„Ein neuer Stern am Power Metal Himmel?!“
Artist: Beast In Black
Herkunft: Helsinki, Finnland
Album: Berserker
Spiellänge: 43:24 Minuten
Genre: Power Metal
Release: 03.11.2017
Label: Nuclear Blast Records
Link: ww.beastinblack.com
Bandmitglieder:
Gesang – Yannis Papadopoulos
Gitarre – Kasperi Heikkinen
Bass – Mate Molnar
Schlagzeug – Sami Hänninen
Gitarre, Gesang und Synth Programmierung und Orchestrierung – Anton Kabanen
Tracklist:
- Beast In Black
- Blind And Frozen
- Blood Of A Lion
- Born Again
- Zodd The Immortal
- The Fifth Angel
- Crazy, Mad, Insane
- Eternal Fire
- End Of The World
- Ghost In The Rain
Da ist sie nun, die lang erwartete CD des ehemaligen Gitarristen von Battle Beast. Anton Kabanaen hat die Trennung gut weggesteckt und sich sofort dem neuen Projekt gewidmet. Da ist es nicht verwunderlich, dass viele Stücke Ähnlichkeiten mit den ersten Alben von Battle Beast aufweisen. Jedoch ist hier eine deutliche Abgrenzung bemerkbar, die der Scheibe gut tut. Trotzdem bleibt stilistisch der 80er Jahre Metal von Judas Priest, Accept, W.A.S.P. und anderen glorreichen Vertretern der Zeit vorherrschend. Bemerkenswert auch Sänger Yannis Papadopoulos, bekannt von Wardrum, der seine Stimme unterschiedlich einsetzt. In einigen Passagen denkt man, da singt doch eine Frau, in anderen klingt er wie ein Berserker.
Rasant beginnt es auf der mir vorliegenden Fassung. Beast In Black tönt aus den Boxen. Der Track basiert, wie auch der Bandname, auf einem Charakter der Berserk Mangas. Die geballte Energie des Openers ist das gesamte Album durchweg zu spüren. Mächtige Gitarren der Herren Heikinnen und Kabanen sorgen für Duelle der besonderen Art. Deutlich zu hören ist dies in Fifth Angel und Born Again, die gerade live für spannende Battles sorgen. Zum Glück ist Born Again kein Black Sabbath Cover aber das haben sie auch nicht nötig. Das von Anton Kabanen komponierte Liedgut besticht auch so und ihm fällt genügend ein. Blind And Frozen überzeugt durch seinen megastarken Refrain und wurde bereits als Single ausgekoppelt – das hänge ich im Anschluss mal mit dran. Dabei fällt auch wieder Yannis Papadopoulos Gesangsstil auf. Melodisch, mal hymnisch bis hin zu einer liebreizenden Frauenstimme, dann wieder kräftig maskulin. Wie bereits erwähnt, steht Yannis noch bei Wardrum am Mikro, hoffentlich muss er sich da nicht mal entscheiden. Auch Blood Of A Lion weiß zu überzeugen. Die eingesetzten Synthis und Pianoeinlagen geben dem Track einen eigenen Groove. Der Refrain gefällt und kann in der Arena prima mitgesungen werden. Geiles Solo von Kasperi Heikinnen.
Zodd The Immortal ist wieder ein reiner Ohrenkracher. Er lässt das Trommelfell schwingen und Amboss und Steigbügel haben Mühe den Sound ins Hirn zu transportieren. Yannis ist stimmlich kaum zu toppen und auch live besticht der Track ohne Abstriche. Nach Fifth Angel kommt der genialste oder schlechteste Song der Platte. Die Discoklänge von Crazy, Mad, Insane können entweder die musikalische Bandbreite mit einem Augenzwinkern beweisen oder eher den Versuch radiotaugliche Musik zu machen. Ich entscheide mich hier für: Könnte man ruhig weglassen. Achtziger Synthypop ist nicht so meins. Anton selbst sagt dazu: „Eine der merkwürdigsten und möglicherweise komischsten Nummern auf einem Heavy Metal Album!“ Eternal Fire ist stark keyboardlastig, weiß aber zu gefallen. Bevor die Ballade Ghost In The Rain das Album beschließt, gibt’s noch den Song End Of The World. Auch hier sind wieder die Synthesizer Klänge am Anfang gewöhnungsbedürftig aber es entwickelt sich schnell von einer Mid Tempo Nummer zu einem Stampfer.