Artist: Batushka
Album: Hospodi
Spiellänge: 51:07 Minuten
Genre: Black Metal
Release: 12.07.2019
Label: Metal Blade Records
Link: https://www.facebook.com/Batushkaband/
Bandmitglieder:
Gesang – Варфоломей
Schlagzeug – Paweł Jaroszewicz
Tracklist:
- Wozglas
- Dziewiatyj Czas
- Wieczernia
- Powieczerje
- Polunosznica
- Utrenia
- Pierwyj Czas
- Tretij Czas
- Szestoj Czas
- Liturgiya
Batushka haben sich einmal durch den Fleischwolf begeben. Was davon überbleibt: zwei geteilte Gruppen. Ob es dem Ansehen der Formationen gutgetan hat, ist wohl eher unwahrscheinlich. Seit Juli hat Варфоломей das Werk Hospodi aufgetischt. Den Longplayer gibt es über Metal Blade Records und kommt auf über 50 Minuten Spielzeit bei zehn Titeln. Der atmosphärische Black Metal versucht schnell, ein hohes sperriges Level zu erreichen. Die Frage, die bleibt: Ist es ein Debütalbum oder Weiterführung der alten Gangart? Im Prinzip ein Mix aus beiden, denn einen Stillstand kann man als Splittergruppe wohl nicht durchboxen. Bombastische Momente nehmen den eh sehr drückenden Sound an beide Hände und schleifen ihn durch Backvocallandschaften, die für weitere Emotionen sorgen. Chorartige Hintergrundaktionen machen das Gebilde noch satter. Eine Stecknadel kann man ganz sicherlich nicht fallen hören, dafür gibt es immer eine Bewegung in den Lautsprechern.
Viermal gibt es eine Zeitverschiebung mit den Titelabrundungen Czas. Keifende Hauptakzente dringen in Nebelschwaden, doomlastige Melodien schaffen weitere Fronten, ohne ganz auf dem Midtempo permanent herumzureiten. Explosionen gibt es, nur dürften sie noch besser inszeniert werden. Träumen kann man trotzdem, während die Polen ihren ersten eigenen Weg gehen. Der doch hohen Erwartung muss Tribut gezollt werden. Nach einem ganz guten Start muss man mit ansehen, wie die Platte immer weiter verflacht. Gut, nur nicht gut genug, wäre eine Aussage, über die man diskutieren darf. Das Niveau bleibt angemessen, nur der Griff nach den Sternen bleibt vollkommen aus. Weitläufig, mit einem Blick über das weite osteuropäische Land, bleiben die Wurzeln allgegenwärtig. Utrenia grollt in der Ferne. Mit der Suche einen stärken Schulterschluss zu altem Material zu finden, machen Batushka keinen Schritt zurück, eher muss man den Jungs zugutehalten, dass es nicht leicht ist, aus den Trümmern gleich ein Manifest zu erbauen. Man möchte den alten Weg nicht leugnen und wird trotzdem irgendwie gezwungenen, eine Kurskorrektur durchzuführen. Tauschen möchte ich mit den Musikern nicht, es wird zweifelsohne mehr als zweimal hingesehen, welcher neue Sprössling zu einem großen starken Black Metal Baum heranwachsen kann. Licht und Schatten werfen beide Abteilungen eh aufeinander. Rein musikalisch muss man Abstriche auf Hospodi hinnehmen – auf der anderen Seite wurde ein neuer Grundstein gelegt, auf dem man neu aufbauen kann.