Artist: Bear
Herkunft: Antwerpen, Belgien
Album: Propaganda
Spiellänge: 41:38 Minuten
Genre: Progressive Metal, Metalcore
Release: 08.05.2020
Label: Pelagic Records
Link: http://www.bearpropaganda.com/band/
Bandmitglieder:
Gesang – Maarten Albrechts
Gitarre – Leander Tsjakalov
Bassgitarre – Dries Verhaert
Schlagzeug – Serch Carriere
Tracklist:
- Dissolve Dissipate
- Propaganda
- Obey
- Apollo’s Heist
- Red Throne
- Mite
- Gutter Love
- Stigmata
- The Ram
- Flares
- Engine
- Kuma
Wenn Bear aus dem belgischen Antwerpen eine neue Platte auf den Markt werfen, dann ist klar, dass diese bei uns durch den harten Parcours der Rezensionen durch muss. Nach ihrer relativ erfolgreichen letzten Platte Redire (2018) wurde im Mai 2020 nun der neueste Ableger veröffentlicht. Mit wenig Klimbim und Intro-Geschnörkel startet man wie ein Kickstart in den ersten Song Dissolve Dissipate. Hardcore lastige Drumparts treffen auf den Stil, für den die Band bekannt ist. Schnelle Wechsel, rotzig punkiger Sound und eine Mischung aus gutturalem Gesang und einer mit Effekten unterstützten klaren Stimme. Der progressive Ansatz zieht sich durch Propaganda wie ein roter Faden, und einzig die oftmals genutzten Wiederholungen sorgen dafür, dass die Tracks etwas bekommen, woran sich ein ungeübter Hörer festhalten kann.
Ein Tempowechsel trifft den nächsten, und dass man sich im Hause Bear gerade auch im Djent nicht unwohl fühlt, das stellt man mit dem Track Gutter Love unter Beweis. Anders als Genremitstreiter fokussiert man sich auf eine angenehme Songkürze und schafft damit, genug Abwechslung auf die Platte zu pressen. Wenn Abwechslungsreichtum auf technisches Know-How trifft, dann ist man bei den Belgiern genau richtig. So wurden alle zwölf Songs mit innovativ wirkenden Riffs gespickt, um dann durch den Prog-Fleischwolf gedreht zu werden.
Soundtechnisch ist man, gerade durch die vielen Breaks, eher tief und satt unterwegs und will auch auf keinen Fall entspannen. Abgesehen der beiden Ausnahmen (Mite und The Ram) prasselt aus Propaganda eigentlich nur brachialer Sound heraus. Einzig die klare Stimme ist zuweilen unpassend harmlos und für meinen Geschmack mit viel zu viel Hall versehen.
Um ein persönliches Highlight nennen zu können, habe ich die Platte nun acht (8) Mal gehört und muss feststellen, dass gerade Engine passt. Denn hier schafft man eine angenehme Symbiose aus Einfachheit und irgendwie nicht von dieser Welt klingenden Saiteninstrumenten.