Beyond The Black, 14.12.2017 in der Markthalle, Hamburg

„Jennifer Haben mit doppeltem Support!“

Eventname: Lost In Forever 2017

Headliner: Beyond The Black

Vorbands: Kobra And The Lotus, Beast In Black

Ort: Makthalle, Hamburg

Datum: 14.12.2017

Kosten:  26,20 € VVK,  28,20 € AK

Genre: Symphonic Rock, Power Metal, Heavy Metal

Besucher:  700

Veranstalter: Markthalle Hamburg

Link: http://www.markthalle-hamburg.de

http://beyond-the-black.com/de/

http://kobraandthelotus.com/

http://www.beastinblack.com/

Setlisten:

  1. Beast In Black
  2. Eternal Fire
  3. The Fifth Angel
  4. Born Again
  5. Blind And Frozen
  6. End Of The World

  1. Gotham
  2. Triggerpulse
  3. Specimen X
  4. Light Me Up
  5. Hell On Earth
  6. You Don’t Know
  7. Victim
  8. 50 Shades Of Eveil

  1. Lost In Forever
  2. Beyond The Mirror
  3. Songs Of Love And Death
  4. Burning In Flames
  5. Unbroken
  6. Rage Before The Storm
  7. Hallelujah
  8. Love Me forever
  9. Pearl In A Word Of Dirt
  10. Halo Of The Dark
  11. Drowning In Darkness
  12. The Other Side
  13. Forget My name
  14. When Angels Fall
  15. Shine And Shane
  16. Written In Blood

Encore

  1. In The Shadows
  2. Running To The Edge

Dass Beyond The Black ihre Erfolgsgeschichte fortsetzen, ist heute Abend in der nicht ganz ausverkauften Markthalle deutlich zu spüren und zu hören. Mit im Gepäck haben sie Kobra And The Lotus aus Kanada und Beast In Black aus Finnland. Gerade Letzteren sehen wir gespannt entgegen, denn die neue Truppe um den von Battle Beast geschassten Gitarristen Anton Kabanan hat viele gute Kritiken eingeheimst. Hauptsächlich deshalb sind wir heute auch hier. Jennifer Haben und ihre Männer durften wir in der Vergangenheit schon oft sehen. Da Beast In Black erst spät zum Package dazu gestoßen sind, müssen sie bereits früher anfangen, damit das Programm der beiden anderen Bands nicht aus dem Gefüge gerät. Leider wurde dies nicht zeitig genug verkündet, sodass wir in die Halle kommen und bereits das dritte Lied der Finnen läuft. The Fifth Angel knallt gleich voll auf die Gehörgänge und lässt den Power Metal der Fünf richtig wirken. Sänger Yannis Papadopoulos besticht durch seine kraftvolle Stimme, die aber auch in einigen Parts als Frauenstimme durchgehen könnte. Musikalisch bewegen sich Born Again, Blind And Frozen und zu guter Letzt End Of The World dicht an den Songs der frühen Battle Beast. Zweiter Gitarrist Kaspari Heikkinen liefert den großartigen Gegenpart zu Anton. Ein guter Einstand, wenn leider auch viel zu kurz. Aber immerhin haben sie hier die Chance Fans zu gewinnen und das gelingt ihnen.

Nach dem zügigen Umbau kommen Kobra And The Lotus auf die Bühne. Die seit 2009 existierende Band war mir bisher nicht wirklich geläufig. Frontfrau Kobra Paige hat sozusagen die Band Lotus geschangheit. Allerdings ist von der ursprünglichen Besetzung keiner mehr übrig. Beachtenswert ist auch, dass Gene Simmons die Band unter Vertrag nahm. Die Diskografie umfasst vier Alben und alle bis auf einen der gespielten Songs, stammen vom diesjährigen Album Prevail 1. Musikalisch wird female fronted Heavy Metal geboten, der keine großen Überraschungen birgt. Kobra Paige hat eine klassische Gesangsausbildung, die hier mit einfließt. Die sie umgebenden Herren liefern eine solide Leistung ab, wobei Schlagzeuger Marcus Lee noch am auffälligsten ist. Sein kraftvolles Spiel wird durch böses Aussehen ergänzt und das passt gut ins Metal-Klischee. Deutlich ist zu merken, dass der Fokus auf der Sängerin liegt. Der Opener Gotham geht auch gut los, und obwohl es keine handwerklichen Aussetzer gibt, zündet die Musik nicht wirklich. Sehr deutlich wird es in Triggerpuls und Specimen X, die das Anfangsniveau nicht halten können. Ob dies aber auch am schlechten Sound liegen kann, erschließt sich mir nicht. Auch die folgenden Songs bieten nichts Spannendes. Erst mit dem Track You Don’t Know zeigt sich dann zumindest noch mal ein echter Kracher. Hier passt alles. Fette Drums und gute Riffs, dazu Kobras geschulte Stimme. Mit dem rasanten 50 Shades Of Evil endet der Auftritt hier in der Markthalle. Mal sehen, wie sich die Band weiterentwickelt – aber der große Wurf gelingt hier nicht.

