4. Accretion Collision
  5. Stretched And Devoured
  6. Converse Condition
  7. Fractured Continuum
  8. Spasmodic Dissonance
  9. Edge Of Chaos
  10. Quiescence

Dass sich das Besetzungskarussell bei Bands drehen kann, ist nicht nichts Besonderes. Am Beispiel von Analepsy sieht man eine Extremform von Besetzungswechsel: Wenn meine Recherchen richtig sind, wurde seit dem 2017 erschienenen Album Atrocities From Beyond jede Position der Band ausgetauscht. Das hat bei Fans streckenweise für Unruhe gesorgt, da nicht ganz sicher war, wie und ob Analepsy weiterhin als Band bestehen bleiben. Die Jungs aus Portugal haben mit dem damaligen Album in Europa eine beachtliche Fanbase aufgebaut und ich persönlich erinnere mich gerne an Abrisskonzerte wie auf dem Berlin Deathfest 2017 oder das Deathfeast 2018.

Lange war es still auf den Social-Media-Plattformen. Als dann die Ankündigung über das neue Line-Up und die Recordings kamen, waren alle angefixt. Dementsprechend hoch wäre auch die Fallhöhe für die Portugiesen.

Aber alle Erwartungen wurden übertroffen! Der Sound der Platte schmiegt sich auf eine sympathisch brutale Art an das Gehör und das Songwriting ist ausgeklügelt wie eh und je. Die Stimme von Calin Paraschiv ist tatsächlich deutlich anders, versucht aber nicht irgendwas zu imitieren. Und dabei trotzdem typisch für Analepsy.

Locus Of Dawning, der Opener der Platte, lädt direkt zum Kopfnicken ein: Eine Mischung aus Groove und Brutal wird einem um den Latz gehämmert, jedes Instrument zeigt erst mal, was es kann. Es gibt einen kleinen Bass-Vorspieler, ein kleines Solo, das auch als Melodie funktioniert und die Drums hauen einem die Beats in perverser Perfektion um die Ohren.

Dieses Level wird über das ganze Album beibehalten und gerne auch Experimente im Songwriting gewagt: Elapsing Performance beispielsweise endet abrupt nach dem zweiten Drittel, um dann mit einem Gitarrenlauf neu zu starten. Im Verlauf des Riffs haut Joao Jacinto noch ein Basssolo raus, um den Song perfekt abzurunden.

Bei dem Song Stretched And Devoured kommt einer der drei Gastmusiker, Angel Ochoan (bekannt unter anderem durch Disgorge), dazu. Dieser Song ist, wie eigentlich jeder Track auf der Platte, eine absolute Granate. Sticht allerdings durch einen cleveren Kniff hervor: Es gibt ein zentrales Riff, das im ersten Teil des Songs kurz eingestreut wird und am Ende dann als Slampart fungiert. Simpel! Genial! Und live kann das nur einen Abriss geben!

Titelgebender und Rausschmeißer des Albums Quiescence fährt eine ganz andere Schiene als der Rest der Platte: ein instrumentales Stück, ohne Drums, nur mit Gitarre und gezupftem Akkorden und Chor-Gesang. Ich gebe zu, beim ersten Mal hören dachte ich, dass das die falsche Platte ist. Hier muss man sich kurz drauf einlassen, da die insgesamt vermittelte Stimmung des Albums eine ganz andere ist.
Ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Song geil und das Album ein Meisterwerk geworden ist!

Analepsy – Quiescence
Fazit
Man ist gleich gefangen von der Platte. Der Sound ist eine Wand und die Strukturen der Songs sind zwar ausgefeilt, aber nicht verkopft oder unnötig kompliziert.
Fans von Brutal und Slam Death Metal: Unbedingt reinhören!

Anspieltipps: Elapsing Permanence, Stretched And Devoured und Quiescence
Christian 'Lommer' W.
9.7
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