Benediction – Ravage Of Empires

Wo Benediction draufsteht, ist auch Benediction drin - Old School Death Metal Deluxe

Artist: Benediction

Herkunft: England

Album: Ravage Of Empires

Spiellänge: 47:25 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 04.04.2025

Label: Nuclear Blast Records

Link: https://www.facebook.com/Benedictionband/

Bandmitglieder:

Gesang – Dave Ingram
Gitarre – Darren Brookes
Gitarre – Peter Rew
Bassgitarre – Nik Sampson
Schlagzeug – Giovanni Durst

Tracklist:

1. A Carrion Harvest
2. Beyond The Veil (Of The Grey Mare)
3. Genesis Chamber
4. Deviant Spine
5. Engines Of War
6. The Finality Of Perpetuation
7. Crawling Over Corpses
8. In The Dread Of The Night
9. Drought Of Mercy
10. Psychosister
11. Ravage Of Empires

Da sind sie wieder, meine Lieblings-Insulaner. Die Engländer von Benediction braucht man nun wirklich keinem mehr vorzustellen. Seit 1989 ist diese Legende am Start und überzeugt mit astreinem Death Metal. Im Jahre 2020 erschien nach zwölfjähriger Pause das achte Album namens Scriptures und man hat sich Zeit gelassen, um das neunte Werk auf die Menschheit loszulassen. Eine gute Entscheidung, so viel schon einmal vorweg.

Und so geht die Reise los und wer Benediction bestellt, bekommt auch Benediction – und zwar in Reinkultur. Dieses wird sofort nach einigen Sekunden klar, denn der Opener A Carrion Harvest hätte auch gut auf dem Album Transcend The Rubicon platziert werden können. Die Burschen haben nichts verlernt. Warum denn auch, in den letzten Jahren haben sie sich ja die Finger wundgespielt. Die Gitarristen Darren Brookes und Peter Rew sind ein absolut eingespieltes Team und wenn man dann noch so einen Frontman wie Dave Ingram mit der geilen Stimme an Bord hat, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Schlagzeugtrommeln, pfeilschnelle Gitarren vorweg, Gelächter und ab geht die Post. Absolut fettes Riffing und ab ins Uptempo. So treibt man die englische Grafschaft in den Wahnsinn. Break. Kurzes Rumgespiele, Gelächter und wieder ab ins Geschehen. Immer schön straight forward. Die Drums erzeugen so viel Druck und die Produktion erledigt den Rest. Dieses absolut perfekte Riff und dazu die Vocals von Dave. Geil. Nach einem Break dann ein Rhythmuswechsel, welcher einen auch in den Abgrund zieht. Das Tempo wird dann verschleppt und man bietet einen sirenenhaften Part, welcher von Dave ordentlich beträllert wird. Kurzes Gastspiel, denn schon spielen die Gitarren wieder vor und das Uptempo-Geschehen nimmt erneut seinen Lauf. Genau so geht Old School Death Metal. Da gibt es aber so was von keine zwei Meinungen.

Auch der zweite Song Beyond The Veil (Of The Grey Mare) hat diese typische Benediction-Handschrift. Dieser Uftata-Groove ist schon irgendwie einzigartig. So galoppiert man sich zum Break vorwärts und baut den Song dann mit einer Klampfe und begleiteten Drums wieder auf, um dann erneut  Fahrt aufzunehmen. Ach ja, herrlich. Death Metal kann dann doch eben so einfach sein. Man spürt und hört, dass die Burschen im letzten Jahrtausend musikalisiert wurden. Nach einem flüsternden Gesangsmoment gibt es einen absolut druckvollen Midtempo-Groovepart, welcher mit Einzelanschlägen kombiniert wird. Herrlich. Die wissen, wie es geht und danach wiederholt man noch einmal diesen Benediction-Groove und reitet zielbewusst in den Sonnenuntergang. Bernhard Dirksen, so wie wir in Ostfriesland zu Benediction sagen, in absoluter Klarheit.

Und so geht es weiter. Genesis Chamber legt am Anfang mit einer langsamen Gitarre los, wird dann vom Rhythmus her verstärkt. Die Drums betonen und ein Sprechgesang ertönt. Irgendwann erfolgen Beckenschläge, eine Klampfe vorweg und wieder ab ins Uptempo. Diese etwas länger gezogenen Riffs sind eben das Haar in der Suppe, welches man absolut gerne verspeist. Wie eine Maschine jagt man den Zuhörer durch sein Wohnzimmer, mit dem Verlangen, irgendetwas zerstören zu müssen. Diese schleppenden Grooves, die sie immer wieder mit einbauen, sind einfach nur fett, aber ansonsten ist es einfach nur ein Song, der nach vorne geht und typisch ist für die gute, alte Zeit. Als Fan der ersten Stunde möchte ich auch gar nichts anderes hören, so viel ist klar. Immer weiter so.

Zu Engines Of War haben die Burschen ein Video gedreht und es handelt sich somit um die erste Singleauskopplung des Albums. Wieder so ein Kracher. Dieser Groove gleich zu Beginn, das Break und der folgende Uftata-Groove und der langsame, versetzte und schleppende Part, der ein wenig nach Stormcrow klingt, machen einem das Zuhören aber auch echt einfach. Das Tempo ist zwar langsam, aber der Kopf geht automatisch rauf und runter, zumal ein Riff rauf und runter gespielt wird, welches absolut hängen bleibt. Dieses war aber auch erst die Einleitung, denn dann nimmt der Song so richtig Fahrt auf, brettert sich in dein Gehirn und spült die Gehörgänge ordentlich durch. Spätestens, wenn es aus der Kehle von Dave Engines Of War schallert, ist sämtliche Rettung zu spät.

Tja, was soll man sagen, das ganze Album ist wie ein stetiger Fluss, der immer weiter und weiter fließt und nicht zum Stillstand kommt. Aber irgendwann muss auch das Schönste enden und so haut man am Ende mit Ravage Of Empires noch einmal einen raus. Schon wieder dieser kongeniale Gitarrenanfang. Ach ja, da bleibt kein Auge trocken. Es erfolgt wieder ein prägnantes Riff und in Reitermanier treibt man sein Unwesen und drückt einem die Uftata aufs Auge. Diejenigen, die wie ich in der alten Schule aufgewachsen sind, müssen es einfach lieben. Alle typischen Trademarks werden hier vereint. Klar, vieles konzentriert sich auf den Gesang von Dave und es wäre interessant zu erfahren, ob diese Songs auch mit einem anderen Frontman funktionieren würden, aber mal ganz ehrlich, das will man gar nicht herausfinden. Alles soll so bleiben, wie es ist – so wie das Songwriting eben von Benediction. Das wird wohl das Album des Jahres werden, da gehe ich ganz stark von aus, denn das Niveau ist so hoch, das ist schon der Wahnsinn.

Benediction – Ravage Of Empires
Fazit
Die Engländer von Benediction melden sich eindrucksvoll zurück und nehmen wieder keine Gefangenen. Diese Mischung aus kongenialen Riffs, Old School Uptempo, groovigen Parts und genialen Vocals haben sie einfach drauf und es ist ihnen wieder einmal geglückt, eine Kombination hinzubekommen, die es einfach in sich hat. Es gibt tatsächlich keinen Füller auf diesem Album. Jeder Song hat ein hohes Niveau und auch Anno 2025 bekommt man von Benediction das, was man erwartet - Old School Death Metal in Perfektion.

Anspieltipps: A Carrion Harvest und Ravage Of Empires
Michael E.
9.7
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