Nun wird die Bühne für Beyond The Black bereitet. Neben uns sind drei Mädels, von denen es einer plötzlich nicht mehr so gut geht. Der anwesende Sanitäter nimmt sie auch gleich mit raus. Das tut uns sehr leid, als wir erfahren, dass sie die Karte zu ihrem morgigen Geburtstag geschenkt bekommen hatte und ein großer BTB-Fan ist und sich ganz doll gefreut hat. Wir hören später noch, dass sie von hinten den Auftritt verfolgen konnte. Ob sie durchgehalten hat, weiß ich leider nicht, aber wir hoffen doch es geht ihr gut.

Ohne Überraschung beginnt die Setlist mit Lost In Forever und Beyond The Mirror. Es wurden zu den Auftritten vom Rockharz oder Wacken keine großartigen Änderungen vorgenommen und so spielen sie ihr Set routiniert runter. Leider ist auch hier der Sound etwas matschig, sodass die Stücke nicht so sauber rüberkommen. Jennifer hat viel Spaß an ihrem Auftritt und wird es auch nicht müde sich zu bedanken oder mit „Der Wahnsinn“-Ausrufen den Zuschauern ein gutes Gefühl zu geben. Ihrer Rolle als Frontfrau wird sie gerecht und muntert die Zuschauer auf zu klatschen, zu singen oder mit Feuerzeugen zu leuchten. Artig wird sich bedankt ob der ihr und ihrer Band zuteilwerdenden Aufmerksamkeit. Songs Of Love And Death und Burning In Flames sind die nächsten Songs.

Als am Bühnenrand das Piano aufgebaut wird, wissen alle, dass nun Jennifer sich selbst am Klavier zu Unbroken begleitet. Mit Gefühl erreicht sie viele und so manch einer der anwesenden Herren glaubt, sie spielt nur für ihn. Auffällig aber auch der recht hohe Damenanteil im Publikum. Beim folgenden Rage Before The Storm unterstützt dann Keyboarder Jonas und vierhändig wird das Lied performt. Die sonst etwas schnellere und mit weiteren Instrumenten dargebotene Hymne kommt gut an. Mit Hallelujah wird es dann wieder schneller und Chris Hermsdörfer beweist, dass er nicht nur an der Gitarre gut kann, sondern auch den tiefen Part am Mikro super beisteuern kann. Love Me Forever schließt sich an, wobei sie sich wieder am Piano begleitet und Chris als zweite Stimme und mit akustische Klampfe überzeugt. Das Motörhead Cover ist eine schöne und gefühlvolle Erinnerung an Lemmy.

Nach Pearl In A World Of Dirt, ebenfalls akustisch begleitet, und Halo Of The Dark wird das Piano weggeräumt und es darf wieder gerockt werden. Dies nehmen die 700 gern an und zu Drowning In Darkness und The Other Side wird gerockt. Auch bei Forget My Name, als neue Single angekündigt, ist aber nur ein Star Wars Re-Release, steuert Chris die tiefen Parts bei. Das passt immer gut und sollte noch öfters eingesetzt werden. When Angels Fall animiert wieder zum Klatschen und Tanzen. Gitarrist Tobi Lodes nutzt die Bühne und ist mal rechts oder links anzutreffen und hat auch sichtlich Spaß an dem Auftritt. Die letzten beiden Songs treiben noch mal zu Höchstleistungen an. Shine And Shade und Written In Blood beschließen den regulären Teil. In der Zugabe kommt In The Shadows und, na klar, Running To The Edge, dem wohl bekanntesten Beyond The Black Track. Damit sind die 100 Minuten und immerhin 18 gespielte Songs um.

Vom Sound abgesehen, eine gute bis sehr gute Mannschaftsleistung. Man merkt der Truppe an, dass sie einen großen Entwicklungsschritt gemacht hat. Es wirkt alles viel flüssiger und professioneller, einfach lockerer. Auch die beiden eher im Hintergrund agierenden Kai Tschierschky am Schlagzeug und am Bass Stefan Herkenhoff machen einen guten Job und sind eine robuste Basis, auf der die beiden Gitarristen, der Keyboarder und natürlich Jennifer Haben zu glänzen wissen. Da wir Beyond The Black bereits zur Gründungszeit in Wacken gesehen und die Entwicklung in den vergangenen Jahren mitbekommen haben, kann man getrost sagen, dass sich hier eine homogene Truppe zusammengefunden hat.

Im Foyer dürfen wir noch mit Beast In Black plaudern.
Sie sind stark umlagert aber auch sehr dankbar für die Chance diesem Package beizuwohnen, äußern sich aber auch nicht abwertend über W.A.S.P..
Auf Nachfrage erzählt Anton Kabanen noch, dass sie im kommenden Jahr mit Rhapsody wieder in Hamburg sein werden und da länger spielen dürfen.
Nach Autogramm, Bild, signiertem Drum Stick und der aktuellen CD Berserker geht’s nach Haus.

Mein Fazit: Beyond The Black, gewohnt professionell, ohne Überraschungen aber mit überzeugender Leistung. Kobra And The Lotus nicht ganz so überzeugend, wobei sie nicht wirklich schlecht waren. Beast In Black, klasse für die kurze Zeit des Bestehens und mit einer realistischen Chance sich weit oben im Power Metal Bereich zu etablieren.